Zitat von Arieve
Ich werde gerne berichten wie der Film war, wenn ich ihn gesehen
habe. Bis dahin halte ich mich mit Vorverurteilungen zurück.
Allerdings habe ich in den letzten Jahren auch einen Trend
dahingehend beobachten können, dass viele schon bei bestimmten
Schlüsselwörtern oder Namen anfangen draufzuhauen und andere nur zu
gerne auf diesen Zug aufspringen. Da sind "Scientology" und
"Shyamalan" nur zwei Beispiele.
"After Earth" sieht mir so aus, als ob es eher um den
Vater/Sohn-Konflikt geht als um SF, Action und Schauwerte. Klar,
dass der Film dann wenig Chance hat, zumal Jaden nicht der tolle
Schauspieler ist. Aber Shyamalan kann mit Kindern, daher bin ich
gespannt.
Das Problem mit Shyamalan im allgemeinen ist, dass man ihm oftmals
ankreidet, dass er nicht in die Schublade passt, in die man ihn
stecken will. Nach "The sixth sense" ud "Unbreakable" landete er in
der Schublade "Der Man mit dem tollen Twist am Ende".
Bei "Signs" vermarktete man den Film vorab als Alien-Mystery um
Kornkreise, dabei ging es um die Verarbeitung von Tod und Schuld.
Hier bin ich auch reingefallen und war hinterher entsprechend
enttäuscht, was aber an meinen Erwartungen lag.
Bei "The Village" implizierte der Trailer einen
Monster-Mystery-Thriller, dabei ging es auch hier wieder um Schuld,
Kollektive Verantwortung, Selbstbestimmung und den Zusammenhalt
einer Gemeinschaft. Diesmal war ich vorbereitet und hab den Film
wirklich genossen, habe aber auch die betretenen Gesicher der
anderen Kinogänger gesehen, die Horror und Action erwartet und
nicht bekommen hatten.
"Das Mädchen aus dem Wasser" war eine wirklich gefühlvolle und
einfühlsame Parabel, die mir sehr gefallen hat, die aber derart
gegen den Hollywood-Mainstream angestunken hat, dass es klar war,
dass die durchfällt.
Spätestens hier sollte klar sein, dass Shyamalan seine Stärken in
ruhigen, charaktergetriebenen Filmen hat und der interessante
Aufhänger wirklich nur ein Aufhänger und Kathalisator ist und nicht
der Film-Mittelpunkt, wie leider in den Trailern oft
vorgegaukelt.
Mit "The Happening" hat er dann aber wirklich großen Mist
fabriziert.
"Die Legende von Aang" fand ich als Jugendfilm, oder einfach nur
als interessante Fantasy-Geschichte sehr gut umgesetzt. Man sah dem
Film zwar an, dass er Shyamalan-untypisch zu sehr hetzt und ihm
vielleicht 15 Minuten mehr Zeit sehr sehr gut getan hätte, aber so
mies wie er von vieloen gemacht wurde ist er einfach nicht. Leider
hat die unsägliche 3D-Konvertierung, die deutlich mißlungen ist,
seinen Beitrag geleistet und die Fans der Avatar-Serie, die analog
zu den "Herr der Ringe"-Buchpuristen erwartet haben es gäbe
neuzeitliche Wunder und man könne eine Serienstaffel 1:1 in der
Zeit eines normalen Spielfilmes umsetzen. Schade, dass Syamalan
kathegorisch ablehnt einen DC zu machen, genug Filmmaterial dazu
hätte er ja wie man hört.
"Aang" war ja auch sein erster Film mit großen Effekten und einer
Story, die nicht von ihm stammt. Sein Ergebnis hat mich überzeugt
und so bin ich für "After Earth", wo es ja ähnlich ist (Story Will
Smith, große Effekte) guter Hoffnung.
Warum ich Shyamalan mag? Weil er einen ruhigen, entschleunigten
Regiestil hat, was man seinen Filmen im Verlgleich zu den
schnellen, actiongeladenen Blockbustern ansieht. Außerdem legt er
weniger Wert auf das ganze Krach-Bumm, sondern auf die Charaktere,
ihre Psyche und ihre Beziehungen zueinander. Etwas was im heutigen
Kinozeitalter leider etwas verlohren gegangen ist.
Kurz noch zu Filmstarts: Es gibt auch für mich einige
unverständliche Ausreißer was die Beurteilung angeht (nach oben und
unten), aber im großen und ganzen treffen sie immer noch
erstaunlich häufig meine Meinung.