Geschrieben: 05 Dez 2011 21:52

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Tja, offenbar hat einer meiner most-wanted-Titel des ausgehenden
Kinojahres noch keinen Thread. Cary Fukunaga legt hier die gefühlt
tausendste Verfilmung des Romanklassikers von Charlotte Bronte vor.
Die Hauptrollen sind mit Mia Wasikowska und Michael Fassbender
hervorragend gesetzt. auch der Trailer lässt auf einen guten Film
hoffen:
http://www.youtube.com/watch?v=C8J6Cjn06kA
War schon jemand drin? - bei mir in der Stadt läuft er leider noch
nicht.
Geschrieben: 23 Dez 2011 01:26

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SPOILER! Inhalt
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Es ist bei weitem nicht die erste Verfilmung
von Jane Eyre, am bekanntesten dürfte wohl noch der 96er Film sein.
Eine Frau geistert zu Beginn in der Prärie umher und sie wird von
unheimlichen Stimmen verfolgt. Sie wird dann in einem Schloss
aufgenommen, wo es auch unheimlich zugeht. Der Film schafft es zu
Beginn noch Interesse zu wecken und man ist sogar auf das
Schlimmste gefasst. Es geht dann um eine junge Frau und eine
Liebesgeschichte, ja eine quälend lange. Was mir zum weiteren
Verlauf einfällt? Frauenfilm! Da singt ein Mädchen wirklich
schnuckelig ein Lied daher und dann passiert irgendwie nichts
mehr.
Die Kostüme sind sehr schick. Die Schauplätze wirken verträumt und
leicht düster im dunkelblau Schimmer sogar mit Nebelschaden
umgeben. Atmosphäre kommt in der britischen Umgebung gewiss auf.
Dazu gibt es immer mal ein paar überraschende Schockeffekte, aber
keine Spannung. Der Film kann eigentlich gar als seichter Gruseler
durchgehen. Er hat allerdings ein Problem, er wurde auf gut 2
Stunden Spielzeit viel zu sehr gestreckt, wodurch das Tempo
förmlich zum erliegen kommt. Die Hollywood Stars wie Michael
Fassbender oder Jamie Bell sind hier noch ok, Mia Wasikowska (Alice
im Wunderland, Kids Are All Right) ist keine gute
Hauptdarstellerin, insbesondere wenn sie aufgewühlt wirken soll
fällt sie gegenüber ihrem Gegenüber richtig ab, wirkliche
Charaktertiefe war hier aber nicht zu erwarten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest die 96er Vorlage den
Stoff schon packender geliefert hat, vielleicht Optisch nicht auf
dem selben modernen Niveau wie hier, aber der dürfte unterhaltsamer
sein oder vielleicht auch die BBC Verflmung von 2006, wenn sich
jemand für den Stoff hier interessiert. Jane Eyre 2011 ist eines
der vielen Dramen der letzten Zeit, die derb gemächlich ablaufen.
Die man nur am Nachmittag bei Kaffe und Kuchen nebenher laufen
lassen kann, auch wenn die Schockeffekte zu Beginn einen hier immer
mal überraschen können. Die blumigen Dialoge sind allerdings der
Tod des Films. Parallelen zu Twilight sind durchaus angebracht,
lediglich die männliche Hauptrolle wirkt für dieses junge Publikum
doch zu männlich.
Cary Fukunaga liefert also etwa selbiges wie bei seinem
Erstlingswerk
Sin Nombre, der aber noch
etwas besser war, jedenfalls hat der Regisseur den Sprung geschafft
und kann sich nun Top-Hollywood Darsteller angeln. Durch einige
härtere Szenen hebt sich das Werk schon noch vom stetig Preis
gekrönten amerikanischen Schnulzen oder Komadrama von Heute ab,
aber viel Luft nach unten ist bei Fukunaga nicht auszumachen.
3/10