Der Film wirkt von der Optik her eher modern und gelegentlich mal
schwarz/weiß oder dunkel gehalten, wobei die Kulissen Abwechslung
bieten und die dunklen Szenen gut in Erscheinung treten. Die Mutter
und deren Kinder werden zu Beginn vorgestellt. Dann sind wir auch
schon im gruseligen Haus und plötzlich poltert es los, sehr
einfallsreich war James Wan (Saw, Dead Silence ) hier nicht, der
doch was großartiges erschaffen wollte, was aber gleich zu Beginn
ersichtlich, nicht gelingen wird. Die Darsteller sind durchwachsen,
die Kinder wie Hollywood Nachwuchs Ty Simpkins und Andrew Astor
wirken noch natürlich, die meisten Nebendarsteller sind auch in
Ordnung. Der Vater Patrick Wilson (A-Team - Der Film, Watchmen)
wirkt blass und später albern. Die Mutter Rose Byrne (28 Weeks
Later, X-Men: Erste Entscheidung, Brautalarm) ist jetzt ganz oben
in Hollywood angekommen und sie hat was stark aufgesetztes an sich,
sie ist schlicht weg ein Totalausfall, was dem Film aber nicht mal
schadet, weil dieser auch an sich nicht viel besser ist. Einer der
Jungs fällt plötzlich ins Koma und die Ärzte können auch nicht
helfen, wobei sich keine Dramatik einstellen möchte. Der Hokuspokus
nimmt nun jedenfalls seinen grenzwertig lächerlichen Verlauf auf.
Vor allem was Patrick Wilson hier während der Traumsequenz immer
wieder für Mimiken läst, wird beim Zuschauer nur Hohn und Spott
auslösen.
Neben der Optik sind vor allem die Gruselszenen gelungen, schaudern
darf das Geschehen also schon, auch wenn es keine Spannung erzeugt.
Besonders die Gruselgeister sind gelungen, die fast so gut wirken
wie bei Silent Hill, auch wenn sie nicht ganz daran heranreichen.
Für Clownsgesichter hat James Wan auch hier wieder eine Schwäche
und sie dementsprechend in den Film kurz eingebaut. Den
Realitätsbonus alla Paranormal Activity gibt es hier nicht, auch
wenn der Film so wirken will. Die stetig schreienden Kinder und das
bierernste, spießige Familienkuscheln sind zu Beginn nicht
förderlich, um dranzubleiben, das konnte schon bei Paranaromal
Activity 2 nicht bestehen. Nervig ist noch die Alarmanlage des
Hauses, die ohne Grund anspringt und extrem schallend auf die Ohren
des Zuschauers wirkt. Das dann plötzlich ein großer Mann im Haus
auftaucht, wirkt nicht wirklich geisterhaft, sonder eher wie der
Kabelträger der kurz durchs Bild läuft, lächerlich das deswegen
unsere Mutter einen Nervenzusammenbruch bekommt. Später wird
Kontakt zum Kind mit Hilfe von Geisterbeschwörer aufgenommen. Was
folgt sind weitere aneinander Reihungen von einigen gruseligen
Szenen in der Traumwelt. Was einen im weitern Verlauf anhand des
Koma-Kindes serviert wird, ist alles andere als glaubwürdig, wenn
der erwähnte große Mann plötzlich im Bild auftaucht und auch genau
so schnell wieder verschwindet, wie alle anderen Geister die nur
auftauchen und wieder verschwinden, bis auf die finale
Meuchelszene, die einzig erwähnenswert gut ist. Was soll dieser
bullige Mann mit dem Koma-Jungen gemeinsam haben, somit auf dieser
Basis ein Gruselfilm nicht funktionieren kann.
Die Mischung aus Paranormal Activity, Der Exorzist 2 und
Poltergeist ist James Wan nicht gelungen, unterdurchschnittlich und
knapp am Kollateralschaden vorbei.
3/10