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Videotheken boykottieren Fox Titel !!!

Gestartet: 20 Mai 2011 14:49 - 95 Antworten

Geschrieben: 23 Mai 2011 22:46

Markus Pajonk

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Zitat:
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Tut mir leid, aber das ist absoluter Kindergartenliberalismus. So etwas wie einen 'freien Markt' der sich selbst reguliert, oder gar eine 'unsichtbare Hand' die ordnend eingreift gibt es nicht. Es ist einfach mal Fakt, dass es Unternehmen mit einem gewissen Gewicht in einer Branche möglich ist, die Spielregeln zu ihren Gunsten zu verändern. (Aktuelles Beispiel in den Nachrichten: Benzinpreise!)

Es wurde doch sehr schön erklärt was gemeint ist.
Wer hört heute noch Radio mit den Radio-Symphonikern?
Wer braucht noch Bankangestellte vor Ort?
Wer nutzt gegen höheren Preis "Zapfer" an der Tankstelle?
Wer kauft beim personalintensiveren Dienstleister?
Wer kauft online?
Alles hat im Wirtschaftskreislauf auch Folgen auf berufliche Veränderungen. Vor zig Jahren gab es auch keinen Mechatroniker.

Der Verbraucher hat auch Gewicht und möchte die Spielregeln zu seinen Gunsten verändern (zwar mit dem falschen Ansatz, aber wollen wollen sie es auch)
Der Mensch wächst mit seinen Problemen! Hier bin ich. (Eigenzitat)
Geschrieben: 23 Mai 2011 23:08

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Tut mir leid, aber das ist absoluter Kindergartenliberalismus. So etwas wie einen 'freien Markt' der sich selbst reguliert, oder gar eine 'unsichtbare Hand' die ordnend eingreift gibt es nicht. Es ist einfach mal Fakt, dass es Unternehmen mit einem gewissen Gewicht in einer Branche möglich ist, die Spielregeln zu ihren Gunsten zu verändern. (Aktuelles Beispiel in den Nachrichten: Benzinpreise!)

Natürlich ist es richtig, dass schon Branchen ausgestorben sind. Als Argument taugt das aber nicht. Wenn wir anfangen die Marktlogik auf den Kulturbetrieb auszudehnen, können bald nahezu alle Theater und Opern zumachen, die sind nämlich alle auf von dir verteufelte Subventionen angewiesen. Und es ist gut, dass sie diese bekommen! Man stelle sich vor, wie unsere Kulturlandschaft verkommen würde...

Bei den Videotheken sind wir als Kunden jetzt in der Pflicht. JasonX hat oben schon richtig angedeutet, dass wir Fox in ihrem Handeln nicht noch unterstützen sollten. Möglicherweise kann man das Forum hier ja nutzen und eine Kampagne starten.

Und das ist doch ein Gesellschaftsproblem. Der Kunde verlangt, wie Markus auch schon beispielhaft anführte, maximale Dienstleistung zum kleinsten Preis, am besten umsonst.
Brauchst doch hier im Forum Dich nur umschauen :

"Amazon soll mir für meinen vor 5 Tagen erworbenen Artikel gefälligst den Preis von heute machen !"
"Machen Sie nicht ? Schick ich zurück !"
"Boah die haben mir das Porto abgezogen ! Abzocker !"


Soll ich Dir mal die Definition von "Abzocker" des dt. Michels sagen ?
Jeder der sein Geld als Selbständiger verdient ist ein Abzocker ! Und die Abgezockten sind all diejenigen,
die in einem Angestelltenverhältnis stehen.

...

anstatt das Sie mit ihrem Arsch lieber mal nicht 3x im Jahr Urlaub machen + 2x Handy,.....
< Signature for sale >
Geschrieben: 24 Mai 2011 19:27

meine wenigkeit

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Habe ich an irgendeiner Stelle das Wort 'Abzocker' benutzt? - nein, denn darum geht es auch gar nicht. Das Beispiel 'Benzinpreise' habe ich nur gewählt um zu verdeutlichen, dass das Prinzip Angebot und Nachfrage eben nicht so gut funktioniert wie allgemein behauptet, sondern die Angebotsseite stets einen Vorteil hat.

Worum es im Kern geht ist, dass es Wirtschaftsbereiche gibt, die geschützt werden sollten (meine normative Sicht der Dinge), weil sie von gesellschaftlichem Wert sind. Dazu zähle ich auch die Kultur. Wenn wir den Markt hier machen lassen und alles nur unter der Logik der Gewinnmaximierung betrachten, ergeht es den meisten Orchestern, Theatern, Bibliotheken, etc. bald wie dem guten alten Barbier. Kann man das wollen? Unabhängig davon, wie oft man selbst diese Kultureinrichtungen besucht wird es doch sicher jedem klar sein, dass es wichtig ist dass es sie gibt.

Als eine solche kulturelle Institution betrachte ich auch in gewisser Weise Videotheken. Nun sollen die natürlich nicht wie Theater subventioniert werden, aber ein zeitlich begrenztes Vermarktungsfenster sollte ihnen meines Erachtens nach zugestanden werden, denn dort verdienen die nun einmal (soweit ich weiß) das meiste Geld. Wenn ihnen das fehlt, geht uns als Kunden mittelfristig auch die Möglichkeit abhanden, ältere Filme zu leihen, was zu einem Verlust der kulturellen Vielfalt führt.

Das Argument des technischen Fortschritts greift hier (noch) nicht, da der schlicht noch nicht soweit ist, als dass sich dann jeder seine Filme aus Onlinearchiven lädt. Das Argument der sinkenden Preise für DVDs und BDs ebenso wenig, denn unterm Strich führt das noch immer zu höheren Ausgaben der Kunden, höheren Einnamen der Anbieter, was die obige These belegt. ...Und da haben wir die Frage nach ökologische Rationalität noch nicht mal angesprochen...

...Ich gebe Dir (atm) im Übrigen recht, dass das in erster Linie ein gesellschaftliches (Mentalitäts-)Problem ist.
Geschrieben: 24 Mai 2011 19:36

Markus Pajonk

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Das Prinzip Angebot und Nachfrage funktioniert bei Oligopolen nicht wirklich gut. Inbesondere wenn es für Lebensstandard hohe güter geht.
Der Mensch wächst mit seinen Problemen! Hier bin ich. (Eigenzitat)
Geschrieben: 24 Mai 2011 20:16

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Zitat:
Nun ja, bis flächendeckend wenigestens 50 MBit erreicht werden werden noch mindestens 10 Jahre ins Land gehen wenn es überhaupt mal dazu kommt.

Ohne schnelle Leitungen wirs es aber niemals echtes BD Qualität geben.

Wenn du Video + Audio mit 1080p ohne extra Kompression (also mit der gleichen Bitrate wie auf einer BD) übvertragen willst riecht dir nunmal kein DSL 16.000.

Alle bisherigen VoD Anbieter komprimieren extra und zwar teilweise massiv mit Beschränkgung auf wenige tausend kbit oder streamennur in 1080i.

Das lohnt sich vielleicht für DVDs gerade so aber nicht für BDs.

Wenn es aber mal soweit kommt, das die Technik hier flächendeckend verfügbar ist und man sich beliebige Filme in Echtzeit auf den Schirm aus riesigen VideArchiven streamen kann, dann können die Videotheken einpacken.
Geschrieben: 25 Mai 2011 03:50

PC23

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Also ich bin Betreiber einer Videothek (WoV), habe davor einen eigenen Videotaxi-Laden gehabt und bin insgesamt seit 18 Jahren wahlweise als Aushilfe, in Teil- oder Vollzeit in Videotheken tätig gewesen und möchte hier auch was dazu sagen:

Vorab aber etwas Hintergrundwissen:
in den 80er waren die meisten Videotheken selbständig, einige hatten eine Handvoll Filialen, die meisten nur einen Laden.
Eine VHS im Kauf kostete Endkunden 39,- DM, der gleiche Film mit VL-Lizeinz kostete 179,- DM (Beispiel eines Bond-Titels seinerzeit) zzgl. MWSt.
Damals wie heute sollte man keine Kauflizenzen in den VL stellen, da es kontrolliert wird und ggfs. Strafe gibt.

Es konnte also kaum ein Toptitel seinen EK einspielen, da man von denen ja auch mehr als nur eine Kassette kaufen mußte. So war es gut, daß die Pornos billig waren, denn mit denen konnte man das Geld verdienen, um die guten Filme zu subventionieren. Man benötigt ja auch noch Raummiete, Strom, Mitarbeiter etc etc.

Damals kamen die ersten "Geldbesitzer" auf die Idee, daß man mit Filmvermietung Geld verdienen konnte und gründeten "Ketten", z. B. den Deutschen Videoring (DVR). Über dessen unsägliches Ende, die Justizskandale um einen Geschäftsführer und dergleichen werde ich jetzt mal nichts sagen, doch das Gute ist, daß aus dessen Zusammenbruch ein Teil als "World of Video" (WoV) hervorging.

Die WoV bündelte den Einkauf und bekam bessere Preise von den Studios, bei denen die Videotheken seinerzeit noch direkt kauften. Statt "Video Hans Meyer", der 20 Kassetten pro Monat von MGM kaufte, orderten die 1.500 Kassetten und mehr, was etliche kleine Krauter in den Städten mit DVR, später WoV, zum Aufgeben zwang.

Andere "Große" waren und sind u. a. die Empire (EMP)- Gruppe und regional weitere Filialisten mit ein paar Dutzend Filialen.

Die kleinen Krauter, die das überlebt haben und ein paar der "kleineren Großen" erkannten, daß sie gegen große Ketten nur verlieren konnten, da auch MediaMarkt und Co. aufkamen, weshalb das EDEKA-Konzept angeregt wurde:
viele kleine selbständige Kaufleute bündeln ihren Einkauf und ihren Verkauf unter einer gemeinsamen Dachmarke, für die man auch noch einheitliche Werbung fahren konnte. Die Videotaxi-Gruppe war geboren.
Rechtlich waren und sind alle voll selbständig, einige nutzen die Marke Videotaxi in ihren Läden und sind an den Webshop angeschlossen, andere kaufen nur über die ein und heißen weiter "Hansis Videothek" oder so.

Im Gegensatz dazu gehören etliche WoV-Läden zu einem Franchisegeber, der den Betreibern Läden überläßt. Die Betreiber sind ebenfalls rechtlich selbständig etc., müssen sich selbst KV-versichern, haben aber nichts mit dem Einkauf zu tun und die Ware gehört dem Franchsise-Geber, auch der Umsatz und alles. Hier haben die Betreiber wenig Einfluß, aber auch keine Kosten für Einkauf.
Die WoV-Gruppe insgesamt besteht aber auch als Einkaufsgruppe, und einige der WoV-Läden sind voll selbständig und müssen alles selbst einkaufen.

Ich weiß nicht, wie viele der WoV-Videotheken nun reine Einpersonen-Läden sind und wie viele zu Leuten mit mehr als 50 Läden gehören, doch das Wort "Kette" trifft im Prinzip weder auf die WoV, noch auf die Videotaxi-Leute zu.

Beide sind "Marken" bzw. "Einkaufsgruppen" und auch wenn sie aus unterschiedlichen Gründen entstanden sind, haben sie (wie auch alle anderen Videotheken) heute das gleiche Problem:

Amazon ist die Nummer eins, dann kommt ganz lange gar nichts, dann die Metro-Gruppe mit Medi.Ma. und Satu.Ha. und dann auch noch Einzelhandelsketten wie Netto und Co., die seit einiger Zeit auch Filme in ihren vielen Läden verkaufen.

Gleichzeitig hat sich die Pornoindustrie in Bezug auf Verleih selbst abgeschafft. Die Porno-Abteilungen sind ausgestorben, da die Studios selbst seit Beginn des Internets ihre Filme streamen. Keiner leiht mehr Pornos, das Geld für die guten Filme fehlt und Verleih-Lizenzen sind weiterhin teurer als Kauflizenzen.
Mieten und Strom sind weiterhin erforderlich, auch Mitarbeiter.

Früher hatte der Verleih einen Vorlauf von 8 Wochen vor dem VK, dann wurden es 4, später 2 und heute kann man viele Filme zum Leihstart schon kaufen.
Zumindest in den Videotheken; ich muß immer schmunzeln, wenn ich hier auf der Page lese "demnächst im VK" ... die meisten habe ich dann schon gekauft oder an Kunden verkauft:p.

Tja, und vor ein paar Jahren wollte ein "Major Studio" bereits das machen, was Fox jetzt macht, vielleicht war es sogar Fox, habe es vergessen, und die Videobranche hat zusammengehalten, den Stinkefinger gezeigt, komplett boykottiert und alles war gut.

Damals war das Internet noch zweifarbig, HTML war das einzige, PHP war nicht erfunden, Amazon war kein Konkurrent, yahoo war die einzige Suchmaschine, da es Google nicht gab und heute sieht die Welt aber anders aus.

Heute ist alles per Mausklick immer und überall verfügbar, DSL wird immer schneller, Amazon ist via Lovefilm in den Verleih eingestiegen, in den Staaten startet GoogleTV und die Netzgeschwindigkeit wird immer höher.

In Skandinavien gibt es brauchbare Online-Videotheken (Voddler.com), die nun auf´s europäische Festland kommen, erst Spanien, dann wir. Die haben Deals mit den großen Studios, sogar denen der Pornobranche (Private etc.).

Sony vermarktet seine und andere Filme über das PSN, Microsoft hat Zune in der XBox, Maxdome streamt, Conrad bietet 40.000 im VL per Post usw. usw.
Und ihr wißt selbst, daß viele Fernseher und BD-Player mit Acetrax oder anderen Online-Videotheken über NetTV (Philips), SmartTV (Samsung) oder Viera (Panasonic) und Bravia (Sony) ausgestattet sind.

Noch haben wir ca. 2.500 Videotheken bundesweit, ich schätze eine weitere Halbierung bis 2015, ob und wie viele und wo überhaupt überleben - keiner weiß es.

Und dann kommt die Fox und sagt: Verleihfenster wird angeschafft, Verkaufsfenster kommt. Wer leiht einen Film, den man schon lange kaufen kann? Wenige.
Klar, einigen ist es egal, ob sie den Film vor oder nach VK-Start bekommen können, viele würden ihn am Liebsten aber schon nach dem Kinobesuch mitnehmen, und Sammler wollen sowieso immer alles so schnell wie möglich haben.

In den Videotheken kann ich schon seit ein paar Wochen Filme leihen oder kaufen, die offiziell auf BD erst jetzt im VK starten (bei Amazon etc.). Der Vorteil für Videotheken fällt weg.

Auch gibt es viele, die erstmal für 3 Euro gucken wollen, ob sich der Film im Kauf lohnt und iTunes etc. nehmen teilweise mehr und bieten weniger Bildqualität. Klar, man muß nicht das Haus verlassen und nicht am nächsten Tag was zurück bringen, aber online gestreamte Filme können qualitativ nicht mit einer BD mithalten.

Und viele leben noch in Gebieten mit DSL 1000 auf dem Land, die sind froh, wenn sie in 10-15km Umkreis eine Videothek haben. Die meisten Dorf-Videotheken in Städten mit unter 30.000 EW sind aber schon zu und während ich das hier tippe, wird bestimmt gerade wieder ein kleiner Krauter überlegen, wie lange er die Insolvenz noch abwenden kann.

Von den (bis vor 15 Jahren) mehr als 20 Videotheken der Region, in denen ich gearbeitet habe oder Kunde war, gibt es noch 3. Vor ein paar Jahren waren es noch 7. Jetzt wie gesagt 3, davon ab 2012 vermutlich nur noch eine - mit etwas Glück wenigstens eine wohlgemerkt.

Wer hier sagt, daß es keine Arbeitsplätze kostet, der spinnt (sorry, ist aber so).

Jede Videothek braucht einen Betreiber und ein paar Aushilfen. Keine Videothek, kein Betreiber, keine Aushilfen. Ganz einfache Rechnung, oder fallen für jede weggefallene Videothek neue Stellen bei Fox oder Amazon an?!

Die WoV, die Videotaxi-Gruppe und weitere boykottieren erstmal "Black Swan" und "Narnia 3", ein Boykott des kompletten Fox-Sortimentes bleibt zudem in der Diskussion.

Wenn nun alle die Titel bei Amazon kaufen, und die weggefallenen Einkäufe der Videotheken durch Verkäufe an die Großen kompensiert werden, wird Fox gefolgt von anderen Studios so weiter machen, dann geht das Videothekensterben etwas schneller als ohnehin.
Den Arbeitsplatz des "Verkaufsleiters VL" und seiner Mitarbeiter kann man dann bei Fox und Co. übrigens auch streichen, dann reicht die VK-Abteilung.

Und sowie die Breitband-Anschlüsse richtig schnell sind, werden die auch Amazon und MM den Stinkfinger zeigen, denn dann streamen die das von sich aus ohne Umweg über die Verwertungskette Einzelhandel.

Dann können (müssen) wir unsere BD-Käufe auch lassen, da wir uns daran gewöhnen werden, alles digital und nicht stofflich über den Draht zu bekommen. Warum sollten die noch für teuer Geld Datenträger herstellen, (Wende-)Cover drucken und per Post verschicken, wenn sie alles vom Server streamen können?

Schöne neue Welt...

Aus diesem Grunde bin ich für den Boykott und hoffe, daß keiner "Black Swan" oder "Narnia 3" kauft, damit ihre Rechnung nicht aufgeht.

Narnia ist ohnehin CUT auf FSK6, damit noch mehr zugreifen; fehlt halt was vom Film. Früher wurden 18er gecuttet, heute schon 12er. Alles zur Maximierung der Reichweite, super.

Nein danke, mein geliebtes StarWars, auf das ich mich sehr freu(t)e, kommt dann schlimmstenfalls nicht in den VL - aber ich werde bestimmt keine 90 Euronen im Kauf ausgeben, schon gar nicht, ohne vorher die Qualität gesehen zu haben.


Nun noch ein Bezug auf ein Zitat eines Vorposters:

Zitat:
Ich frag mich, wieso das so große Verluste bringen sollte, wenn die Videotheken den Film zeitgleich oder erst später bekommen. Ich finds nicht so toll, dass die die Filme früher haben.

Ich denke es gibt sowieso 2 Sorten Menschen. Die einen, die Filme kaufen - und die leihen sie dann auch nicht vorher noch aus, nur weil die Videothek den Film ne Woche früher hat - und die Sorte, die leiht. Wer lieber für 1,50 den Film leiht, wird jetzt nicht plötzlich in den Laden rennen und den Film für 13-15 Euro kaufen, nur weil er jetzt zeitgleich auch zu kaufen ist, bzw. meinetwegen auch ne Woche früher.

Die Kunden einer Videothek sind doch ganz andere als die, die Filme kaufen/sammeln. Denke also wirklich nicht, dass man den Videotheken etwas kaputt macht, nur weil die Filme nun zeitgleich(oder auch früher) auch schon verkauft werden.
Nein, das stimmt so nicht. Den Bedarf nach einem Vorlauf habe ich bereits erklärt (Videotheken können nur in der Zeit vor dem VK über Amazon Geld verdienen).

Und zwei Sorten Kunden gibt es nicht.
Viele Kunden leihen erstmal ein Spiel, um zu sehen, ob es ihnen gefällt. Bei Filmen gucken viele auch erst, ob die Qualität stimmt, ob der Film gefällt, ob interessante Extras oder Tonspuren drauf sind etc. und kaufen dann (oder auch nicht).

Und es sind nicht nur Leihkunden, die in die Videothek gehen. Viele kaufen dort, da nur Videotheken "uncut" Ware im Laden haben (SPIO/JK, KJ, indizierte allgemein) und sie dort in der Regel fachkundiger beraten werden können als im Discounter. Zumindest in vielen Videotheken, einige haben natürlich auch unmotivierte Aushilfen, die keinen Plan haben, doch die Betreiber sind gewöhnlich informiert.

Ich persönlich habe nach der 400. gekauften DVD aufgehört zu zählen, bin definitiv ein Sammler und Kaufkunde, doch geliehen habe ich noch weitaus mehr.
Ich fände es schade, wenn ich statt 20km bald 50km bis zur nächsten Videothek fahren müßte, denn ich brauche das Ansehen der Filme im Regal und das Aussuchen. Wie ich es vorhin schon an anderer Stelle gepostet habe: in Filmlisten im Browser kann ich mich nicht so schnell und nicht so gut informieren. Das taugt bestenfalls was, um Rezensionen zu lesen oder Preise zu vergleichen, aber nicht, um spontan zu sagen, heute will ich einen Film sehen, mal sehen, was es neues gibt und zu meiner Stimmung paßt.

Fox ist erst der Anfang, wenn das klappt, ziehen die anderen nach, und dann können wir eines Tages alle nur noch ungesehen kaufen, da es keinen mehr gibt, der Filme verleiht!

Und dann, eines noch etwas weiter entfernten Tages, der aber dichter ist, als ihr glaubt, ist es auch mit dem Kauf vorbei, da dann alles gestreamt wird. Klar, es ist bequem, aber jeder, der sich schon mal mit DRM geärgert hat und eine BD im Vergleich zu Online gesehen hat, wird ziemlich enttäuscht sein. Ich will meine Filme physikalisch verfügbar haben, wenn sie zudem auf Platte liegen können, ist es ja eine gute Erweiterung so ein Homeserver, aber es ist kein Ersatz. Und ich will einen Film erst sehen, bevor ich ihn kaufe.

Ihr hoffentlich auch ...

--------
450+ DVDs, 450+ CDs, 200+ VHS, 100+ Spiele, BD im Aufbau --- alle im Fachhandel gekauft. Nur Original ist legal - Raubkopierer sind Verbrecher!
Geschrieben: 25 Mai 2011 05:54

flashmaster

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Ich habe mir zwar nun kaum was durchgelesen aber ich finde das blödsinnig.
Ich meine das verärgert doch nur den Kunden.
Ich würde dann aus Protest gegen die Videotheken den Film dann gar nicht leihen und warten oder ihn mir kaufen und wieder verkaufen (oder halt bahlten)

Narnia z.B habe ich mir gleich im angebot gekauft.

Von FOX allerdings auch blödsinnig. Man kann das doch am besten Zeitgleich rausbringen


Achja und in sachen Videothek. Ich bin so ein Fall nun schon . wir haben nur DSL 1000. Und VOD geht nicht und will ich auch gar nicht den Mist.
Es gibt eine Videothek die den Namen aber nicht mal verdient . Die ist 8km weit weg. Die ist aber alt , schlecht und hat kaum Blurays.

Dann gibt es noch EMPIRE. Das sind dann aber schon 25KM.
Und die Preise finde ich nicht billig sodass ich lieber Online mir Filme ausleihe von Videobuster oder so. Zwar unterm strich noch teurer aber ich kann den 1 Woche behalten. Nur die haben ja fast nie was da (neuere)
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Geschrieben: 25 Mai 2011 07:17

Gast

Der Beitrag von PC23 ist sehr fachkundig und mit viel Hintergrundwissen geschrieben, das merkt man - zweifellos!
Ich kann auch sagen, dass (in Berlin) die Videothken immer weniger werden, gerade die der "Kette" world-of-video.
Denn, erst arbeitete ich nebenbei in einer wov-Filiale, diese schloß dann (mangels Umsätzen).
Da hieß es dann auch für mich, dass ich mir eine neue suchen musste für meine Bestellungen bei wov.
Gesagt, getan, die nächste schloss dann aber auch, auch hier das gleiche Problem.
Jetzt bin ich bei Store Nummer 3, von allen drei, ist diese zwar am nächsten, wer weiß aber, wie lange das noch anhält, wann die auch dicht macht.
Man merkt aber auch, gerade in Berlin, dass der Verdrängungswettbewerb sehr groß ist.
Es gibt in Berlin nicht wenige Videotheken, die ihre Filme/Spiele/Pornos für 1 € pro Geschäftstag verleihen - für den Kunden ist das natürlich super.
Klar ist auch, dass das nicht in jedem Bundesland ist.
Was ich aber NICHT glaube ist, das Videotheken gänzlich irgendwann aussterben!
WARUM???
Viele werden jetzt den Kopf schütteln, aber:
Die Schallplatte wurde auch totgesagt, als die CD in den Haushalten einzog.
Doch gibt es die Schallplatte noch.
Und, nicht jeder wird oder will Filme streamen.
Qualität und vor allem der Preis sprechen dagegen.
Außerdem, wie bei einem Plattenliebhaber (der auch die Finger von CDs lassen wird), ist es für die meisten auch ein tolles Gefühl, die Disc aus der Verpackung zu entnehmen und sie in den Player zu schieben und zu genießen.
Beim Streamen ist man auch von zu vielen Dingen abhängig, Datenverbindung, Verfügbarkeit, etc.
Manche Filme kann man dann nur für 24 oder 48 Stunden anschauen...
Da bleibe ich, und ich glaube ich speche da nicht nur für mich, lieber beim physikalischen Medium (aktuell Blu-ray).
Solange es physikalische Medien gibt, gibt es auch keinen Grund auf etwas anderes umzusteigen.
Filmfreunde und Filmsammler werden so etwas nie tun!

Der Boykott der Videotheken ist absolut nachzuvollziehen, kann ich auch verstehen.
Der Boykott bringt aber nur was, wenn sich wirklich ALLE Videothken daran beteiligen würden, denn dann würde es für Fox (als aktuelles Beispiel) sehr weh tun, wenn die Videotheken keinerlei Fox-Titel mehr ins Programm aufnähmen.
Das Verleihfenster ist in den letzten Jahren ganz sicher stetig zurückgegangen.
Das beobachte ich auch schon seit Jahren.
Für den Kunden ist das nur bedingt erfreulich.
Denn, viele kaufen zwar mit Kaufstart eines jeweiligen Filmes/Spiels blind.
Aber vorheriges Antesten/Anschuens ist da schon wichtig.
Denn, die meisten tun das, sich vorher mal einen Blick zu riskieren, ob sich dann ein etwaiger Kauf lohnt.
Fox und eventuell andere Nachahmer sollten aufpassen, dass die Kunden dann nicht ins Internet "gehen" und sich dann die Filme verstärkt illegal herunterladen...
Ich wäre unterm Strich dafür, wenn das Verleihfenster bliebe.

Stattdessen sollte Fox sich mal darum bemühen ihre Filme in ordentlicher Form zu veröffentlichen.
Weiterhin gibt es keine deutsche HD-Tonspur auf den Scheiben (Ausnahme ist Königreich der Himmel).
Es gibt keine Wendecover, etc., etc.
Capelight ist da ein Vorzeigebeispiel!

Ich hoffe für die Videotheken, dass sich alle Videothken daran beitiligen und sie das durchstehen und der Boykott Erfolg hat.
Geschrieben: 25 Mai 2011 08:02

sven-hh

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ich muss sagen die reaktion der videotheken kann ich auch sehr gut nachvollziehen und unterstütze es auch

warum? ganz einfach!

a) es geht um einen sozialen treffpunkt! Kann dich das internet so gut beraten wie der typ oder das mädel hinterm tresen? sich anhören was du gern guckst oder dir nen tip von anderen kunden oder dem eigenen geschmack geben? NEIN! Kann es der Verkäufer bei MM oder Saturn? theoretisch schon, aber die chance das der sich auskennt is gering und nebenbei is er dank geschäftsleitung nur noch zum fächer auffüllen da... beratung kostet zeit und zeit is geld!

b) es geht um arbeitsplätze! Es sind vielleicht nicht viele.... aber es ist eine ganz branche die vom aussterben bedroht ist! ein Job-sektor der Schülern und Studenten ne chance gibt über die runden zu kommen und z.T. ins berufsleben reinzuschnuppern

c) Es geht ums Testen! Ich kann gucken, gefällt mir der film oder nicht? stört mich das geschnitten wurde oder nicht... mit glück hat die videothek was ungeschnittenes da! Ich habe den film nicht zu hause rumliegen und ärgere mich jedesmal wenn ich ihn in der hand halte! Ich habe ein festes Medium in der Hand... keine übertragungsfehler oder Formatprobleme!

Ich mag videotheken, die meisten haben echt nette leute hinterm tresen, man kann mal kurz quatschen, sich auf dem laufenden halten... und ganz ehrlich? lieber geh ich vor die tür und red mit menschen als alle infos nur einseitig vom Bildschirm abzulesen... mit einem Bericht kann ich keinen meinungsaustausch zelebrieren... mit videothekenpersonal kann man diskutieren, sich austauschen... einfach mal ein paar nette minuten verbringen und mit glück noch nen geheimtip serviert bekommen!
GEGEN DEN 3D-Wahn
2D und faire Preise fürs Kino!!!!!
Geschrieben: 25 Mai 2011 12:02

Markus Pajonk

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Wer hier sagt, daß es keine Arbeitsplätze kostet, der spinnt (sorry, ist aber so).

Jede Videothek braucht einen Betreiber und ein paar Aushilfen. Keine Videothek, kein Betreiber, keine Aushilfen. Ganz einfache Rechnung, oder fallen für jede weggefallene Videothek neue Stellen bei Fox oder Amazon an?!

Ich werde hier keine heuchlerischen Krokodilstränen drücken. Es gibt eine Arbeitsplatzverschiebung, welche es vor mehren Jahrzehnten zu gunsten der Videotheken gab. Denn damals kam Medion auf und hat Arbeitsplätze im Einzelhandel zerstört.....Das man Angst hat um seinen Arbeitsplatz ist logisch. Aber es kostet effektiv nur wenige Arbeitsplätze (so wie eine Rationalisierung und Konzentration stets)
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