Zitat:
Zitat von ENCOM
...Mir ist es egal ob Disc, oder
Chip, aber ich will eine Hülle mit Booklet. ...
Ich kann dich da sehr gut verstehen und stimme voll zu.
Es geht doch darum, bestimmte Filme zu "besitzen" und sie sich
anschauen zu können, wann immer man mag und nicht jedesmal erneut
an irgendeinen Diensteanbieter eine Gebühr zu zahlen.
Es geht darum, etwas für sein Geld in die Hand zu bekommen und es
zu behalten, zu tauschen oder auch wieder zu verkaufen. Ein reales
Gut, nicht einfach nur eine vergängliche "Dienstleistung".
Streamen kommt für mich nur im heimischen Intranet infrage, wo ich
die Sicherheitskopien bestimmter Filme über das heimische Netz
anschaue, damit die Originalmedien geschont werden.
Und das hat nichts mit "Kostenersparnis" zu tun, denn das Speichern
der Filme auf Festplatten ist nicht unbedingt billig.
Außerdem gibt es bisher keine Online-Anbieter, der echte
FullHD-Qualität in Bild und verlustfrei komprimierte oder
unkomprimierte Tonspuren bieten! Und das wird sich kaum ändern,
denn Bandbreite wird auch in Zukunft der entscheidende Kostenfaktor
auf Anbieterseite sein und, nein, da geht es nicht nur um die
Leitungskapazitäten, sondern auch um Rechenzentren, die genügend
Kapazität auf der Anbieterseite zur Verfügung stellen, sonst hilft
das schnellste Internet nichts.
Kurz zu 4k:
Gibt es einen ernst zu nehmenden Bedarf jenseits von FullHD? Also
einen, der sich in klingende Münze der zahlenden Kunden umwandeln
lässt? In Europa ganz sicher nicht.
Man schaue sich doch nur an, wie zufrieden die Kundschaft bereits
mit der aktuell gebotenen Bildqualität ist, die sich seit zwei
Jahren substanziell nicht mehr weiterentwickelt hat.
(Das Folgende bezieht sich inhaltlich zumeist auf die Angebote von
Panasonic, gilt aber im übertragenen Sinne für alle
TV-Anbieter)
Die 3D-Technologie ist im Bereich der Panels keine große Kunst,
sondern die eingesetzte Panel-Technik bestimmt die Grenzen der
Qualität in diesem Bereich.
Selbst die sehr guten Fortschritte in der Zwischenbildberechnung
sind nur leichte Verbesserungen außerhalb der
Panel-Technologie.
Aktuell wird die Elektronik der Panels optimiert, damit die
Schwächen der eingesetzten Panel-Technik ausgeglichen werden.
Optimale Schwarzwerte und Farbauflösungen oberhalb von 24 Bit wären
schon längst realisierbar, was Pioneer mit den letzten
Kuro-Modellen eindrucksvoll gezeigt hatte. Diese boten Schwarzwerte
bis hinunter zur Messgrenze (weit unterhalb der
Wahrnehmungsschwelle) und volle 32-Bit Farbverarbeitung und
Darstellung.
Für den Massenmarkt waren diese echten Basistechnologien aber zu
teuer, weswegen Panasonic auch nur einen Teil des Pioneer-KnowHows
in seine aktuellen Modellen auf den Markt gebracht hat. Die
aktuellen Panel haben "nur" 24-Bit Farbauflösung (sie rechnen zwar
mit 32-Bit, aber die Zwischenwerte werden per Dithering im Subfield
erreicht, nicht tatsächlich dargestellt) und allein der
Filterscheibe wird die Realisierung eines akzeptablen Schwarzwertes
überlassen (bei Panasonic), den inzwischen bereits moderne LED-LCDs
schlagen. Angereichert wird das Ganze lediglich von den neuen,
schnelleren Farbstoffen, die Panasonic zur Verfügung hat (und die
sie Pioneer damals nicht verkaufen wollten). Aber dieser kleine
Vorsprung wird nur kurze Zeit währen.
Aber warum ist das so?
Ganz einfach: Insbesondere die europäischen und US-amerikanischen
Kunden halten eine "gefühlte" Obergrenze für TV-Geräte bei
Anschaffungen penibel ein. Diese liegt aktuell bei ca. 3.000€ für
65 Zoll oder 1.800€ für 50". Teurere Modelle haben im Massenmarkt
und selbst als HighEnd-Angebote keine Chance und werden deshalb
auch nicht angeboten.
Das Einhalten dieser Obergrenze hat aber nichts mit Geiz zu tun,
sondern bei den Amerikanern mit den schwindenden fianziellen
Möglichkeiten der Haushalte (wegen der Überschuldung sehr vieler
Haushalte dort) und in Europa mit der zunehmenden Vorsicht und
Sparsamkeit in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage (und in
Deutschland mit den seit langem rückläufigen Realeinkommen).
Den Anbietern ist kein Vorwurf zu machen, denn sie können nur
produzieren, wofür es eine ausreichend große Käuferschicht gibt.
Den Kunden kann man in Anbetracht der sozialen und wirtschaftlichen
Lage ebenfalls keinen Vorwurf machen, denn darauf haben sie kaum
bzw. immer weniger Einfluss.
Diese Entwicklung wird so lange anhalten, bis es in breiten
Bevölkerungsschichten der größeren Volkswirtschaften zu einem
signifikanten Anstieg des Wohlstands kommt. Erst dann wird auch die
Qualität der angebotenen Produkte wieder signifikant und
substanziell steigen (und nicht nur deren Kosteneffizienz bzw. ihr
Kosten-/Nutzen-Verhältnis).