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Probehören Diverse LS

Gestartet: 07 Apr 2011 16:55 - 4 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Apr 2011 16:55

Alexius

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Strahlemann
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Hallo Zusammen!

Auf der Suche Nach Schallwandlern die ohne Abstriche zu begeistern wissen, habe ich dieser Tage zwei Fachhändler in Düsseldorf besucht, um mir Stand-Lautsprecher-Paare zwischen 3 und 7 TEUR anzuhören.
Dabei habe ich nach meinen beiden (bisherigen) Traum-Boxen B&W 804 Diamond und Monitor Audio PL200 gefragt und gleichzeitig dem Händler freie Wahl für Alternativen gelassen. Schließlich ist man ja für alles offen. Die Preise habe ich übrigens erst am Ende des Tages nach den Höreindrücken erfragt.

Meine Musikwahl fiel auf Xavier Naidoo (hauptsächlich „Freisein“), Alicia Keys (hautsächlich „Empire State of Mine“), Colbie Caillat (hauptsächlich „Begin Again“ und „Fallin’ for you“) und Black Eyed Peas (hauptsächlich „Boom Boom Pow“, „Alive“ und „Now Generation“)
Alle Titel habe ich vorher bei mir zu Hause ebenfalls ausgiebig probe gehört.

Erste Station war Knopf-HiFi, wo ich von einem großen, aber sehr lieben Hund begrüßt wurde ;-)
Bei der Terminabsprache wurde leider etwas aneinander vorbei geredet. Man erwartete von mir, dass ich meinen eigenen AVR mitbringe. Und ich bin davon ausgegangen, dass man u.a. etwas vergleichbares aufbaut. Das war allerdings nicht so schlimm, da ich sowieso plane, meine Anlage zu erweitern; entweder mit einem Vollverstärker mit By-Pass oder Stereo-oder gar Mehrkanal-Endstufen.

Kurzer Hand wurde folgende Anlage aufgebaut: Naim Vollverstärker (ich glaube Nait XS) + separatem Netzteil, CD-Player von Moon

Der erste Kandidat war ein Paar Dali Helicon 400 MK2 (5.400,- EUR)

Von vorne mit recht schlanker Optik, aber sehr tief gebaut versprüht sie eine Mischung aus Einfachheit und Eleganz. Gefällt mir sehr gut. Was direkt auffällt ist die Hochton-Sektion. Diese ist ein Hybrid und besteht aus Kalottenhochtöner und Bändchen.
Der erste Klangeindruck war sowohl bei leiser als auch lauter Musik sehr gut. Der Lautsprecher machte richtig Spaß und das bei allen gespielten Liedern. Insbesondere Alicia Keys blieb hängen, in den Höhen spielte die Helicon einfach sensationell. Dabei erreichte das Gehörte eine großartige Räumlichkeit. Ich wollte gar nicht aufhören, bis mich dann der Händler auf weitere Alternativen aufmerksam machte.

Dann wurde mit der Naim Ovator S-400 (4.200,- EUR) zumindest für mich was ganz neues aufgestellt. Bis dato wusste ich gar nicht, dass Naim überhaupt Boxen baut. Allerdings versprach die passende Kombination aus Elektronik und Lautsprecher viel.

Mit dem schön verbunden Sockel ein optisch sehr moderner, hier in weiß ein fast futuristisch wirkender Lautsprecher.
Klanglich ging das Ganze in eine komplett andere Richtung. Eher warm abgestimmt, ließ er Details in den Höhen vermissen, brachte aber einen runderen Mitteltonbereich. Der Bass kam fast schon zu stark daher und regte vor allem bei „Alive“ zu sehr den Raum an, so dass es leider anfing zu dröhnen.
Insgesamt kam ich gar nicht mit dieser Abstimmung zurecht, so dass ich die Hörsitzung auch schnell abgebrochen habe.

Nummer Drei war dann das hochgewachsene, sehr bullige Lautsprecher-Paar namens Adam Audio Pencil Mk3 (3.600,- EUR)
Optisch gefiel mir das zwar weniger, dafür kam sie mir aber klanglich eher entgegen als die zuvor gehörte Ovator. Eine gewisse Ähnlichkeit zur Helicon läßt nicht bestreiten, aber die Abbildung der Höhen hatte ich bei der Helicon weit besser in Erinnerung. Außerdem schien mir die Pencil etwas aufstellungskritsicher. Was mich außerdem ein klein wenig störte, war die Tatsache, dass sich die Tonalität änderte wenn ich mich setzte und wieder aufstand. Das hatte ich bislang so noch nicht erfahren.

Dann hatte der Händler erbarmen und schleppte die von mit heiß ersehnte Monitor Audio Platinum PL 200 (5.880,-) in den Hörraum.
Der optische Eindruck von Magazinen, etc. bestätigte sich. Der Lautsprecher löst zumindest bei mir einen absoluten AHA-Effekt aus - könnte durchaus auch als Kunstwerk durchgehen. Auch der Sockel ist eine Wucht und von oben justierbar.

Der Anfang allerdings war schwierig. So musste ich ein Brummen und ein Kratzen im Hochtöner feststellen. Der Mitarbeiter hatte nach kurzer Überlegung den Übeltäter ausgemacht und. Die Kette Naim – LS-Kabel – PL200 wollte nicht zusammen passen. Somit wurde das LS-Kabel ausgetauscht und das Brummen/Kratzen war weg. Das war dann auch für mich persönlich der Beweis, dass es durchaus Unterschiede bei der Verkabelung gibt.

Angefangen mit „Alive“ wurde zwar auch hier leichtes Dröhnen zu vernehmen, aber irgendwie machte das Gesamt-Klangbild diesen Nachteil wett. Die Stimmen von Colbie und Alicia Keys klangen ähnlich gut wie beim bisherigen Favoriten von Dali – auch wenn die PL200 nicht ganz daran kam. Auch die Räumlichkeit war überragend. Hier schien mir allerdings die Stimme einen Schritt vor den Schallwandlern, bei Dali kamen sie aus dem Hintergrund. Bei „Freisein“ blühten die PL200 aber förmlich auf. Das war für mich so ziemlich das geilste was ich gehört habe – Gänsehaut von Kopf bis Fuß – und der Jackpott für die PL200. Danach habe ich noch eine ganze Weile weiter gehört, mal laut mal leise, bis mir meine Uhr sagte, dass ich langsam zum Schlusspunkt kommen sollte.

Zum Abschluss haben wir die Hörsitzung besprochen und weitere Alternativen auch für die Elektronik diskutiert. Für das nächste mal wird dann auch mein eigener AVR mitkommen und die PL200 wird dann noch mal im direkten Vergleich mit der Dali Helicon, aber auch mit der MA Silver RX6 und RX8 getestet. Es bleibt abzuwarten ob bis dahin, die GX300 den Weg in diese Hörräume schafft. Auch ein Aktiv-Lautsprecher wird seine Chance bekommen. Da bin ich ebenfalls sehr gespannt.


Die zweite Anlaufstelle war dann HiFi-Referenz.

Hier hatte die Abmachung funktioniert. Mit dem Denon 3311 wurde zum einen ein vergleichbarer AVR hingestellt und zum anderen als Vergleich ein Vollverstärker, der A-S2000 von Yamaha; CD-Player kam ebenfalls Yamaha.

Direkt nebeneinander standen ein Paar B&W 804 Diamond (7.000,- EUR) sowie ein Paar Audio Phyisc Tempo VI (3.000,- EUR)
Unfairer Vergleich? Wir werden sehen...

Die B&W kommt mit sehr schicker und sehr hochwertiger Optik in Klavierlack schwarz daher. Hätte im Hintergrund nicht die 803 Diamond gestanden, wäre sie um so mächtiger daher gekommen. Dagegen wirkte die Tempo sehr schlank und grazil. Aber auch irgendwie erfrischend anders. Die beiden Tieftöner sind seitlich jeweils direkt gegenüber angebracht, was diese schlanke Bausweise ermöglicht. Der Sockel ist an den Ecken sehr ausladend und sichert einen festen Stand bei einfacher Ausrichtung.

Die Verkabelung, also die angeschlossenen Lautsprecher, konnte ich selbst nach belieben tauschen.

Angefangen habe ich mit dem AVR.
Die 804 brachte eine Menge Bass, was insbesondere bei den Black Eyed Peas fast schon störte. Die warme Abstimmung der Lautsprecher, gepaart mit dem Drang zum Dröhnen erinnerte mich sofort an die zuvor gehörte Naim Ovator. Irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Allerdings wurde die 804 auch recht kurz angeleint, da der AVR erwartungsgemäß nicht im Stande war die Lautsprecher so zu befeuern wie sie es gerne hätten.
Die Tempo allerdings gab sich schon recht zufrieden mit dem was ihr der AVR zusteuerte. Der Klang war luftig, klarer und auch der Bass wußte zu gefallen. Ich staunte nicht schlecht.

Nach einer ¾ Stunde hatte ich allerdings genug und so wechselten wir vom AVR zum Stereo-Verstärker.
Hier gab die Tempo ihren Namen alle Ehre und gab noch mehr Gas. Der Bass kam präziser noch kräftiger und alles ohne den Raum negativ anzuregen – keinerlei Dröhnen, was mir sehr entgegen kommt, da auch mein eigener Raum sehr stark dazu neigt. Die Mitten und Höhen gefielen sehr, sehr gut. Rundum eine tolles Paket was Audio Physic mit der Tempo abliefert. Abstriche machte sie allerdings in der Pegelfestigkeit, insbesondere die Stimmen von Alicia Keys und Fergie beim Song „Now Generation“ zwangen die Tempo bei hoher Lautstärke in die Knie.

Die 804 spielte jetzt auch um einiges besser auf. Der Unterschied war hier noch sehr viel deutlicher. Der Bass war sehr viel kontrollierter, sauberer. Das ganze Klangbild inklusive Räumlichkeit veränderte sich. Es ist schon sehr erstaunlich was vernünftige Elektronik bewirken kann. Trotzdem, die 804 konnte mich ähnlich der Naim Ovator nicht begeistern.

Ich habe dann trotzdem noch viele male die Lautsprecher hin und her gewechselt. Auch wenn die Audio Physic nicht die Power, die Räumlichkeit erzielen konnte, und bei weitem nicht so pegelfest ist, so gefiel sie mir klanglich um einiges besser. Um so erfreuter war ich, als ich den Preis erfuhr.
Als es dann schon zu spät war, fiel mir das größere Geschwister-Paar der Audio Physic auf, die Scorpio II, die mit etwas mehr Volumen und doppelter Chassis-Anzahl sowohl im Mittel als auch im Tieftonbereich zum Preis von 4.000,- EUR aufwartet.

Diese werde ich dann beim nächsten Mal auf Herz und Nieren prüfen...


Zusammenfassung:
Mit zwei Wunschboxen in den Tag gestartet, konnte ich am Ende des Tages die B&W 804 Diamond von der Liste streichen. Zu der übrig gebliebenen Monitor Audio PL200 gesellten sich die Dali Helicon 400 MK2 sowie die Audio Physic Tempo bzw. Scorpio hinzu.


Mit Spannung erwarte ich jetzt noch die GX 200 bzw. 300. Davon abgesehen bin ich gespannt was sonst noch meine Wege kreuzen wird.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das alles eine Neu-Investition und dann auch noch in Höhe von +/- 5.000,- EUR / Paar + Center + Rears + Sub + Elektronik tatsächlich Wert ist. Denn schlecht klingen meine beiden Anlagen zu Hause wahrlich nicht...

To be continued...
#2
Geschrieben: 07 Apr 2011 17:00

Markus Pajonk

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Hallo,
gut das du auch mit einem positiven Gefühl für deine bisherige Anlage nach Hause gekehrt bist.
Markus
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Der Mensch wächst mit seinen Problemen! Hier bin ich. (Eigenzitat)
#3
Geschrieben: 07 Apr 2011 18:03

flash77

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Sehr schöner Erfahrungsbericht!
Ich bin richtg gespannt, wie es weiter geht ;)
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#4
Geschrieben: 07 Apr 2011 22:26

Ted

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schöner Bericht, wobei ich persönlich wahrscheinlich nicht in der Lage wäre, mir bei den ganzen Boxen die spezifische Klangfarbe zu "merken".

Das ist wie beim "Parfüm kaufen" bei Douglas...nach dem zweiten Duft richt alles genauso und Du entscheidest Dich für das Parfüm, was Du aus der Werbung kennst oder Dir gerade noch in der Nase liegt!
TV: Toshiba 42X3000 BLU-RAY: OPPO BDP-93EU RECEIVER: Onkyo TX-SR 876 FRONT: Infinity Alpha 50 & Infinity Alpha Center SURROUND: Infinity Alpha 20 SURROUNDBACK: Infinity Alpha 10
SUB:
2 * Velodyne CHT-12Q Netzwerk: Denon DNP-720 AE SAT: Technisat Digit HD8+ HDD: WD My Passport Elite 320GB HD-DVD: Toshiba HD-XE1 KABEL: Oehlbach - Monster - Audioquest - inakustik



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#5
Geschrieben: 08 Apr 2011 14:06

Alexius

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Bei Parfum würde ich auch aufgeben...;)

Aber wenn man schon ein paar Hörproben gemacht und man weiß worauf zu achten ist und vor allem wenn man weiß was man will, dann geht das ganz gut.

Interessant und sehr, sehr wichtig für alle die sich neue Lautsprecher zulegen wollen, is tdie Tatsache, dass die hochwertigsten Lautsprecher unter Umständen jemanden nicht so begeistern können, wie sehr viel günstigere Alternativen.
Das heißt nicht, dass die hochwertigen Lautsprecher ihr Geld nicht wert sind!

Sondern, dass die tonale Abstimmung so anders sein, und der persönliche Geschmack mindestens genauso abweichen kann, dass es erst einmal das wichtigste ist, für sich selbst heraus zufinden, was man eigentlich möchte.

Und das kann man nur selbst heraus finden. Die fachmännischen Begriffe diverser Hersteller, Magazine, etc. können da einem anfänglich nicht weiterhelfen. Man muss erstmal eigene Erfahrungen gemacht haben, um später nicht enttäuscht zu werden.

Dann aber kann man eine ganze Menge Spass haben und vllt tatsächlich die perfekte Anlage finden.


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