The Mechanic - Blu-ray
Review
Actionfilme der alten Schule stehen seit geraumer Zeit wieder hoch
im Kurs, was die Erfolge und Resonanzen von Filmen wie
Das A-Team – Der Film,
The Expendables oder
Machete deutlich beweisen.
The Mechanic schlägt in dieselbe Kerbe. In dem
Remake des 1972er Filmeklassikers
Kalter Hauch (mit Charles Bronson
und Jan Michael Vincent) sind die Hauptrollen mit Haudrauf-Mime
Jason Statham und Charakterdarsteller Ben Foster neu besetzt, wobei
gerade erst genannter mit seinen bisherigen Filmen wie Transporter,
Crank und Death Race ein Garant für knallharte Action ist.
Story
Arthur Bishop ist ein Auftragskiller,
der aufgrund seiner präzisen und sorgfältigen Arbeitsweise schlicht
The Mechanic genannt wird. Seine Aufträge führt
er, detailliert und minutiös geplant ohne mit der Wimper zu Zucken
aus. Als er aber eines Tages seinen Mentor töten muss, merkt er,
dass er eine innerliche Grenze überschritten hat. Zusammen mit
dessen Sohn Steve, den er fortan unter seine Fittiche nimmt, begibt
er sich auf einen Rachefeldzug, bei dem es keine Gnade gibt.
Den Produzenten Irwin Winkler und Robert Chartoff, ebenfalls schon
für das Original von
The Mechanic verantwortlich,
war es wichtig, dass der Inhalt adäquat in die heutige Zeit
transferiert wird. Deswegen hat erneut Drehbuchautor Lewis John
Carlino mitgewirkt, der sowohl beim Originalfilm als auch beim
Remake das Script verfasste. Das merkt man vor allem daran, dass
die Geschichte viele deutliche Parallelen aufweist, aber auch einen
Bogen in das 21. Jahrhundert spannt. Ein deutlicher Unterschied ist
die Rolle des Protagonisten. Während Charles Bronson dem Arthur
Bishop von 1972 deutlich mehr Tiefe und Emotionen verliehen hat,
ist Jason Statham mit seiner gewohnten stoischen Art um einiges
abgebrühter. Das mag man vielleicht nachteilig interpretieren,
passt jedoch ausgezeichnet zur neuen Adaption der Handlung. Zwar
nimmt man dem charismatischen Briten die gezeigten Emotionen nicht
wirklich ab, letztendlich überwiegt aber die zügellose Action und
da passt die eiskalte Mimik wie die Faust aufs Auge. An seiner
Seite agiert Ben Foster als Auftragskiller Novize mit gewohnter
Überzeugungskraft und Authentizität. Das junge Schauspieltalent
stellt seinen Kumpanen darstellerisch ganz klar in den
Schatten.
Negativ, weil nicht wirklich gelungen, erscheint der Versuch etwas
Tiefgang in die Geschichte einzubauen, um die Verknüpfung zum
Originalfilm herzustellen. Das gelingt nur bedingt durch Akteure
wie eben Ben Foster oder Donald Sutherland, weswegen das
Hauptaugenmerk lieber auf die Kampfhandlungen gelegt werden sollte.
Aber auch wenn man keine schauspielerische Tiefe erwarten darf,
unterhält
The Mechanic ausgezeichnet. Der Film
wurde von Regisseur Simon West (
Con Air,
Lara Croft: Tomb Raider) spannend
und sehr actionreich umgesetzt. Gerade was Letzteres anbelangt
zeigte man sich erfinderisch und präsentiert beim spektakulären
Showdown ausgezeichnete Ideen. Um besondere Authentizität zu
bieten, haben sowohl Jason Statham als auch Ben Foster alle Stunts
selbst durchgeführt. Bei genauerer Ansicht so mancher Szene in der
Tat ein sehr gewagtes Unterfangen. Doch der Aufwand hat sich
gelohnt. Es wird keine glattpolierte und handzahme Gewalt geboten,
sondern ein außerordentlich roher und adrenalingeladener Film mit
viel Ecken und Kanten, bei dem die schauspielerische Leistung
Nebensache ist.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,40:1
Das Bild erweist sich als sehr natürlich mit einer erstaunlichen
Brillanz. Aufgrund der Tatsache, dass der Film sowohl mit 35mm als
auch digitalen Kameras gedreht wurde, fällt die Qualität je nach
Szene leicht abweichend aus. So ist gelegentlich ein feines
Bildkorn zu erkennen, was aber nicht sonderlich stört. Abgesehen
davon, darf sich der Zuschauer an einer durchgehend sehr guten
Schärfe erfreuen. Nur vereinzelte Szenen erscheinen etwas weich.
Die Detailzeichnung ist nichtsdestotrotz sehr gut
ausgefallen.
Die Farben wirken natürlich und kräftig mit einem ausgezeichneten
Kontrast. Hin und wieder wurde als Stilmittel, um die Tristesse von
New Orleans einzufangen, ein leichter Farbfilter eingesetzt, was
aber sehr gut zur entsprechenden Szene passt. Der Schwarzwert
arbeitet konsequent auf einem hohen Niveau mit guter
Durchzeichnung. Nicht unerwähnt bleiben sollte die lobenswerte
Kameraarbeit von Eric Schmidt der bei den Dreharbeiten etliche
tolle Panoramen eingefangen und damit eine besonders stimmungsvolle
Atmosphäre erschaffen hat.
Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Die Disc bietet sowohl den deutschen als auch den englischen Ton im
verlustfreien DTS-HD Master Audio 5.1. In Actionfilmen ist ab und
an wenn es mal etwas heftiger zugeht mit übersteuerten Signalen zu
rechnen. Darüber braucht man sich bei
The Mechanic
keine Gedanken zu machen, denn der Klang erweist sich zwar als sehr
kraftvoll, aber mit einer ausgezeichneten Dynamik. Die Bässe wurden
nahezu perfekt ausgereizt und überzeugen vor allem bei Explosionen
mit sehr gutem Druck. Es wurde bei der Abmischung auf eine gute
Authentizität geachtet, so dass die Surroundkanäle ausreichend
eingesetzt werden. Hintergrundgeräusche werden oft geboten, wobei
darunter die Dialogverständlichkeit zu keinem Zeitpunkt
leidet.
Ausstattung
Leider befindet sich nicht sonderlich viel Bonusmaterial auf der
Blu-ray. So werden entfernte und erweiterte Szenen gezeigt, bei der
vor allem der alternative Anfang interessant ist. Das Featurette
„Tools of the Trade: Inside the Action“ bietet informative
Einblicke zu den Stuntarbeiten. Trailer zum Film selbst wie auch
weiteren Veröffentlichungen runden das gesamte Angebot ab.
Sämtliche Extras sind darüber hinaus komplett in HD enthalten. Ein
Wendecover gibt es noch als besonderen Bonus dazu.
Fazit
Auf technischer Seite wird einiges geboten. Das Bild begeistert mit
sehr guter Schärfe, kräftigen Farben und einem sehr guten Kontrast.
Hier wird mächtig an der Referenz gekratzt. Der verlustfreie Ton
punktet ebenfalls mit sehr guter Dynamik, kräftigen Bässen und
einer authentischen Atmosphäre punkten. Unerfreulicherweise wurde
am Umfang der Extras gespart, welche immerhin komplett in Full-HD
vorhanden sind.
Simon West hat es mit seinem Remake zu
The
Mechanic geschafft, die Handlung sehr gut in die heutige
Zeit zu übertragen. Mit Jason Statham und Ben Foster wurde eine
sehr gute Wahl für die Hauptdarsteller getroffen, was zwar
teilweise Verlust von schauspielerischer Höchstleistung bedeutet,
aber ein Garant für spektakuläre Action ist. Hier lautet das Motto
lediglich: Einfach Hirn ausschalten und sich begeistern
lassen.
Story: 7/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 8/10
Kaufempfehlung:
7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver:
Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat