Final Destination 2
Story 6
Bild 7
Ton 8
Extras 6
Gesamt 7
Final Destination – der Titel hat es in sich: Hier ist
Endstation. Und das schien im
ersten Teil der Reihe tatsächlich
Programm zu sein, denn im Film fielen zahlreiche Teenies, die
glaubten dem Sensenmann von der Schippe gesprungen zu sein, nach
und nach doch noch Gevatter Tod zum Opfer. Das Konzept der
Akte-X-Macher Glen Morgan und James Wong räumte an den Kinokassen
ab und so war eben doch nicht Endstation. Eine Fortsetzung des
Horrorfilms musste her, mit neuen Charakteren und noch
abgedrehteren Todesarten. Lange Zeit war nur der
erste Teil auf Blu-ray erhältlich,
doch macht auch
Final Destination 2 den Sprung zu
High Definition.
Story
Grossansicht
Wie dreht man die Fortsetzung eines Films, dessen Protagonisten im
ersten Teil fast alle über den
Jordan gegangen sind?
Final Destination 2 beginnt
mit völlig neuen Charakteren, die allerdings vor der gleichen
Problematik stehen, wie die Hauptdarsteller des
ersten Teiles: Sie überleben
aufgrund einer Vision einen Unfall, der für sie hätte tödlich
ausgehen sollen – dieses Mal ist es eben kein Flugzeugabsturz,
sondern eine Autobahn-Karambolage. Da Alex, der Junge mit
Vorahnungen im
ersten Teil, ums Leben gekommen
ist, übernimmt dieses Mal die neue Figur Kimberly (A. J. Cook)
seinen Part und rettet nach einer schrecklichen Vision zahlreiche
Menschen vor einem tödlichen Unfall. Doch dem Sensenmann scheint
das gar nicht Recht zu sein, denn obwohl die Überlebenden sich
gegenseitige Unterstützung zusichern, kommen sie nach und nach alle
unter bizarren Umständen ums Leben. Kimberly sucht in ihrer
Verzweiflung Rat bei Clear (A. Larter), der einzigen Überlebenden
eines ein Jahr zurückliegenden Vorfalles, der dem ihren sehr
ähnelt: Vor einem Jahr überlebten einige Menschen die Katastrophe
um den Flug 180, weil der bereits erwähnte Alex sie vom Mitfliegen
abgehalten hatte. Auch damals starben nur kurz nach ihrer Rettung
alle Überlebenden durch mysteriöse Unfälle. Clear ist die einzige,
die ihrem Schicksal entkommen konnte. Können Kimberly, Clear und
die anderen Überlebenden gemeinsam einen Weg finden dem Tod ein
zweites Mal von der Schippe zu springen?
Final Destination 2 verfehlt knapp den hohen
Unterhaltungswert des
Erstlings: Die neuen Charaktere
sind alle ein ganzes Stück flacher als ihre Pendants aus
Teil 1 und die Handlung etwa zwei
Stufen unlogischer. Im Verlauf des Filmes entdecken die
Protagonisten etwa, dass sie alle mit den Ereignissen des
ersten Final Destination vernetzt
sind: Durch die Handlungen der Überlebenden des Fluges 180, die ja
eigentlich im Flugzeug hätten draufgehen sollen, wurden
Kettenreaktionen ausgelöst, die andere Todgeweihte vor dem
Verderben gerettet haben. Beispielsweise lebt Kimberly nur, weil
sie fasziniert einen Fernsehbericht über den im
ersten Teil verstorbenen Todd
Wagner verfolgte – wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre sie in
einer Schießerei ums Leben gekommen. An sich ist die Idee,
Final Destination 2 durch diese Zusammenhänge mit
dem
ersten Teil zu verknüpfen,
gelungen. Denkt man genauer darüber nach, ergeben sich aber
unzählige Logiklücken. Man darf jedenfalls nicht zu sehr grübeln,
wer eigentlich alles tot sein könnte / müsste / sollte. Findet man
sich mit der eigenwilligen Mythologie der Final-Destination-Reihe
ab, ist Part 2 unterhaltsam. Die Todesarten sind ein ganzes Stück
absurder als in Teil 1 und so hält auch der ironische Humor, für
den die Reihe heute bekannt ist, stärker Einzug als im düsteren
Vorgänger.
Leider ist das Ensemble austauschbarer als in
Teil 1, wo die Figuren durch ihre
gemeinsame Vergangenheit, bzw. Freundschaft verbunden waren. Ali
Larter, bekannt aus der Fernsehserie Heroes, ist die einzige
Darstellerin, die ihrer Figur eine Persönlichkeit aufdrücken kann
und gut an ihre Rolle aus
Teil 1 anknüpft. Die Geschichte an
sich ist im Grunde ein Aufguss des
ersten Teils und birgt wenige
Überraschungen. Dennoch ist
Final Destination 2
zwar eine unnötige, aber unterhaltsame Fortsetzung mit einer
gezwungenen, aber letztlich stimmigen Verbindung zum Vorgänger.
Auch die Special-Effects überzeugen eher, als in den beiden
billiger wirkenden Fortsetzungen
Final Destination 3,
bzw. 4. Fans des Teenie-Horrors,
die mal den Kopf abschalten möchten und Filme mögen, die sich nicht
allzu ernst nehmen, sind bei
Final Destination 2
an der richtigen Adresse.
Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG4-MVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung
1080p Warner scheint für die aktuelle Blu-ray ein älteres
DVD-Master genutzt zu haben, denn der Detailgrad kommt selbst in
Nahaufnahmen nicht über das Mittelmaß hinaus. Da
Final
Destination 2 aus dem Jahr 2003 stammt, für einen
Katalogtitel also noch einigermaßen frisch ist, stellt das Bild
aber ansonsten zufrieden: Die Schärfe ist solide und auch Filmkorn,
bzw. Rauschen ist kaum zu entdecken und immer dezent. Die
Schwarzwerte sind ebenfalls sehr gut und die Farbgebung verhält
sich natürlich. Bildbeschädigungen sind nicht zu entdecken und so
entsteht ein ruhiger und angenehmer Bildeindruck. Würde der
Detailgrad des Bildes nicht im Mittelmaß versumpfen und die Schärfe
noch etwas zulegen, wäre sogar eine höhere Wertung möglich
gewesen.
Tonqualität
Technik: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby True HD 5.1),
uvm. Der deutsche Ton ist identisch zur DVD-Fassung, was aber in
diesem Fall nichts Schlechtes bedeutet, da die
Dolby-Digital-Tonspur dort zur Referenzklasse zählt. Der Subwoofer
kommt häufig und kräftig zum Einsatz, so dass es in hektischen
Szenen ordentlich rumst. Die Dialogverständlichkeit ist ebenfalls
ausgezeichnet und Shirley Walkers orchestraler Soundtrack kommt
ansprechend zur Geltung. Die Abmischung ist für eine verlustfreie
Spur super gelungen. Der englischsprachige Ton weiß dem nur wenig
hinzuzufügen, klingt aber ein Quäntchen dynamischer. Dafür hört man
die Stimmen der Schauspieler dank des stärkeren Bass-Einsatzes
schlechter heraus, als in der deutschen Spur. Insgesamt sind aber
beide Tonspuren toll gelungen und sollten Fans zufrieden
stellen.
Ausstattung
Die Ausstattung ist zur DVD-Version identisch und kommt komplett in
Standard-Auflösung daher. So enthält die Blu-ray den bekannten
Audio-Kommentar der Filmemacher, einen Trailer, die Musikvideos zu
The Blank Theorys „The Middle of Nowhere“ und The Sounds „Seven
Days a Week“ sowie vier Kurz-Dokus. Den Anfang macht Der
Terrormeter (13 Minuten), ein Special über ein wissenschaftliches
Experiment, in dessen Rahmen Gehirnaktivität, Hautwiderstand und
Pulsschlag von Final-Destination-2-Zuschauern ausgewertet wurden.
Das klingt in der Theorie spannender als es in der Praxis ist.
Esoterisch angehaucht ist das Extra Cheating Death: Ins Jenseits
und zurück (18 Minuten), in dem Betroffene mehr oder minder
glaubwürdig von Nahtoderfahrungen berichten. Spannender wird es für
Filmfans mit Bits & Pieces: Wie der Tod zum Leben erweckt wird
(30 Minuten). Das Special behandelt die Geschichte der
Splatterfilme im Allgemeinen und die Hintergründe der
Spezialeffekte in
Final Destination 2 im
Speziellen. Zuletzt gibt es rund 10 Minuten geschnittene Szenen,
die meist alternative Versionen aus dem Film bekannter Aufnahmen
anbieten.
Fazit
Grossansicht
Technisch bewegt sich
Final Destination 2 für
einen Katalogtitel im gehobenen Mittelmaß. Der Ton ist wie schon
bei der DVD-Version erstklassig, das Bild überzeugt ebenfalls mit
kräftigen Farben und ruhigem Bildstand, enttäuscht aber mit
angesichts des Alters unterdurchschnittlichem Detailgrad. Ein
solides Extrapaket, das allerdings auf Blu-ray keinerlei Neuzugänge
vorweist, rundet den gelungenen Gesamteindruck ab.
Final
Destination 2 ist eine an sich überflüssige Fortsetzung,
die vor allem dem kommerziellen Erfolg des
Erstlings geschuldet ist. Trotz
hanebüchener Logik und durchschnittlichem Darsteller-Ensemble weiß
die Fortsetzung dennoch zu unterhalten, was vor allem der Tatsache
zu verdanken ist, dass der Film sich selbst niemals allzu ernst
nimmt. Wer den
ersten Teil liebt, wird auch mit
Final Destination 2 warm werden und erlebt die
Auflösung einiger offener Fragen. Alle anderen sollten mit dem
ersten und zugleich stärksten Film
der Reihe beginnen und je nach Begeisterung entscheiden, ob sie
sich für die Fortsetzung einen Platz im Regal freischaufeln wollen.
(anw)
Kaufempfehlung7 von 10
Die Kaufempfehlung der Final Destination 2 Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
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