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Sucker Punch

Gestartet: 13 Sep 2011 20:44 - 45 Antworten


Veröffentlichung:
05.08.2011
Laufzeit:
127 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
Geschrieben: 15 Sep 2011 10:45

meine wenigkeit

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Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Da legst du meine Worte aber sehr weit gefasst aus. Ich habe lediglich geschrieben, dass Leute,`die sensibel für die Gender- und Sex-Debatte sind und auf Story und Charaktere Wert legen, vermutlich an Sucker Punch wenig Gefallen finden. Daraus kann man doch im Umkehrschluss nicht folgern, dass alle die den Film mögen wiederum automatisch Chauvinisten sind?

Doch kann man, denn in Deinem Review ist von einem einschränkenden Wörtchen wie 'vermutlich' nichts zu lesen. Ich will hier keine Wortklauberei betreiben, vielleicht reagiere ich auf solche Vorwürfe auch einfach zu sensibel, aber ich empfinde das als krasse Unterstellung. Mal als Vergleich: Wenn man ein True Grit-Review mit den Worten beschließt, "Wer mit Western nicht viel anfangen kann, dem ist dieser Film nicht zu empfehlen.", dann resümiert der Leser zweifellos, dass es sich bei betreffendem Film offensichtlich um einen Streifen für Westernfans handelt. Wenn Du schreibst, Sucker Punch sei nichts für gendersensible Zuschauer, unterstellt du damit den Freunden des Films, sie seien eben dies nicht. Das hat nichts mit weiter Auslegung Deiner Worte zu tun.

Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Snyder stellt Frauen so dar, dass sie optisch voll auf Männerbedürfnisse angepasst sind. Ich denke die wenigsten Frauen finden es besonders aufregend Frauen in Schulmädchenuniformen mit mädchenhaftem Make-Up und knapper Bekleidung umherlaufen zu sehen - das ist eher klar eine männliche Vorliebe bzw. zumindest viele Männer dürften daran Gefallen finden - was ja nicht immer verwerflich sein muss. Zumindest bedient Snyder da aber bewusst Männerbedürfnisse, genau wie die Frauen in der Darstellung des Filmes - das kann man drehen und wenden wie man will.

Wie schon gesagt: Allein dadurch, dass ich ein Klischee darstelle, reflektiere ich es noch nicht. Klar hätte Snyder noch weiter gehen können, was er ja ironischerweise, wie er im Interview zugibt, sogar wollte. Kritischer wäre Sucker Punch dadurch nicht geworden.

Ich verweise gern nochmal auf den vorgehaltenen Spiegel. Durch diese enorme Übersteigerung der Klischees mit denen Snyder hier spielt, entfremdet er diese von sich selbst und versucht so zum Nachdenken anzuregen. Dazu zwei Brecht-Zitate (beide aus "Neue Technik der Schauspielkunst"):
"Es ist der Zweck des V-Effekts, den allen Vorgängen unterliegenden gesellschaftlichen Gestus zu verfremden. Mit sozialem Gestus ist der mimische und gestische Ausdruck der gesellschaftlichen Beziehungen gemeint, in denen die Menschen einer bestimmten Epoche zueinander stehen."
"Was ist Verfremdung?
Einen Vorgang oder einen Charakter verfremden heißt zunächst einfach, dem Vorgang oder dem Charakter das Selbstverständliche, Bekannte, Einleuchtende zu nehmen und über ihn Staunen und Bewunderung zu erzeugen."

Aber gut, lassen wir das. Inhaltlich werden wir ohnehin auf keinen grünen Zweig kommen ;)
Geschrieben: 15 Sep 2011 12:24

VincentVinyl

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Zitat:
Doch kann man, denn in Deinem Review ist von einem einschränkenden Wörtchen wie 'vermutlich' nichts zu lesen
Im Review steht aber auch nicht, dass Sucker-Punch-Fans automatisch Chauvis sind :-). Da steht lediglich, dass der Film aus meiner Sicht für Zuschauer mit Fokus auf Charakterentwicklung und Handlung sowie gender-sensible Menschen nichts ist. Daraus lässt sich für mich nicht folgern, dass jeder, der den Film mag umgekehrt automatisch ein Macho ist.

Beispielsweise teilst du nun die Welt in Schwarz und Weiß auf: Wer Sucker Punch doof findet, soll automatisch gender-sensibel sein, wer ihn nmag, dem wird das automatisch abgesprochen. Ich seh da erstmal sowieso weit mehr als zwei Gruppen und auch viele Zwischenstufen. Außerdem müsste man nach deiner Logik dann auch schließen, dass der Film automatisch für alle etwas ist, die nicht gender-sensibel sind -was sicherlich auch falsch wäre, da bestimmt viele den Film blöd finden, die gleichzeitig auch keinerlei Gender-Sensibilität aufweisen.

Zitat:
Wenn man ein True Grit-Review mit den Worten beschließt, "Wer mit Western nicht viel anfangen kann, dem ist dieser Film nicht zu empfehlen.", dann resümiert der Leser zweifellos, dass es sich bei betreffendem Film offensichtlich um einen Streifen für Westernfans handelt
Falsch, diese Aussage sagt nicht, dass alle die den Film mögen automatisch Western-Fans sind ;-). Du machst aus meiner ausschließenden Aussage (Ausgrenzung einer gewissen Zielgruppe) automatisch eine Reduzierung der vorhandenen Zielgruppe auf eine der ausgeschlossenen Klientel genau polar gegenüberstehende Gruppe, was eine sehr freie Interpretation ist. Ich habe die Zielgruppe des Filmes in keinster Weise beschrieben, sondern nur gesagt, wem der Film aus meiner Sicht vermutlich nicht gefällt. Über diejenigen, denen er gefällt, sage ich gar nichts und definiere auch keinen potentiellen Adressatenkreis :-).

Zitat:
ch verweise gern nochmal auf den vorgehaltenen Spiegel. Durch diese enorme Übersteigerung der Klischees mit denen Snyder hier spielt, entfremdet er diese von sich selbst und versucht so zum Nachdenken anzuregen
Auch da kommt es auf die Art der Inszenierung an. Sonst kann man das auf alles beziehen: Verallgemeinert man das, wäre auch ein Rollenspiel-Porno gesellschaftskritisch, weil er die Entwertung und Omnipräsenz menschlicher Sexualität karikiert. Nur weil ich mich voll in die Klischees schmeiße, ist lange keine kritische Aufarbeitung erreicht. Sonst wäre auch manches B-Movie ein Musterbeispiel für filmerischen Anspruch. Synder stellt Klischees dar, da sind wir uns einig. Die Reflexion fehlt in meinen Augen aber gänzlich.

Auch eine wirkliche Entfremdung findet nicht statt, im Gegenteil liefert er genau das ab, was man erwartet und was naheliegend und eben gerade nicht überraschend ist: Knapp bekleidete, glatt geschminkte Frauen, die in martialischer Inszenierung charakterlos und teilweise fast schon dümmlich durch CGI-Landschaften stolpern, dass sowohl die anderen Charaktere als auch der Zuschauer ein bißchen was nettes fürs Auge bekommen und sich zeitgleich an etwas Action im Videogame-Still weiden können.

Das Snyder sich dabei gewisser inszenatorischer Kniffe bedient, wie mehrerer Erzählebenen, ist weder neu noch in meinen Augen besonders gelungen. Das ist aber sicher ein Punkt über den man sich streiten kann. Die Erzählebenen sind aber ohnehin nur die formale Ebene und haben noch nichts mit dem Inhalt an sich zu tun.

Rein von der Erzählstruktur her ist Sucker Punch dank seiner Erzählebenen durchaus vielschichtiger aufgebaut als manch anderer Film. Meiner Meinung nach nutzt das dem Film aber wegen seiner (vorischtig gesprochen) befremdlichen Inhalte wenig. Auch ist mir persönlich die Vernetzung und Darstellung der einzelnen Ebenen zu holprig - aber das ist eben wirklich Geschmacksfrage.

Das kann man natürlich alles drehen und wenden: Du bist von dem Film extrem begeistert, für mich ist es ein aufgeblasenes B-Movie mit (wie gesagt laut Snyder unabsichtlich) frauenfeindlicher Moral. Ich verstehe wie gesagt, was du und andere an dem Film mögen und respektiere auch die Gedanken, die ihr euch um den Film macht - bin auch offen für neue und andere Gedankengänge. Bisher habe ich aber nichts gelesen, was meine Meinung oder meine Argumentation aus meiner subjektiven (!!!) Sicht entkräften würde, sondern habe im Grunde nur indirekte Bestätigungen gefunden.
Geschrieben: 01 Okt 2011 22:42

Stoner

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Ohne hier alles gelesen zu haben mal meine ganz frischen Eindrücke:

Wow, wow, wow. Ich stehe auf außergewöhnliche Filme. Sucher Punch polarisiert und ich halte den Film für ein kleines Meisterwerk.
Geschrieben: 02 Okt 2011 00:43

Mansinthe

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kleines meisterwerk ist untertrieben.. seit inception wohl der anspruchsvollste film der mal was neues wagt ;)
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Geschrieben: 02 Okt 2011 01:49

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Wobei "Anspruch" hier deutlich im Auge des Betrachters liegt ;)
Geschrieben: 02 Okt 2011 02:07

Mansinthe

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joa das ist klar.. sonst würden ja manche zb net star wars toll finden ;D
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Geschrieben: 02 Okt 2011 02:12

Schoormann

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Ich bezweifel das man die beiden Werke überhaupt miteinander Vergleichen könnte..
Geschrieben: 02 Okt 2011 09:58

Patrick_Star

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Also ich bin gestern nun endlich dazugekommen, den Film zu sehen. War in meinen Augen eine reine Fleischbeschau. Da wurde ein schwaches Grundgerüst an Story halt verbastelt mit jeder Menge Brüste und nackter Haut. Hätten darin nur Männer gespielt, hätte sich Sucker Punch wohl keine Sau angesehen. :rofl: In meinen Augen gegen Inception und Shutter Island klar der schlechtere Film.

Ne - fand ihn nur reines Mittelmaß - leider. Aber die Tonspur ist ganz gut.^^
Geschrieben: 02 Okt 2011 12:48

VincentVinyl

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Zitat:
Wobei "Anspruch" hier deutlich im Auge des Betrachters liegt ;)
Da würde ich auch zustimmen :-). Ich empfand z.B. aber auch Inception inhaltlich als absolut anspruchslos. Anspruchsvoll war er lediglich von der reinen Erzählstruktur her, die relativ komplex war und deshalb zu Interpretationen angeregt hat. Thematisch waren aber keine besonders tiefergehenden Inhalte enthalten. Für mich ist Inception daher in erster Linie eine gelungene literarische / filmerische Spielerei.

Ich finde sonst auch, dass man Sucker Punch und Star Wars nicht miteinander vergleichen kann - bei Star Wars werden auch nur wenige behaupten der Film sei ein anspruchsvolles Werk der Kinogeschichte - vielmehr ist die Trilogie eben der Urtyp des Blockbusters.

Ansonsten hab ich meine Meinung zu Sucker Punch ja schon recht breitgetreten, da wiederhole ich mal nix :-).
Geschrieben: 02 Okt 2011 13:11

Aint

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Also Inception ist in meine Augen auch nicht das MeisterWerk :p !.Hatte das auch schon x irgendwo begründet,warum ich so empfinde !.ShutterIsland hingegen ist grandios :thumb:,u. sicherlich der beste von den 3 genannten !.SuckerPunch betrachte ich persönlich wieder aus einem ganz anderen Winkel als alle anderen hier !.Für mich spiegelt der Film eine grandios visuell dargestellte Psychose wieder,welche sich aus dem erlebten u. noch kommenden,oder gerade stattfindenden zusammensetzt ( ob das so gewollt war ?,eher fraglich,oder doch :p ) !.Wenn man alleine die Aufmachung betrachtet,die völlig verdrehte Darstellung der Realiät seitens der Hauptdarstellerin ( Zwischenwelt - Traumwelt (Tanzszenen ) - Verdrängung,läuft es mir eiskalt den Rücken runter !.

....grandios :D:thumb::D !. ....

Grüße


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