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Herstellungskosten einer BD zur DVD

Gestartet: 15 Feb 2012 13:01 - 2 Antworten

#1
Geschrieben: 15 Feb 2012 13:01

ick_glotz_tv

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Moin Moin liebe Gemeinde,
weil laut Umfrage die BD der DVD hinter-her-rennt hier mal ne Frage:

Kennt jemand den preislichen Unterschied zwischen einer DVD und einer BD bei der Herstellung???

Also was macht die BD teurer???
Ist die Herstellung schwieriger???

Kapazitaet und Qualitaet sind nicht gemeint. :eek:

Viel Spass:thumb:
#2
Geschrieben: 15 Feb 2012 13:05

Tsungam

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Wie meinst du denn das? Die reinen Herstellungskosten (Material, Maschinen) oder die vorher anfallenden Arbeiten (Mastering, Restauration)?
Die Differenz in den Herstellungskosten dürften um 1 Euro liegen.



"Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche."
(F. W. Bernstein)

#3
Geschrieben: 25 Feb 2012 15:16

CD-Doku

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Eine verkürzte Sichtweise zu den "sogenannten Herstellungskosten" bringt überhaupt nichts, auch weil das nicht den Preisunterschied ausmacht.

Denn wenn man die Branche der Replikationsindustrie kennt, kennt man auch deren Problem. Denn bei der Herstellung einer DVD wird eine Technologie eingesetzt, die weltweit "überall" verfügbar ist. Früher hatte die Film- und Musikindustrie eigene Preßwerke, die zumindest die Basisproduktion gesichert haben. Über die Jahre hat sich das geändert und die eigenen Produktionen verkauft. Lediglich Sony hat mit der "DADC§ sich seine Kapazitäten behalten und auch die Bertelsmann-Gruppe hat mit "arvato" noch die Strukturen gesichert. Aber im letzteren Beispiel nur deshalb, weil arvato einen riesigen Datenbestand als Service für die Archvierung von Daten (Musik/Film/etc) eingerichtet hat, die beispielsweise auch von den Abspielstationen im Handel genutzt werden.

Und ein Preßwerk ist heute oft froh, überhaupt noch Aufträge zu erhalten. Und so werden auch mal DVDs hergestellt, nur um die Kapazitäten zu sichern, und Mitarbeiter zu beschäftigen, obwohl unter dem Strich kein Ertrag erzielt wird. Und das deshalb, um Folgeaufträge zu bekommen. Dieser enorme Wettbewerb hat in den letzten Jahren dazu geführt, das etliche Preßwerke für immer geschlossen wurden. Irgendwo in der "Nahrungskette" muss ja auch der Preis herkommen, wenn alles immer günstiger wird!

Bei der Blu-ray stellt sich die Situation völlig anders dar und es läßt sich nicht auf den Materialeinsatz reduzieren. Einmal ist die Produktion einer Blu-ray erheblich aufwändiger, als die Herstellung einer DVD. Das liegt eigentlich auch auf der Hand, wenn man sich einfach nur vorstellt, wie technologisch genau gearbeitet werden muss, wenn man nur die höhere Dichte der Pit- und Land-Struktur einer Blu-ray nimmt. Und das fängt bereits im Authoring an, wo die Produktionen nur von wenigen Studios wirklich beherrscht werden und setzt sich über das Mastering fort. Überall werden spezielle Maschinen eingesetzt, deren Beschaffungskosten mit den vielen Nullen hinter der Zahl uns schwindlich machen würden. Und wenn da mal eine Produktionslinie einige Millionen kostet und das neben der anderen Technologie, dann ist das etwas, wo man sich die Beschaffung als Hersteller sehr genau überlegen muss.

Hinzu kommt eine Situation, die man ursprünglich auch auf den Krieg der Systeme zurückführen kann. Wir erinnern uns: Da gab es die "HD DVD" (das rote Format) und es gab die "BD" (das blaue Format) und der parallele Markt hat auch die Hersteller der Scheiben ausbluten lassen. Die Maschinen zur Herstellung der "HD DVD" waren teuer, konnten aber auch zur Herstellung der DVD genutzt werden. Die Maschinen zur Herstellung der "BD" waren in der ersten Phase eigene Entwicklungen der "DADC", also der Replikationsschiene von Sony. Und wer will gerne viele Millionen einem Mitbewerber zum Kauf von Maschinen geben?
Das hat dazu geführt, dass "DADC" sich sozusagen eine Monopolstellung aufgebaut hat, eben begründet dadurch, weil die Replikationsindustrie nicht erkennen konnte, wekche der beiden Parteien siegen würde. Und genau dieses abwarten hat dazu geführt, dass sich Sony eine Alleinstellung aufgebaut hat, die auch noch durch hohe Lizenzkosten unterstützt wurden.

Erst vor wenigen Jahren gab es dann Alternativen mit den Produktionslinien von u.a. Singulus. Aber es ist Tatsache, dass weltweit annähernd 85-90 Prozent der Produktion von Blu-ray von Sony kontrolliert wird. Natürlich sind die Tendenzen so, dass andere Hersteller ganz langsam aufholen. Und das schafft natüröich keinen zur DVD vergleichbaren Markt.

Um einfach mal eine Zahl zu nennen, vor etwa drei Jahren kostete die reine Produktion (ohne Authoring und sonstiges) einer Blu-ray etwa 5 EUR und die DVD etwa 50 Cent. Natürlich ohne irgendwelche Erträge zu sehen, von denen ja auch Fabriken, Maschinen und Menschen bezahlt werden müssen.

Das ist heute in der Unterschiedlichkeit nicht mehr so groß, aber wenn man sieht, welche Preßwerke in Deutschland und in der Welt Blu-ray überhauot herstellen können, darf sich ausrechnen, das der Preisunterschied an der Kasse im Handel das nicht wiederspiegelt. So ist es derzeit auch immer noch so, dass die Lizenzkosten jeder BD-Lizenz bei 2000 Dollar liegt und da spelt es keine Rolle, ob vorher mal eine Check-BD auf beschreibbarem Medium gemacht wird. Denn hierfür wird ein eigener "Schlüssel" vergeben und die Lizenzkosten gelten je Schlüsselvergabe.

Ich will hier nicht noch tiefer einsteigen, aber ein Kostenvergleich der Systeme, um daraus die Marktpreise ableiten zu können, ist nicht wirklich zielführend. Denn auch die Kosten der Produktion in den Vorstufen sind bei einer BD erheblich höher und letztlich auch die Filmstudios müssen ja von irgendwas leben. Den da sind auch Menschen, die bezahlt werden müssen und immer wieder neue Filne, die finanziert werden müssen.

Nun gut, das war´s dann zur Einstimmung...


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