Die lange Jahre erfolgsverwöhnte Vertriebslinie
Media-Saturn wird für den Mutterkonzern
Metro zu einem immer schwerwiegenderen Problem:
Media-Saturn hat das zweite Quartal nach vorläufigen Zahlen mit
einem insbesondere hierzulande starken flächenbereinigten
Umsatzrückgang sowie einem operativen Verlust von 44 Mio. Euro
abgeschlossen. Im Vorjahr verdiente Media-Saturn operativ noch 41
Mio. Euro. Neben den rückläufigen Umsätzen im Inland belasteten
höhere operative Verluste aus Frankreich, Anlaufverluste aus China
sowie höhere Kosten bei der Umsetzung der Multichannel-Strategie
das Ergebnis. Mit dem Quartalsergebnis bewege man sich "unter den
Erwartungen des Kapitalmarktes", hieß es unmissverständlich bei
einer Präsentation in Aschaffenburg, bei der die
Media-Saturn-Geschäftsführung gleichzeitig ein Maßnahmenpaket
vorstellte, das das Unternehmen wieder in die Spur bringen soll. Im
Fokus der strategischen Neuausrichtung steht die Verzahnung des
stationären Geschäfts von Media Markt und Saturn mit den jeweiligen
Online-Shops: Saturn.de soll bereits im Oktober 2011 ans Netz
gehen, Media Markt im Januar 2012 folgen. Zudem soll das
Onlinegeschäft des Zukaufs Redcoon zügig ausgebaut werden, weitere
Akquisitionen werden ins Auge gefasst. Media-Saturn peilt nicht
weniger als die Marktführerschaft im Onlinehandel an. So plant das
Unternehmen, im Jahr 2015 rund fünf Mrd. Euro Umsatz im
Onlinebereich zu erzielen.
Zudem will Media-Saturn die Preis- und Kostenführerschaft insgesamt
wieder stärker in den Fokus rücken. "Wir haben jetzt mit einer
neuen Unternehmensstrategie die Weichen gestellt, um zu unserer
alten Ertragskraft zurückzukehren. Dabei werden wir uns stark auf
die Preis- und Kostenführerschaft konzentrieren. Sie waren die
Wurzeln unseres Erfolges und sollen es auch zukünftig wieder sein",
sagte CEO
Horst Norberg.
Nach dem enttäuschenden zweiten Quartal peilt Media-Saturn im
zweiten Halbjahr eine Steigerung des operativen Ergebnisses im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Dies soll durch "effizientere
Prozesse" und das Nutzen von Einsparmöglichkeiten erreicht
werden.
Quelle:
VideoMarkt