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Colombiana

Gestartet: 01 Feb 2012 15:47 - 6 Antworten


Veröffentlichung:
27.01.2012
Laufzeit:
108 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 01 Feb 2012 15:47

Kuro77

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Colombiana Blu-ray Review


Stöbert man eine Weile im populären französischen Kino der letzten 20 Jahre, dauert es nicht lange und man stößt unweigerlich auf den Namen Luc Besson. Ob als Regisseur, Produzent oder Drehbuchautor, Besson ist aus dem modernen Kino unserer Nachbarn nicht wegzudenken. Seine kommerziell erfolgreichsten und bekanntesten Filme inszenierte Besson als Regisseur in den Neunzigern. Nikita (1990), Leon - Der Profi (1994) und Das fünfte Element (1997) sind jedem Fan des gepflegten Actionkinos ein Begriff. Als Produzent zeichnete er unter anderem für die rasanten Transporter Filme mit Jason Statham in der Hauptrolle verantwortlich. Im dritten Teil dieser Reihe verpflichtete Besson einen gewissen Olivier Megaton als Regisseur. Scheinbar hat ihn Megatons Arbeit bei diesem Film genügend beeindruckt, um ihm ebenfalls den Regiestuhl für Colombiana anzuvertrauen, der nun auf Blu-ray vorliegt.


Story:

Zu Beginn der 1990er Jahre regieren in Kolumbien die Drogenkartelle. Schießereien und Hinrichtungen auf offener Straße sind an der Tagesordnung. Auch der Vater der 9jährigen Cataleya ist in die Machenschaften eines einflussreichen Drogenbarons verwickelt. Don Luis ist mit seiner Arbeit allerdings überhaupt nicht zufrieden und schickt ihm eine Killerbande nach Hause. Nur mit knapper Not entkommt die kleine, aber wehrhafte Cataleya dem Gemetzel. Dank der weisen Voraussicht des Vaters gelingt ihr die Flucht zu ihrem Onkel nach Chicago. Schon jetzt erfüllt sie ein einziger Gedanke: Rache für den Tod ihrer Eltern. 15 Jahre später ist Cataleya nicht nur zu einer wunderschönen Frau, sondern auch zu einer effizienten Killerin gereift, der nun Mittel und Wege zur Verfügung stehen, um ihre Rache in die Tat umzusetzen.

Ist es einfach nur Ideenmangel oder gefällt Besson das Konzept des Profikillers tatsächlich so gut, dass er es nun bereits zum dritten Mal verfilmt? Ein gewisses Deja-Vu Erlebnis stellt sich unweigerlich ein, je länger man der Handlung von Colombiana folgt, denn das Gezeigte erscheint sehr vertraut. Zoe Saldana in der Rolle der emotionslosen Tötungsmaschine hat natürlich einen gewissen Reiz. Das liegt nicht unbedingt an einer überragenden schauspielerischen Leistung, sondern hauptsächlich an ihren optischen Vorzügen. Ein Pfund, mit dem der Film geradezu schamlos wuchert. Wenn sich Saldana im hautengen Jumpsuit durch Lüftungsschächte schlängelt, bekommen die Herren der Schöpfung unweigerlich glasige Augen.

Die Erkenntnis, dass hier nicht unbedingt der Intellekt des (männlichen) Zuschauers angesprochen wird, manifestiert sich bereits nach den ersten Minuten. Colombiana verleugnet konsequent jeden Anspruch, den man nach der gelungenen und überraschenden Eröffnungssequenz vielleicht noch erwartet hätte. Die psychologische Komponente, die Natalie Portmans Charakter in Leon noch mit Leben erfüllte, oder Nikita zu einer von Grund auf bemitleidenswerten Kreatur und Opfer äußerer Mächte werden ließ, fehlt hier völlig. Eine nachvollziehbare Charakterentwicklung findet nicht statt. Vielmehr steht Eye Candy in jeder Form im Vordergrund. Sei es Saldana selbst oder die stilistisch einwandfreie Inszenierung aufwändiger Actionszenen an exotischen Schauplätzen. Für eine optische Reizüberflutung ist jedenfalls gesorgt.

Jeden Cent des 40 Millionen Dollar Budgets bringt Regisseur Olivier Megaton auf die Leinwand. Für nichts anderes hat ihn Besson verpflichtet. Dass Cataleya dabei wie eine genetische Verschmelzung aus Nikita, Catwoman und der Grundidee aus Leon daher kommt, ist wohl durchaus beabsichtigt, bleibt aber auch der wesentliche Kritikpunkt des Films. Denn den ganzen Zinnober hat man irgendwo schon mal gesehen, und das in wesentlich anspruchsvollerem Gewand. Gerade wenn man Bessons eigene Filmographie zum Vergleich heranzieht, stellt sich die Frage, wieso er hier seine eigenen Werke derart platt und offensichtlich fleddert, dass es schon an Rufschädigung grenzt.


Bildqualität:

Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p


überragende Schärfe im Nah- und Fernbereich


erhöhte Kontrastwerte


Kräftige Farben


Farbspektrum ins bräunliche verschoben


gute Plastizität


stets präsentes, angenehmes Filmkorn


makelloser Schwarzwert


keine Bildfehler


Der Bildtransfer von Colombiana ist in jeder Hinsicht überragend und erreicht mühelos Referenzwerte. Hier gibt es nichts zu kritisieren.


Tonqualität:

Deutsch DTS-HA Master Audio 5.1


dynamisch


räumlich


druckvoll


differenzierte Surroundkulisse


Dialoge immer deutlich zu verstehen


Tiefbass könnte in Actionszenen noch trockener und wuchtiger zuschlagen


Auch die Tonspur ist durchweg erstklassig und spielt ohne Wenn und Aber in der oberen Liga. So machen Actionfilme Spaß.


Ausstattung:

Wer mehr über die Hintergründe zur Entstehung des Films erfahren möchte, dürfte im Bonusmaterial genügend Material finden. Das 25minütige Making-Of ist zwar nur „von der Stange“, zusammen mit Megatons Audiokommentar und ca. 53 Minuten Interviews mit Cast und Crew erhält man dennoch einen guten und ausführlichen Einblick hinter die Kulissen. 20 Minuten B-Roll Impressionen vom Dreh und zahlreiche Storyboards runden das Bonuspaket ab. Mehr will man über den Film auch gar nicht wissen.


Fazit:

Aus technischer Hinsicht liefert die vorliegende Blu-ray ein Rundum-Sorglos-Paket. Sowohl Bild, als auch Ton erfüllen allerhöchste Erwartungen und Ansprüche. Die Sonderausstattung hält da zwar nicht ganz mit, bietet aber zahlreiche Einblicke in die Produktionsphase des Films.

Mit Colombiana liefert Produzent und Drehbuchautor Luc Besson einen schnörkellosen und geradlinigen Actionfilm ab, der hauptsächlich durch seine optischen Reize besticht. Sei es die wunderschöne, katzenhafte Zoe Saldana oder die in jeder Hinsicht edle Inszenierung. Während das Auge sich also zur Genüge satt sieht, geht das Gehirn leider leer aus. Denn wer einen Film in der Tradition von Meisterwerken wie Nikita oder Leon – Der Profi erwartet, dürfte mehr als enttäuscht werden. Die Geschichte der rachsüchtigen Killerin bleibt viel zu oberflächlich und unglaubwürdig. Eine Fortsetzung von Leon mit Natalie Portman als nunmehr erwachsene Killerin, hätte hier weitaus mehr Sinn gemacht, als dieser substanzlose Actionfilm für Zwischendurch.


Kurzbewertungen:

Story: 6/10
Bild: 10/10
Ton: 9/10
Extras: 7/10
Gesamt*: 9/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Colombiana Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)
#2
Geschrieben: 01 Feb 2012 15:56

Sawasdee1983

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Da ist ja die Review auf die ich gewartet hab.

Also ich muss sagen so überflächlich fast alle Charaktere waren, ich fand den Film klasse. Der Film war übrigens als Fortsetzung zu Leon der Profi gedacht, sollte mit Natalie Portman gedreht werden und Mathilda heißen, die hat aber abgesagt, weil sie meinte ihr Baby behüten zu müssen, also hat Besson das Drehbuch so ziemlich umgeschrieben und Zoe die Hauptrolle gegeben. Deswegen die Profikillerstory.

Ich selbst fand den Film sehr gut, auch Zoe kam als Killerin super rüber und was man aus dem Relativ geringen Budget gezaubert hat fand ich klasse, da tut es schon fast weh wie du den Film teilweise zereist. Stimmt aber schon wie du schreibst dass es keine wirkliche Charakterentwicklung gibt, wer weiß was daraus geworden wäre hätte Besson auf Portman gewartet aber als Reines Popcornkino find ich den Streifen edel.

Aus technischer Sicht stimme ich voll und ganz auf deine Bewertung überein. Bei dem Bonusmaterial hätte ich aber vielleicht 1,5 Punkte mehr gegeben, fand die recht interessant. Aber sonst sehr gut geschriebenes Review.
MfG Pierre

Sawasdee1983
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#3
Geschrieben: 01 Feb 2012 17:26

Kuro77

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Ja, als No Brainer für Zwischendurch ist der Film sicher geeignet. Mit Bessons thematisch verwandten Frühwerken darf man ihn allerdings nicht vergleichen.
#4
Geschrieben: 01 Feb 2012 17:27

iFlo

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Im Großen und Ganzen kann ich dir auf jeden Fall zustimmen, jediglich bei der Story hätte ich noch einen Punkt mehr gegeben. Ich wurde von Colombiana gut unterhalten und kann mir vorstellen, dass ich mir den irgendwann nochmal ansehe.
#5
Geschrieben: 02 Feb 2012 10:58

Gandalf123

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Dein sehr guter Review über diesen wohl nur durchschnittlichen Film führt dazu, dass ich jetzt erstmal Geld gespart habe und auf einen Preisverfall warte. :)

#6
Geschrieben: 03 Feb 2012 09:12

Jason-X

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Matthias, dein REview ist echt passend, kann ich absolut so unterschreiben. Mir hat der Film auch nicht überragend gefallen, war echt enttäuscht, wenn man bedenkt, wie der mancherorts abgefeiert wurde
#7
Geschrieben: 03 Feb 2012 10:45

TrondeAkjason

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TrondeAkjason How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

Die Rezi finde ich ganz gut - auch wenn ich bei der Kritik am Film es nur bedingt verstehen kann das es zu 6 Punkten bei der Story gerreicht hat.

Bild und Ton ist, wie ich im Kino mir erhofft hatte, auf BD scheinbar sehr gelungen - insofern wird der Film auf jeden Fall in meine Sammlung wandern.

Ich selbst sehe ihn nicht ganz so schlecht - ordne ihn, von den Punkten her, im Bereich 7 ein.
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?


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