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Saint

Gestartet: 24 Dez 2011 15:49 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
25.11.2011
Laufzeit:
88 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 24 Dez 2011 15:49

EllHomer

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Heute ist Weihnachten! Darum das letzte (vor-)weihnachtliche Review in diesem Jahr.

Saint

Stille Nacht, heilige Nacht...die Adventstage sind seit jeher als vorweihnachtliche Zeit der Besinnlichkeit, Liebe und des Friedens bekannt. Doch halt! Während klassische Weihnachtsgeschichten bemüht sind, diese Botschaft dem Zuschauer auch genauso schön zu vermitteln, gibt es noch ganz andere Erzählungen, die etwas aus der Reihe tanzen. Dazu gehört auch Saint, das aktuelle Werk des niederländischen Regisseurs Dick Maas. Zu seinen wohl bekanntesten Filmen gehören Verfluchtes Amsterdam und Fahrstuhl des Grauens, die aber beide schon etliche Jährchen auf dem Buckel haben. Mit Saint beschert er dem Zuschauer erneut einen Horrorfilm, der vorweihnachtlicher kaum sein könnte. Jedoch auf seine ganz eigene Art und Weise.


Story
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Der heilige Nikolaus war einst ein gefürchteter Mann, der mit seiner Verbrecherbande Angst und Schrecken verbreitete. Er plünderte Dörfer und ließ dessen Bewohner brutal abschlachten. Eine kleine Gemeinde setzte sich gegen die Tyrannei der Verbrecher jedoch zur Wehr, löschten sie aus und setzten dem Schrecken somit ein Ende. Der Nikolaus schwor allerdings Rache. Die Legende besagt, dass er mit seinen Leuten alle 23 Jahre, in einer Vollmondnacht zum Nikolaustag, aus den Gräbern steigt und grausame Rache an den Bewohner Amsterdams nimmt. Inspektor Goert weiß zwar über die anstehende Gefahr Bescheid, allerdings will ihm niemand glauben. Niemand, bis auf den jungen Frank, der mit ansehen muss, wie seine Freunde dem bösen Bischof zum Opfer fallen. Nun liegt es an ihnen, den sagenumwobenen Nikolaus endgültig zu zerstören.

In Holland ist der heilige St. Nikolaus aus kultureller Sicht nicht nur hoch angesehen, sondern verkörpert auch die Ikone des Gutes. Dass dieser nun vom einheimischen Erfolgsregisseur Dick Maas als Figur des Grauens in einer blutigen Horrorgeschichte dargestellt wird, mag zwar einerseits provokant sein, andererseits funktioniert dieses Prinzip dort deswegen auch so gut. Der eigentlich beliebte Nikolaus wird dem Niederländer plötzlich als eiskaltes Monster vorgesetzt.

In der Tat fällt Saint angesichts der erhaltenen deutschen FSK 16- Freigabe ziemlich blutig und brutal aus. Denn mit der Verwendung von roter Körperflüssigkeit wird hier nicht gegeizt. Ebenso positiv zu erwähnen sind vorkommende Gore- Elemente, die bis ins kleinste Detail schön ausgearbeitet sind. Darunter fallen beispielsweise aufgeschlitzte Kehlen, durchbohrte Köpfe oder aber auch in Mitleidenschaft geratene Körper. Doch allzu ernst nimmt sich der Film nicht. Denn so manche Szenen weisen dabei einen leicht bösen humoristischen Unterton auf, der mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist.

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Der hauptsächlich junge Cast, der genretypisch recht schnell dezimiert wird, trägt ebenso einen Teil zur locker aufbereiteten Horrorstunde bei. Natürlich ist dieser nicht nur wahnsinnig naiv und überaus schreckhaft, sondern hält auch immer wieder primitive Sprüche bereit, die für eine mehr amüsante als bedrohliche Stimmung sorgen. Wie schon „Verfluchtes Amsterdam“ spielt auch Saint in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Während erst genannter jedoch vorwiegend in den Grachten, also den Wasserkanälen spielt, nimmt Saint mit den Dächern der Hauptstadt vorlieb. Tolle Kamerafahrten und stimmungsvoll eingefangene Bilder zeigen dabei eine ganz ungewohnte Seite Amsterdams.

Der böse Nikolaus reitet mit seinem Pferd nämlich fast nur über die Dächer der Stadt, um an die Kinder zu gelangen, um sie dann im wahrsten Sinne des Wortes einzusacken. Die dafür benötigte CGI- Technik sieht für eine Low- Budget Produktion zudem auch noch richtig gut aus, obwohl man sich hier nicht auf dem hohen und kostspieligem Hollywood- Niveau bewegt. Richtige Spannung oder intensive Schreckmomente weist der Film letzten Endes jedoch nicht auf. So ist die gesamte Handlung dann doch nur auf dem Niveau eines einfachen Tennie- Slashers anzusiedeln.


Bildqualität
Video-Codec: MPEG-4/AVC, 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2.35:1

Die Videospur zeichnet sich durch eine sehr hohe Bildschärfe aus, die auch Details im Nahbereich sauber wiedergibt. Der Tiefeneindruck des Bildes wirkt zudem sehr plastisch. Leichte Unschärfen kommen zwar gelegentlich vor, trügen den Filmgenuss aber nicht weiter. Eine scharfe Darstellung von Texturen ist ebenfalls gegeben. Blutspritzer, Verletzungen, sowie Strukturen von Gesichtern oder Hautoberflächen werden so detailreich in Szene gesetzt.

Durch kalte Blautöne und satte Schwarzwerte baut das Bild zudem eine stimmungsvolle, düstere Atmosphäre auf. Hautfarben werden in natürlichem Farbgewand wiedergegeben. Kräftige Farben und Kontraste, die sich deutlich voneinander abheben und klar voneinander abgegrenzt sind, bringen schließlich Leben in das Bild. Nur immer wiederkehrendes Banding, das Problem von sichtbar abgestuften Farbverläufen, wird in dunklen Szenen sichtbar. Bildfehler, Filmkorn oder Rauschen sind dagegen nicht auszumachen. Das Bild wirkt folglich sehr klar.


Tonqualität
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Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1, Niederländisch DTS-HD MA 5.1

Alle vorliegenden Sprachfassungen liegen in verlustfreier DTS-HD Kompression vor. Das macht sich auch deutlich bemerkbar. Der Ton ist dynamisch auf alle Rundumkanäle verteilt, sodass man oft von pfeifendem Wind, anderen Umgebungsgeräuschen oder bedrohlicher Sounduntermalung umgeben ist. Die düstere Filmmusik, die ebenfalls von Dick Maas stammt, kommt der stimmigen Atmosphäre zudem sehr zugute. Ein ausgewogenes Klangbild wartet schließlich mit kräftigen Tiefen auf, die den Subwoofer regelmäßig in das Geschehen mit einbeziehen.


Ausstattung
Mit einem Making-Of , dessen Laufzeit circa zwanzig Minuten beträgt, stellt sich das Zusatzmaterial als wenig umfangreich heraus. In diesem erfährt man dafür viel über die Hintergrundarbeiten. So erzählt die Crew beispielsweise über die im Film vorkommenden Stunteinlagen, wie man Kunstblut am besten wild umher spritzen lässt und wie das überhaupt mit dem galoppierenden Pferd über den Dächern Amsterdams funktioniert.


Fazit
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Die technische Umsetzung gelingt der kleinen Low- Budget Produktion ausgezeichnet. Die hohe Bildqualität zieht sich souveränen durch die gesamte Filmlaufzeit. Schwächen, wie leichte Unschärfen, sind lediglich im Detail sichtbar. Die stimmungsvolle Filmmusik ist samt Soundkulisse lebhaft auf die umliegenden Kanäle abgemischt. Kräftige Tiefen sorgen zudem für eine bedrohliche Stimmung. An Bonusmaterial liegt leider nur ein Making- Of in mittelmäßiger Qualität bereit, das aber viel Auskünfte über die Entstehung der Spezial Effekte hergibt.

Dick Maas gelingt mit seinem neuesten Streich ein stimmungsvoller Film, der den Kompromiss zwischen Weihnachtsgeschichte und Horrorfilm eingeht. Auf Computereffekte wird zumindest im Bereich der Gore- Szenen größtenteils verzichtet. Stattdessen wird mit Kunstblut und Masken auf das gute, alte Handwerk zurückgegriffen, was den Film positiv auszeichnet. Jedoch driftet er nach einem vielversprechenden Anfang schnell in das übliche Tennie-Slasher Geschehen ab. Das zieht er dafür konsequent durch und beschert dem Zuschauer gute Unterhaltung.

Story
................7/10
Bildqualität.....8/10
Tonqualität.....9/10
Ausstattung...4/10

Gesamt........7/10




Testgeräte


TV: Philips 37 PFL 8404 H
Player: Philips BDP 7300
AV-Receiver: Onkyo TX-SR508
Lautsprecher: Teufel Concept R2
EllHomer
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