Geschrieben: 10 Aug 2011 16:02
Morning Glory -
Review
Dass ein Film, bei dem mit massivem Staraufgebot geworben wird,
nicht unbedingt vielversprechend sein muss, wurde allgemein in der
Vergangenheit leider schon oft bewiesen. Diesem Problem muss sich
auch Morning Glory stellen, in den Hauptrollen
Rachel McAdams, Harrison Ford und Diane Keaton. Das Drehbuch stammt
aus der Feder der Der Teufel trägt Prada Autorin
Aline Brosh McKenna, inszeniert wurde der Film von Roger Michell,
der schon für Notting Hill verantwortlich war. So
werden natürlich große Erwartungen beim Zuschauer geweckt, doch
letztendlich sind es nicht nur große Namen, die über den Erfolg
eines Filmes entscheiden.
Story
Als die Fernsehproduzentin Becky Fuller bei einem
kleinen Regionalsender plötzlich entlassen wird, bricht für sie
eine Welt zusammen. Doch das Blatt scheint sich zu wenden, als sie
plötzlich bei dem Sender IBS die Möglichkeit bekommt, die New
Yorker Morgen Sendung „Daybreak“ zu produzieren. Auch wenn es dort
an allen Ecken hapert, versucht sie, dies mit ihrem Enthusiasmus
und Optimismus wieder wett zu machen. Mit den beiden
Starmoderatoren Mike Pomeroy und Colleen Peck wähnt sie sich auf
sicherer Seite, aber gerade Pomeroy erweist sich als eingebildeter
und eigensinniger Griesgram, der es gar nicht einsieht, sich unter
seiner Würde zu verkaufen und sich in sämtlichen Angelegenheiten
querstellt. Als dann der Programmchef noch mit der Hiobsbotschaft
kommt, dass die Sendung abgesetzt wird, wenn die Quoten nicht
signifikant steigen, befürchtet Becky das endgültige Karriereaus
als Producerin…
Gegensätze ziehen sich an,… so heißt es zumindest im Volksmund.
Dass dem nicht so sein muss, wird sehr unterhaltsam in der Komödie
Morning Glory dargestellt. Zwar besitzt der Film
ebenso romantische als auch dramatische Tendenzen, letztere halten
sich allerdings eher im Hintergrund. Dieses Rezept ging für
Regisseur Roger Michell bereits bei seinem Erfolgshit „Notting
Hill“ auf. Wo damals Julia Roberts und Hugh Grant neben der
ebenfalls herausragenden Story für positive Resonanzen sorgten,
sind diesmal Rachel McAdams, Diane Keaton und vor allem Harrison
Ford verantwortlich. Gerade dessen arroganter und starrköpfiger
Charakter ist das absolute Highlight des Films. Ford spielt den
erfolgsverwöhnten und Pulitzer Preis ausgezeichneten Nachrichten
Journalist mit viel Überzeugung, so dass es seine beiden
Kolleginnen stellenweise schwer haben, mit dieser Leistung
mitzuhalten.
Das einzige was die Geschichte ein wenig überlädt, ist die kleine
Romanze zwischen den Charakteren von Rachel McAdams und Patrick
Wilson, die aber immerhin nicht zu dominant in den Vordergrund
gerät. Hier wäre ansonsten die Gefahr groß gewesen, dass die
ansonsten herausragende Story mit seinem bissigen Humor und
originellen Gags zu sehr zum Nebenschauplatz gerät. Besonders
erwähnenswert ist des Weiteren die Tatsache, dass man es entgegen
allen Trends geschafft hat, das Niveau über der Gürtellinie zu
halten. Dadurch wird der Film zwar für manche zu zahm sein, aber
gerade das ist es, was den besonderen Charme ausmacht.
Eines ist sicher: Ohne Rachel McAdams und Harrison Ford wäre dieser
Film nur halb so gut aufgefallen, denn gerade ihr Spiel ist es,
dass den beiden unterschiedlichen Charakteren Leben einhaucht. So
bekommt der Zuschauer bei Morning Glory eine gute
Mischung aus großartigen Schauspielern sowie einer sehr guten Story
geboten, die zwar vorhersehbar ist, aber Hollywood-gerecht mit
einem schönen Happy End glänzen darf.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung
1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,40:1
-
Filmkörnung kaum
sichtbar
-
guter
Schwarzwert
-
herausragender
Kontrast
-
natürliche Farben, mit leichtem
Orangestich bei Studioaufnahmen
-
sehr gute
Gesamtbildschärfe
-
wenige, leichte
Doppelkonturen
-
sehr geringes
Bildrauschen
Eigentlich erwartet man bei einem
Film dieses Genres durchschnittliche Werte in der technischen
Umsetzung. Umso erfreulicher ist es festzustellen, dass in vielen
Bereichen hier an der Referenzmarke gekratzt wird. Gerade was den
Schwarzwert anbelangt, werden hier wirklich gute Ergebnisse
erzielt. Die Gesamtbildschärfe zeichnet sich, bis auf wenige
Ausnahmen, ebenfalls besonders aus, wobei lediglich in einigen
Ausnahmen aus den Totalen ein weiches Bild zu vernehmen ist. Zwar
könnten die Farben noch ein wenig kräftiger wirken, aber auch hier
gibt es, nur wenig zu beanstanden.
Tonqualität
-
Deutsch DD 5.1, Englisch DTS-HD
MA 5.1 u.w.m.
-
kein deutscher
HD-Sound
-
sehr frontlastiger
Ton
-
gute, genre-typische
Dynamik
-
sehr gute
Dialogverständlichkeit
-
kaum
Surroundeffekte
-
schwache und wenige
Subwoofereinsätze
Der deutsche Ton liegt leider nur
in Dolby Digital 5.1 vor, während das englische Original in DTS-HD
MA 5.1 geboten wird. Die Vergleiche liegen schnell auf der Hand:
Während der deutsche Track sehr frontlastig mit nur sehr wenigen
Surroundeinsätzen daherkommt, sind es die feinen Nuancen wie z.B.
Umgebungs- und Hintergrundgeräusche, die den Sound in der
englischen Abmischung authentischer klingen lassen. Bei der
Dialogverständlichkeit muss man hier zu keinem Zeitpunkt Abstriche
machen. Immerhin verteilt sich die Filmmusik gleichmäßig über alle
Lautsprecher.
Ausstattung
Gerade bei einem Film wie
Morning Glory bestünde die Möglichkeit
umfangreiches Bonusmaterial anzubieten. Bei einer Komödie erwartet
man geradezu ein Gag Reel, Bloopers, Interview mit den Darstellern,
usw., um den Spaß bei den Dreharbeiten noch mehr herauszuheben.
Leider wurde diese Chance hier überhaupt nicht genutzt, so dass der
Käufer lediglich ein immerhin interessantes und informatives
Audiokommentar (gesprochen von Regisseur Roger Michell und Autorin
Aline Brosh McKenna), eine entfernte Szene (in HD) sowie eine
BD-Live Funktion (leider ohne zusätzliche Extras zum Film) geboten
bekommt. Wenigstens enthält der Film noch ein Wendecover.
Fazit
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist sehr gut ausgefallen, bei
dem das Bild mit seiner sehr guten Schärfe und dem herausragenden
Kontrast allerdings besser als der Ton abschneidet. Diesem mangelt
es ein wenig an Dynamik und Kraft, wobei man genre-bedingt aber
auch nicht mehr erwartet. Beim Bonusmaterial heißt es schließlich
Abstriche machen. Hier wäre auf alle Fälle mehr drin gewesen. Roger
Michell ist ein Regisseur, der nur alle paar Jahre mal einen Film
dreht. Wenn, sind diese aber schließlich immer sehr empfehlenswert.
So auch Morning Glory, eine herrlich erfrischende
Komödie, dessen romantischer Anteil zwar nicht notwendig gewesen
wäre, aber dennoch viel Kurzweile und schön sarkastische und
„fluffige“ Gags bietet.
Story:
8/10
Bildqualität:
8/10
Tonqualität:
7/10
Ausstattung:
3/10
Gesamt:
6/10
Kaufempfehlung:
7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver:
Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat
Geschrieben: 11 Aug 2011 09:44
![Avatar impius](//bluray-disc.de/forum/avatar.php?u=edf95c15d59039d38994d76868e40ae21ef1aaaa4a83a49319e9c145586471bb)
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Danke fürs Review. :thumb: Ich denke, es wird höchstens erstmal
beim ausleihen bleiben.
Interessant für mich ist nur Harrison Ford.
impius
Geschrieben: 11 Aug 2011 09:58
![Avatar Sawasdee1983](//bluray-disc.de/forum/avatar.php?u=fc0ec39df735033ba49633fba0c5c5a70f886b31ef307a89fd7a5cb48b9cc3c9)
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Sawasdee1983 ist im Urlaub
Super Geschriebene Review, hatte den Film zwar im Blick und als
uninteressant abgewunken aber jetzt hab ich den doch mal
provisorisch auf meine Amazon Wunschliste gepackt. Klingt richtig
gut.
MfG Pierre
Sawasdee1983
Kommentar-Mod, Forenmoderation
Serienbereich
Geschrieben: 11 Aug 2011 16:50
![Avatar Globox](//bluray-disc.de/forum/avatar.php?u=01782839eb4927faba221a43a8db7d29e16d13b8ad5eace71976170d9f158e4e)
Blu-ray Starter
Aktivität:
Sehr schönes Review, auch wenn der Film bei mir nur 6P bekommen
hätte. Mir hat das hyperaktive Schauspiel von Rachel McAdams nicht
so gefallen, um ehrlich zu sein hat es genervt. Im
Bewertungsbereich des Films habe ich vor einiger Zeit ein paar
Zeilen zu meinen Eindrücken geschrieben.
Da kann man mal wieder sehen, wie die Meinungen auseinander gehen
können. Beim Thema "Fernsehen" finde ich dagegen "
Broadcast News" ein
absolutes Highlight. Der Film ist bisher jedoch nur in den USA auf
Blu-ray erschienen. Dafür erreicht die Umsetzung von Criterion
Referenzniveau. ;)
Geschrieben: 12 Aug 2011 13:53
Danke sehr für eure Kommentare :thumb::)
Geschrieben: 30 Aug 2011 18:53
Anders als Globox hat mir das Schauspiel von Rachel McAdams super
gefallen und auch der Film bekommt bei meiner persönlichen Wertung
besser weg; stimme da mit dem Reviewer überein.
"America is the only country that went from
barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar
Wilde