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True Blood - Staffel 1

Gestartet: 30 Apr 2011 12:08 - 3 Antworten

#1
Geschrieben: 30 Apr 2011 12:08

Kuro77

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True Blood - Staffel 1 Blu-ray Review


Die zum Mediengiganten Time Warner gehörende amerikanische Pay-TV-Sendergruppe Home Box Office (kurz: HBO) gilt mit ihren weltweit über 80 Millionen Abonnenten als größter Bezahlsender der Welt. Im Gegensatz zum deutschen Pendant Sky, das seit Jahrzehnten rote Zahlen schreibt, erwirtschaftet HBO jährlich Gewinne im Milliarden Dollar Bereich. Und diese Gewinne werden mehr als erfolgreich investiert.

HBO produziert sprichwörtlich Hits in Serie. Eigenproduzierte TV-Serien gehören seit Jahren zum Kerngeschäft des Senders, die nicht nur von den Zuschauern gerne gesehen, sondern auch von Kritikern regelmäßig gefeiert werden. Serien wie Sex and the City, Band of Brothers, Die Sopranos, Deadwood, The Wire oder Rom entspringen alle dem HBO Stall. 25 Auszeichnungen alleine bei den letztjährigen Emmy Awards sprechen Bände. Auch die nun auf Blu-ray veröffentlichte Horror-Fantasy-Serie True Blood wurde von HBO produziert und bereichert das Serienportfolio des Senders um einen weiteren, erstklassigen Beitrag.


Story:

Die im US-Bundesstaat Louisiana gelegene Kleinstadt Bon Temps unterscheidet sich in keiner Weise von anderen verschlafenen Nestern im tiefsten Süden der USA. Einfache Menschen gehen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. So auch die Kellnerin Sookie Stackhouse (A. Paquin), die Abend für Abend in der Bar Merlotte’s ihrer eintönigen Tätigkeit nachgeht. Doch die Ruhe trügt. Denn vor einigen Jahren hat eine ungeheuerliche Nachricht die Welt in ihren Grundfesten erschüttert: Vampire existieren und wandeln schon seit Jahrhunderten unter den Menschen! Doch damit nicht genug. Ein japanischer Konzern produziert seitdem ein Getränk namens True Blood, künstliches Blut, dass es den Vampiren ermöglicht, auf Menschenblut zu verzichten.

Die lichtscheuen Blutsauger werden damit auf einmal gesellschaftsfähig, die nun wie jede Minderheit vor ihnen um ihre politischen und sozialen Rechte kämpft. Vielen Sterblichen sind diese Bemühungen natürlich ein Dorn im Auge. Sie trauen den seltsamen Gestalten der Nacht nicht über den Weg und schüren Angst und Misstrauen unter den Menschen. All diese einschneidenden Entwicklungen verfolgten die Einwohner von Bon Temps bis jetzt bestenfalls im Fernsehen. Von ihrem Alltag sind diese Probleme meilenweit entfernt, hat sich doch noch kein Vampir bis in ihre Stadt verirrt. Bis heute.

Eines Abends erscheint ein merkwürdiger Fremder in der Bar. Mit ruhiger Stimme und durchdringendem Blick bestellt er bei Sookie eine Flasche True Blood. Die ist auf den ersten Blick von dem Neuankömmling, der sich bald darauf als Bill Compton (S. Moyer) vorstellt, äußerst fasziniert. Kein Wunder, sieht dieser für einen 173jährigen doch noch unverschämt gut aus. Aber nicht alle Einwohner Bon Temps teilen Sookies Faszination. Andere sehen in dem Vampir eine ernste Bedrohung, eine unerwünschte Person, der sie mit Hass und Ablehnung entgegen treten. Doch die Würfel des Schicksals sind unwiderruflich gefallen. Mit Bills Erscheinen werden Ereignisse in Gang gesetzt, die nicht nur Sookies Leben für immer verändern werden.

True Blood gehört zu den Serien, die im deutschen Fernsehen auf irgendeinem Privatsender zu nachtschlafender Zeit gesendet werden. Ein eindeutiges Qualitätsmerkmal! Denn nach wie vor erkennen die Programmverantwortlichen qualitativ hochwertige Fernsehunterhaltung nicht einmal dann, wenn sie darüber stolpern würden. Die Opfer dieser Ignoranz gehen bis heute in die dutzende. Oder liegt es etwa doch an den Zuschauern, deren Sinne von dem immer gleichen Quark, der tagtäglich das Fernsehprogramm verstopft, bereits so abgestumpft sind, dass SIE anspruchsvolle Unterhaltung nicht mehr erkennen? Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus beiden Problemen.

Umso dankbarer muss der anspruchsvolle Serienjunkie dafür sein, dass hochwertige Produktionen auf Blu-ray doch noch in bestmöglicher Qualität den Weg in die heimischen Wohnzimmer finden. So stellt auch True Blood ein exzellentes Beispiel dafür dar, was Fernsehunterhaltung bieten kann. Erstklassige Schauspieler (Golden Globe Award für Anna Paquin als beste Hauptdarstellerin einer Dramaserie im Jahr 2009), eine kinoreife Inszenierung und nicht zuletzt spannende Geschichten. Die schwüle Hitze im sumpfigen Louisiana bereitet die perfekte Bühne für den Horror, der über Bon Temps hereinbricht. Doch nicht nur plakative Schockeffekte werden geboten, ebenso vermag es die Serie subtile Spannung durch eine permanente Ungewissheit zu erzeugen.

Überraschungen sind an der Tagesordnung, denn in Bon Temps ist niemand das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Ganz im Gegenteil. Die ach so normale Kleinstadt entpuppt sich im weiteren Verlauf als wahres Panoptikum an skurrilen Personen und Geschehnissen. Die Inszenierung richtet sich dabei ganz klar an ein erwachsenes Publikum. Die unvermeidliche Romanze gibt es zwar auch hier, doch darüber hinaus erfreut sich der erwachsene Zuschauer an deftigen Schockmomenten und expliziten Sexszenen, die (fast) nichts verbergen. Ein sehr willkommener Kontrast also zu den diversen keuschen Teenie-Vampiren, denen im wahrsten Sinne jeglicher „Biss“ abhanden gekommen ist.


Bildqualität:

Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p

Nicht nur die Inszenierung der Serie ist kinoreif, auch der Bildtransfer bewegt sich in eben diesen Regionen. Eine erstklassige Detailzeichnung, sowohl im Nah-, als auch im Fernbereich erfreut das Auge. Besonders in Szenen bei hellem Tageslicht läuft der Transfer zur Hochform auf. Das Bild zeigt sich dann wunderbar plastisch und räumlich. Jede noch so kleine Struktur ist klar zu erkennen. Aber auch in dunklen Szenen gibt es keine gravierenden Mängel. Der sehr gute Schwarzwert verschluckt keine Details. Das Bild bleibt auch hier wunderbar detailliert. In einigen wenigen Szenen, die sich allerdings auf die ganze Staffel verteilen, zeigt sich digitales Rauschen. Häufiger sind einige unscharfe Nahaufnahmen zu bemängeln. Leichtes Graining zieht sich durch die ganze Staffel. Insgesamt bleibt der vorliegende Transfer allerdings über jeden Zweifel erhaben.


Tonqualität:

Technik: Deutsch DTS Digital Surround 2.0 Der deutsche Ton kann mit dem hervorragenden Bildtransfer nicht mithalten. Zum größten Teil spielt sich die Akustik im Frontbereich ab. Dialoge sind natürlich zu jeder Zeit deutlich zu verstehen, während sich auch einige Stereoeffekte auf die vorderen Lautsprecher verteilen. Der Surroundbereich muss mit einer diffusen Räumlichkeit Vorlieb nehmen. Mehr gibt die Kodierung nicht her. Differenziert im Raum platzierte Effekte sind zu keiner Zeit zu vernehmen. So bleibt es bei einer rudimentären Räumlichkeit, die besonders in Außenaufnahmen immerhin eine gewisse Atmosphäre entstehen lässt. Der Subwoofer ist über die gesamte Laufzeit mit Strom sparen beschäftigt.


Ausstattung:

Zu jeder Episode ist eine so genannte Picture-in-Picture Experience anwählbar. Hier gibt Lafayette, ein besonders schillernder Bewohner von Bon Temps, einige Informationen über Einwohner und Geschehnisse in der Kleinstadt preis. Darüber hinaus bieten eingeblendete Texttafeln Hinweise zu Geheimnissen der Serie. Animierte Karten erkunden einige Orte der Stadt. Ebenso werden fiktive Fernsehbeiträge gezeigt, die sich mit der „Vampirproblematik“ beschäftigen. Darüber hinaus werden Audiokommentare zu sechs ausgewählten Episoden angeboten.


Fazit:
Der Bildtransfer der Serie ist sehr gut gelungen. Bis auf einige unscharfe Nahaufnahmen gibt es nichts Wesentliches zu bemängeln. Der Ton hält dieses Niveau zwar nicht, erfüllt aber zu jeder Zeit die Standards einer aktuellen Fernsehproduktion. Durch das PiP-Feature summiert sich der Informationsgehalt der Extras über die gesamte Staffel auf einen annehmbaren Wert. Hier wäre aber sicher noch mehr möglich gewesen.

True Blood
bietet über die 12 Episoden der ersten Staffel erstklassige Unterhaltung für Erwachsene, die sich von den gegenwärtig angesagten Teenie-Vampiren nicht angesprochen oder schlicht unterfordert fühlen. Die spannende Geschichte um die nicht so gewöhnliche Kellnerin Sookie Stackhouse, die übrigens auf den gleichnamigen Büchern von Charlaine Harris beruhen und die alles andere als normale Kleinstadt Bon Temps, verspricht auch für die kommenden Staffeln noch jede Menge anspruchsvoller Fantasy- und Horrorunterhaltung. Suchtgefahr inbegriffen.


Kurzbewertungen:

Story: 9/10
Bild: 9/10
Ton: 6/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 8/10
Die Kaufempfehlung der True Blood - Staffel 1 Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W (Main), Teufel (Surround)
#2
Geschrieben: 30 Apr 2011 13:35

VincentVinyl

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Schönes Review, vielen Dank!

Ich selbst konnte mit der Serie leider nix anfangen, hatte anno damals den US-Import. Mir persönlich war die Geschichte zu langsam inszeniert, so dass ich nach 4 Folgen nicht mehr weitergeschaut und die Blu-ray abgestoßen habe :-). Kommt die Serie danach mehr in Fahrt, oder gefiel mir das Pacing offensichtlich generell nicht?

Sonst mag ich durchaus auch Serien, die sich Zeit nehmen, wie etwa "Mad Men". Bei True Blood fand ich aber auch keine der Figuren wirklich sympathisch.

Technisch aber auf jeden Fall ne sehr gute Blu-ray und über die Story kann man eben immer geteilter Meinung sein :-).
#3
Geschrieben: 01 Mai 2011 10:18

Gandalf123

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Danke für das gelungene Review! Habe schon ein paar Mal im TV in die Serie reingesehen und finde sie recht interessant. Werde aber wohl eher die DVD-Version bevorzugen, da der Preisunterschied zur BD noch recht heftig ist.

#4
Geschrieben: 02 Mai 2011 07:13

Sawasdee1983

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Sawasdee1983 ist im Urlaub

Super Review zu einer klasse Serie. Ich selbst hab die Uk Import und kann dem ganzen nichts mehr hinzufügen. Klasse geschrieben.
MfG Pierre

Sawasdee1983
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