BE FAST. BE INVISIBLE. BE THE
WEAPON.
Einleitend möchte ich folgende Frage stellen: wer von euch hat noch
nicht davon geträumt als stählerner und pfeilschneller Superheld im
Alleingang Großstädte wie New York zu retten?
Vermutlich die Meisten und die Wenigsten werden bislang die
Gelegenheit dazu gehabt haben. Crynet Systems bietet euch nun genau
diese Chance in Form des Nanosuit 2.0, einem taktischen Exoskelett
mit enormen Fähigkeiten.
Maximum
Story.
Es sind insgesamt 3 Jahre vergangen seit den Ereignissen von
Lingshan in Crysis und direkt zu Anfang lernen wir den Protagonist
„Alcatraz“ kennen. Doch für einen gemütlichen Kaffeeklatsch ist
leider keine Zeit im Drehbuch von Crysis 2 – innerhalb kürzester
Zeit werden wir inmitten von Explosionen in New York von einem
alten Bekannten namens Prophet gerettet.
Dieser opfert sich kurz darauf um uns den Nanosuit zu überlassen
weil er mit der „Seuche“, dem sogenannten Manhattan Virus,
infiziert ist und für sich selbst keine Rettung aber in uns die
letzte Hoffnung der Menschheit sieht.
Ab diesem Zeitpunkt geht es Storytechnisch zunächst langsam weiter,
man wird Stück für Stück in die Geschehnisse eingeweiht und das
Spiel steigert sich bis hin zu einem interessanten Ende.
Klingt irgendwie nach Michael Bay, oder? Abgesehen von dem
„interessanten Ende“ gibt es Explosionen, Action, wir haben einen
Helden dessen Äußeres an die Reinkarnation eines Bodybuildes
erinnert, heroischer Posen und wedelnde Flaggen im Hintergund. Hm,
sieht auch irgendwie nach Bay aus.
Ist aber
kein Bay.
Crysis will keine typischen Bay'schen-Klisches bedienen, denn man
merkt das Crytek sich für den 2ten Teil etwas Besonderes hat
einfallen lassen. Man hat sich eigens für das Game einen SciFi
Autoren besorgt, welcher zu Anfang nicht gerade wenig damit
geprahlt hat wie toll er ist und wie toll Crysis 2 werden wird und
das kein anderes Game je mit so einer grandiosen Story aufwarten
konnte.
Hatte er Recht oder nur leere Phrasen vom Stapel gelassen? Maximum
Win oder Maximum Fail?
Mein Antwort hierauf lautet erstaunlicherweise:
Maximum
Story.
Crysis 2 wirkt von Anfang bis zum Ende wie ein schweinegeiler
Action-Film, erwachsen, durchdacht, spannend. Leider, und das soll
der Story keine Abtriche machen da Diese wirklich gut ist, wurde
Seitens des Autoren vergessen Wow-Momente, richtige Blocker
einzubauen welche sich ins Gedächtnis brennen.
Denn machen wir uns nichts vor liebe Nanosuit-Träger: es gibt keine
richtig ultimativen Boss-Fights à la Doom und kein einstürzendes
Hochhaus wie in TF3. Hier bricht Crytek mit der Konkurrenz - zum
Guten oder Schlechten muss jeder für sich selbst entscheiden.
Maximum
Game.
Positiv fallen die diversen Möglichkeiten und die entsprechende
Steuerung des Nanosuits im Spiel auf. Der Wechsel vom Panzer- zum
Tarn-Modus ist einem Druck auf L2 oder R2 getätigt. Man kann
driften, sprinten, sich an Vorsprüngen hochziehen, Autos auf Gegner
kicken, zuschlagen und einfach nur cool aussehen - das sind ja
schon einmal eine ganze Menge (neuer) Möglichkeiten.
Was definitiv neu im Vergleich zum Vorgänger ist: aufgrund der
„eingeschränkten“ Möglichkeiten eines Gamepads können nun einzelne
Anzug-Modi kombiniert werden, z.B. Panzer-Modus und Sprinten. Zudem
wurde der Stärke- sowie Sprint-Modus zusammengelegt.
Genial: das Visor mit den erweiterten, taktischen Optionen. Endlich
kann ich genau das tun was ich bei Crysis vermisst habe:
Munitionsboxen, Einsatz-Ziele und Gegner markieren welche mir nun
dauerhaft im HUD angezeigt werden. Die Möglichkeit seinen Nanosuit
mit diversen Einzeloptionen zu „pimpen“ ist für mich das
Sahnehäubchen.
Grafiktechnisch war, und ist, Crysis 2 state-of-the-art. Seien es
diverse Partikel-Effekte bei Explosionen, die Ansicht vom Tarnmodus
– das Spiel glänzt durchweg mit guter Grafik, ansehnlichen Effekten
und ordentlichen Texturen.
Leider gibt es auch Mankos, die Gesichtsanimationen z.B. hätten
durchaus besser sein können. Diese empfand ich wesentlich
schlechter im Vergleich zum Vorgänger und hatte doch schon etwas
Besseres erwartet.
Maximum
Sound.
Crysis 2 ist im klassischen Sinne ein Kriegsspiel und
dementsprechend klingt es auch. Explosionen, die Waffen, Umgebung,
der Nanosuit, die Aliens (welche wie Transformers klingen) ...
einfach alles klingt lebendig und kraftvoll und gibt dem Ganzen das
gewisse Etwas.
Was dieses Spiel für mich persönlich zu einer Perle macht ist
einfach nur dieser geniale Soundtrack. Namen wie Borislav Slavov
oder Tilman Sillescu haben mir vor Crysis nichts gesagt und naja,
Hans Zimmer, der einzelne Tracks beigesteuert hat? Den kannte man
ja schon aus dem Score Bereich.
Aber was diese 3 Komponisten hier abgeliefert haben ... tut mir
leid, hier kann ich nicht neutral bleiben denn ... leck mich fett!
Angefangen bei der genialen Maintheme bis zum Epilog handelt es
sich hier um einen waschechten uber-epic Film-Score.
Maximum
Multiplayer.
Zum Multiplayer möchte, bzw. kann, ich nur soviel sagen: er hat
Spaß gemacht. Von DM, DTM, KotH, Capture The Flag und 2 weitere
Modi namens „Assault“ und „Extraction“ ist reichlich multiplay
vertreten. Waffen- und Anzugs-Erweiterungen müssen durch XP
freigeschaltet werden – was mittlerweile ja auch zum guten Standard
gehört.
Maximum
Fazit.
Gesamtwertung: 8,5 von 10 Punkten
Crysis 2 macht einen überaus ordentlichen Eindruck und weiß zu
glänzen und entsprechend zu Punkten. Einzig und allein die
fehlenden Wow-Momente sowie die manchmal hölzern wirkenden
Animationen machen aus einem
fast perfekten Spiel leider
„
nur“ ein sehr gutes Spiel.
Ich warte gespannt und freue mich schon darauf was uns Crytek mit
Crysis 3 auftischen wird.
Natürlich Made in Germany.
Über Feedback bzgl. des Reviews würde ich mich freuen :-)
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