Wolfman (FSK 16)
Laufzeit: 102 min.
Neben Dracula, Frankenstein und der Mumie ist der Werwolf wohl
einer der ältesten und bekanntesten Filmfiguren im Horrorfilmgenre.
Die bekannteste Werwolf-Reihe der letzten Jahre ist wohl die Ginger
Snaps Trilogie, daneben ist nur noch wenig Gutes zum Thema Werwolf
erschienen. 2010 drehte nun Joe Johnston, der einigen noch als
Regisseur von Jumanji und Hidalgo in Erinnerung ist, ein Remake des
1941 erschienen Klassikers „Der Wolfsmensch“. Da ich das Original
leider nicht gesehen habe, findet auch kein Vergleich mit diesem
statt.
Kurz zur Story:
Lawrence Talbot, Schauspieler im alten viktorianischen London,
kehrt in sein Heimatdorf Blackmoor zurück, nachdem er von der
Verlobten seines Bruders von dessen Tod erfahren hat. Die Einwohner
sind in heller Aufregung, da sie der Meinung sind, der Tod von
Lawrences Bruder Ben ist die Schuld einer Zigeunerbande, welche im
Wald unweit des Dorfes campieren. Ein Bär, den sie sich halten,
scheint die einzig mögliche Erklärung für die Verstümmelungen zu
sein, welche der tote Ben aufweist. Lawrence besucht die Zigeuner,
da er von Ihnen eine Antwort nach der wahren Todesursuche seines
Bruders erhofft. Überrascht werden er und die Zigeuner von den
wütenden Dorfbewohnern, die den Bären erlegen wollen. Als sich die
wahre Bestie zeigt, welche für den Toten verantwortlich ist, bricht
Chaos aus und im Laufe der Verfolgung der Bestie wird Lawrence
gebissen…
Das Beste am ganzen Film ist wohl das Setting und die dadurch
erzeugte düstere Atmosphäre, durch welche das viktorianische
England hervorragend eingefangen wird. Es wird durchgehend mit
Farbfiltern gearbeitet (oder der Film ist entsättigt), alles
erscheint recht grau und dunkel. Ob es der düstere Wald ist, indem
sich die Bestie befindet, Talbots Landhaus oder die Irrenanstalt im
alten London, die Bilder können begeistern.
Die Darstellerriege weist bekannte Namen mit Benicio del Toro als
Lawrence Talbot und Anthony Hopkins als dessen Vater, beide schon
Oscar Preisträger, auf. Anthony Hopkins macht seine Sache gewohnt
professionell. Del Toro erschien mir etwas gelangweilt, machte
seine Sache aber dennoch gut. Daneben sind noch Emily Blunt als
Bens Verlobte Gwen Conliffe und „Mr. Smith“ Hugo Weaving als
Scotland Yard Inspektor zu sehen. Weaving spielte meiner Meinung
nach überzeugend, Emily Blunt blieb dagegen den ganzen Film über
ziemlich blutleer, vielleicht lag es ja an ihrer Rolle, welche
nicht besonders viel hergab.
Obwohl es im Vorfeld der Veröffentlichung wohl viel Streit um die
Filmmusik gab, finde ich Danny Elfmans Beitrag recht passend, auch
wenn mich der Score teilweise sehr an Bram Stokers Dracula erinnert
hat.
Doch wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten. Nicht alles hat mir
wirklich an dem Streifen gefallen. Meiner Meinung nach startete der
Film gut, aber konnte sein Niveau nicht über die gesamte Laufzeit
halten. Speziell in der zweiten Hälfte waren recht viele Längen
enthalten, dass halb offene Ende hat mich auch nicht wirklich
überzeugt.
Was mich besonders gestört hat, waren die teilweise ziemlich
schlechten CGI-Effekte des Werwolfes. Hätte man das Monster nicht
ständig über die volle Bildschirmbreite gezeigt, sondern subtil
angedeutet, hätte dies meiner Meinung nach besser zum Film und
dessen Atmosphäre gepasst. Aber immerhin hatte man ja 150 Millionen
Dollar Budget, für irgendetwas musste man es ja ausgeben.
Insgesamt ist „Wolfman“ ein recht solider Film mit positiven und
negativen Aspekten. Der Film entspricht den Eigenschaften eines
klassischen Werwolffilms und hat diesen in Hinblick auf die
Atmosphäre und das Setting auch sehr gut getroffen. Die Story ist
hingegen nur guter Durschnitt. Für richtige Splatter- und Gorefans
ist der Film sicherlich nichts, obwohl die eine und andere nette
Szene schon enthalten ist. Ein recht ruhiger Horrorfilme, der wenig
falsch macht, aber leider auch nicht alles richtig.
3/5 Punkten
Bild: 1,85:1 / MPEG-4/AVC / 1080p
Das Bild ist top, da kann man nicht meckern. Der Film lebt erst
regelrecht durch sein entfärbtes düsteres Bild. Demzufolge stimmt
auch der Schwarzwert, sonst würde das düstere Bild nicht
funktionieren. Die Schärfe ist auch top, leider ist dies hier sogar
teilweise negative für das auf Alt gemachte Bild. Dafür gibt’s
volle Punktzahl.
5/5
Ton: Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch,
Japanisch: DTS Surround 5.1
Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Ich mag es so gar nicht, wenn die Special Effects die Sprache
übertönen. Dies war hier leider immer mal wieder der Fall, habe
aber auch schon Schlimmeres erlebt. Die Synchro geht in Ordnung.
Ansonsten ein satter und klarer Sound.
Deswegen 4/5
Extras: Es sind welche dabei :). Ich sag mal, die üblichen
Verdächtigen, wie z.B. alternative Enden, entfallene Szenen. Leider
nur in SD.
Da geben wir mal 3/5
Fazit: Im Großen und Ganzen ist der Film wohl eher was für
die Videothek, einmal sehen reicht. Nur wenn da nicht das in meinen
Augen schöne Steelbook wäre!