War gestern in der OV-Sneak und so bin ich nach langer Zeit mal
wieder in den Genuss eines Bay-Films gekommen. Hier meine
Eindrücke.
13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi
Die Spezialeinheit, die in Bengasi die Kohlen aus dem Feuer holen
muss, besteht aus 6 Kraftpaketen mit Bärten, die so cool sind, dass
sie wahrscheinlich auch beim Zähneputzen und Scheißen posen. Das
Geschwätz ist über alle Maßen aufgesetzt und soll wohl total
checkermäßig rüberkommen, ist aber einfach nur erheiternd. Die
Dialoge sind grausam, wirklich grausam. Die müssen bei so einem
Film ja nicht toll sein, aber das war einfach nur peinlich und
hohl.
Der ganze Film besteht quasi nur aus harten, coolen Amis. Es gibt
als Gegenpol sozusagen immer wieder 'nen Schwenk in die Heimat zur
geliebten Familie *snief* und Bilder von libyschen Kindern. Zum
Schluss nimmt dann das Nationalstolz- und Militärgewixe so
überhand, man sollte eigentlich meinen, das sei 'ne Parodie.
Aus dem Szenario hätte man viel machen können, aber trotz der
brachialen Schießerein etc. ist alles sehr einfallslos inszeniert,
es gibt kein richtiges Gefühl von Beklemmung oder
Hoffnungslosigkeit. Seltsamerweise war Bengasi immer heller
beleuchtet als eine deutsche Großstadt, was der Stimmung ebenfalls
nicht förderlich war, Ach ja, so ca. 20 Einstellungen vor der
runden Sonne gab's natürlich auch.
Einzig positiv wie gesagt einige Szenen, in denen es heftig kracht.
Wäre schön gewesen, wenn der Rest des Films einen guten Rahmen
geboten hätte.
Fast zweieinhalb Stunden für so einen Film sind letztendlich auch
viel zu lang. Bay ist und bleibt somit meine Regisseursniete Nr. 1.
Ist nicht sein schlechtester Film und er ist ganz nah dran an
seinen besten. Von daher hätte es auch schlimmer kommen können,
immerhin waren kleine Teile goutierbar. Fast vergessen: Zimmer
hämmert einem den Film wieder dermaßen in die Ohren, dass man sich
manchmal in den Ruheraum wünscht, so penetrant-nervig ist das auf
Dauer.
Schlussthese: Bay hat sich den Film komplett vom Pentagon
finanzieren lassen.
2,5/10