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Mortal Kombat - Annihilation

Gestartet: 20 März 2011 16:09 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
18.03.2011
Laufzeit:
95 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 20 März 2011 16:09

VincentVinyl

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Review: "Mortal Kombat - Annihilation"

Story 2
Bild 6
Ton 7
Ausstattung 1
Gesamt 5

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Mortal Kombat kämpfte sich mit Mortal Kombat – Annihilation bereits eine Fortsetzung aus dem Dunkel der „Outworld“ hervor. Mit neuen Darstellern, einem Wechsel im Regiestuhl und 10 Millionen US-Dollar Budget mehr, wollte Warner Brothers, bzw. New Line Cinema an den Erfolg des ersten Teiles anknüpfen, der das Sechsfache seiner Kosten eingespielt hatte. Das Ergebnis enttäuschte 1997 Fans wie Kritiker und floppte an den Kinokassen. Die nichtvorhandene Handlung macht sich in Mortal Kombat – Annihilation deutlich negativer bemerkbar, denn weder die Kampfszenen noch der Soundtrack dieser Videospiele-Verfilmung reichen an seinen Vorgänger heran.


Story
Im ersten Mortal Kombat hat der Asiate Liu Kang (R. Shou), das Mortal-Kombat-Turnier gewonnen, welches das Schicksal der Erde entscheiden sollte. Die Freude über den Sieg hält sich in der Gegenwart in Grenzen, denn der mystische Tyrann Shao Khan hetzt die Dämonen aus der Outworld trotzdem auf unseren Planeten. Erneut müssen Liu Kang und Sonya Blade (S. Hess) mit der ehemaligen Outworld-Herrscherin Kitana (T. Soto) paktieren, um unter der Führung des Donnergottes Rayden (J. Remar), den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Mit der Hilfe neuer Verbündeter wie dem Soldaten Jax, dem weiblichen Ninja Jade und dem Indianer-Schamanen Nightwolf, stellen sie Shao Khan in der Outworld zum finalen Kampf und enthüllen gleichzeitig Geheimnisse um Familie und Herkunft Kitanas.

Was sich an dieser Stelle zugleich flach wie konfus anhört, wird beim Anschauen des Films auf Leinwand oder TV nur noch schlimmer: Die Handlung von Mortal Kombat – Annihilation macht selbst mit viel gutem Willen absolut keinen Sinn. So kürt der Erzbösewicht Shao Khan im Verlauf des Films Kitanas Mutter Sindel zu seiner Königin und hält sie mit Gedankenkontrolle in Schach. Es entsteht ein wirrer Subplot um Kitanas Familiengeschichte, der letzten Endes ins Nichts führt. Der Indianer Nightwolf legt Liu Kang unterdessen eine mystische Quest auf, welche Kang helfen soll, sich in sein inneres Tier zu verwandeln, um mit jener Macht Shao Khan zu stürzen. Auch diese fixe Idee, die auf den „Animality“-Moves der Videospiele-Reihe basiert, wirkt im Film beliebig.

Zu Recht haben sich zum Kinostart außerdem etliche Fans gefragt: Wie kann der Film den Namen Mortal Kombat tragen, wenn das namensgebende Turnier aus der Videospiele-Reihe keine Rolle mehr spielt? Auch die Wechsel in der Darstellerriege erweisen sich als Fehlschlag. Wo Christopher Lambert im ersten Teil als Lord Rayden trotz Overactings mit mystischem Charme überzeugte, wirkt sein Nachfolger James Remar unfreiwillig komisch. Linden Ashby alias Johnny Cage, die coolste Figur des ersten Films, verstirbt dagegen bereits in den ersten Minuten. Lediglich Robin Shou als Liu Kang und Talisa Soto als Kitana sind auch im zweiten Teil erneut dabei. Im Regiestuhl sitzt nicht mehr Paul Anderson (Resident Evil – Afterlife), sondern John R. Leonetti, der im ersten Teil noch die Kamera bediente. Ihm fehlt Andersons Händchen für kraftvolle Martial-Arts-Einlagen, so dass die Action-Szenen eher an die Power Rangers erinnern.

Trotz des erhöhten Budgets sank auch die Qualität der Spezialeffekte, so dass Mortal Kombat – Annihilation 1997 nur wenige Freunde fand. Der Film schneidet in jedem Punkt schlechter ab als sein Vorgänger und wirkt wie eine plumpe Fernsehproduktion. Fans der Spiele haben zumindest den Bonus, dass im zweiten Teil mehr Special-Moves aus den Prügelspiel-Vorlagen den Weg in die Kämpfe geschafft haben als im ersten Film. Doch auch das hievt dieses Machwerk nicht über den B-Movie-Status hinaus, so dass wenig Anreiz besteht, sich 95 Minuten mittelmäßig chereografierte Kämpfe anzusehen, in denen Männer und Frauen in albernen Kostümchen sich nicht nur die Fäuste, sondern auch hohle Dialogzeilen um die Köpfe knallen.


Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p Die Bildqualität von Mortal Kombat – Annihilation ist für einen Katalogtitel durchschnittlich: Zwar weist der Film deutlich weniger Beschädigungen auf als sein Vorgänger Mortal Kombat, dafür wirkt das Bild stellenweise unschärfer – als hätte man mit Rauschfiltern nachgeholfen. Der Schärfeeindruck variiert dementsprechend teilweise von Szene zu Szene, kommt aber nie über das Mittelmaß hinaus.

Selbiges gilt für die Kontrast- und Schwarzwerte, die für einen Katalogtitel noch als ordentlich durchgehen. Insgesamt ähnelt der Transfer dem des ersten Teils, was folglich zur gleichen Bildbewertung führt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist Mortal Kombat – Annihilation selbst bei Fans der Spiele unbeliebt und nicht einmal B-Movie-Liebhaber schätzen ihn. Folglich ist mit einer besseren Veröffentlichung langfristig nicht zu rechnen. Es ist zu vermuten, dass Warner auch in diesem Fall auf ein altes DVD-Master zurückgegriffen hat.


Tonqualität
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1), Italienisch (Dolby Digital 2.0), Spanisch (Dolby Digital 5.1), Türkisch (Dolby Digital 5.1), Thai (Dolby Digital 5.1)

Während Mortal Kombat nur mit Stereo-Ton vorliegt, spendiert Warner dem Nachfolger Surround-Sound in Dolby Digital. Im Verhältnis zum ersten Teil halten sich die Vorzüge in Grenzen: In den Kampfszenen wirkt der Ton ein wenig räumlicher als der Stereo-Mix des Vorgängers. Dia Dialoge sind gut zu verstehen und auch bei hektischen Action-Szenen setzen sich die Stimmen ausreichend ab. Positiv macht sich der gesteigerte Subwoofer-Einsatz bemerkbar, welcher der 5.1-Tonspur ein kleines Plus verleiht.

Die Musikuntermalung besteht wie beim Vorgänger aus Industrial-Rock-Songs, denen allerdings der Hit-Charakter der Stücke des ersten Teils fehlt. Wer des Englischen mächtig ist, kann zum dezent besseren Original-Ton wechseln. Die Dialoge tönen bei der verlustfreien Tonspur etwas klarer aus den Boxen und in actiongeladenen Momenten ist ein kleiner Zugewinn an Dynamik zu vermerken. Die Unterschiede zwischen dem deutschen Dolby-Digital- und dem englischen DTS-HD-Ton halten sich im Gegensatz zu aktuelleren Titeln dennoch in Grenzen.


Ausstattung
Wie sein Vorgänger bietet Mortal Kombat – Annihilation eine äußerst spartanische Ausstattung. Bis auf den US-Kinotrailer in Standard-Auflösung enthält die Blu-ray überhaupt kein Bonusmaterial. Anmerkung: Die US-Version enthält zusätzlich einen Trailer für den nächsten Teil der Videospiel-Reihe, einen Code mit dem PS3-Spieler zusätzliche Inhalte für das Spiel freischalten können und eine Digital Copy. All diese Inhalte fehlen in der deutschen Verkaufsfassung.


Fazit
Warners Blu-ray zu Mortal Kombat – Annihilation ähnelt der des ersten Teils: Durchschnittliches Bild, guter Ton und spartanische Ausstattung. Das Bild weist weniger Schäden als beim Vorgänger auf, ist dafür aber unschärfer. Der deutsche Ton macht durch den Sprung von Stereo zu Surround einen kleinen, aber vernachlässigbaren Sprung nach vorn.

Anders sieht es bei der Story aus: Mortal Kombat ist ein kleines Trash-Juwel. Der Nachfolger Mortal Kombat – Annihilation ist nur noch Trash. Die beinahe komplett ausgetauschte Darstellerriege und der Wechsel im Regiestuhl wirken sich mehr als negativ auf diese Videospiel-Umsetzung aus. Selbst Fans der Spiele dürften von der konfusen Handlung und den, im Vergleich zum ersten Teil deutlich schlechteren, Kampfszenen enttäuscht sein. Im Grunde kann man Mortal Kombat – Annihilation nur hartgesottenen B-Movie-Fans ans Herz legen. (anw)


Kaufempfehlung


3 von 10


Testgeräte
Sony Bravia 46 W 4000
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Playstation 3


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