Review: "Mortal Kombat -
Annihilation"
Story 2
Bild 6
Ton 7
Ausstattung 1
Gesamt 5
Zwei Jahre nach der Veröffentlichung des ersten
Mortal Kombat kämpfte sich mit
Mortal Kombat – Annihilation bereits eine
Fortsetzung aus dem Dunkel der „Outworld“ hervor. Mit neuen
Darstellern, einem Wechsel im Regiestuhl und 10 Millionen US-Dollar
Budget mehr, wollte Warner Brothers, bzw. New Line Cinema an den
Erfolg des ersten Teiles anknüpfen, der das Sechsfache seiner
Kosten eingespielt hatte. Das Ergebnis enttäuschte 1997 Fans wie
Kritiker und floppte an den Kinokassen. Die nichtvorhandene
Handlung macht sich in
Mortal Kombat –
Annihilation deutlich negativer bemerkbar, denn weder die
Kampfszenen noch der Soundtrack dieser Videospiele-Verfilmung
reichen an seinen Vorgänger heran.
Story
Im ersten
Mortal Kombat hat der Asiate Liu
Kang (R. Shou), das Mortal-Kombat-Turnier gewonnen, welches das
Schicksal der Erde entscheiden sollte. Die Freude über den Sieg
hält sich in der Gegenwart in Grenzen, denn der mystische Tyrann
Shao Khan hetzt die Dämonen aus der Outworld trotzdem auf unseren
Planeten. Erneut müssen Liu Kang und Sonya Blade (S. Hess) mit der
ehemaligen Outworld-Herrscherin Kitana (T. Soto) paktieren, um
unter der Führung des Donnergottes Rayden (J. Remar), den Kampf
gegen das Böse aufzunehmen. Mit der Hilfe neuer Verbündeter wie dem
Soldaten Jax, dem weiblichen Ninja Jade und dem Indianer-Schamanen
Nightwolf, stellen sie Shao Khan in der Outworld zum finalen Kampf
und enthüllen gleichzeitig Geheimnisse um Familie und Herkunft
Kitanas.
Was sich an dieser Stelle zugleich flach wie konfus anhört, wird
beim Anschauen des Films auf Leinwand oder TV nur noch schlimmer:
Die Handlung von
Mortal Kombat – Annihilation
macht selbst mit viel gutem Willen absolut keinen Sinn. So kürt der
Erzbösewicht Shao Khan im Verlauf des Films Kitanas Mutter Sindel
zu seiner Königin und hält sie mit Gedankenkontrolle in Schach. Es
entsteht ein wirrer Subplot um Kitanas Familiengeschichte, der
letzten Endes ins Nichts führt. Der Indianer Nightwolf legt Liu
Kang unterdessen eine mystische Quest auf, welche Kang helfen soll,
sich in sein inneres Tier zu verwandeln, um mit jener Macht Shao
Khan zu stürzen. Auch diese fixe Idee, die auf den
„Animality“-Moves der Videospiele-Reihe basiert, wirkt im Film
beliebig.
Zu Recht haben sich zum Kinostart außerdem etliche Fans gefragt:
Wie kann der Film den Namen
Mortal Kombat tragen, wenn das
namensgebende Turnier aus der Videospiele-Reihe keine Rolle mehr
spielt? Auch die Wechsel in der Darstellerriege erweisen sich als
Fehlschlag. Wo Christopher Lambert im ersten Teil als Lord Rayden
trotz Overactings mit mystischem Charme überzeugte, wirkt sein
Nachfolger James Remar unfreiwillig komisch. Linden Ashby alias
Johnny Cage, die coolste Figur des ersten Films, verstirbt dagegen
bereits in den ersten Minuten. Lediglich Robin Shou als Liu Kang
und Talisa Soto als Kitana sind auch im zweiten Teil erneut dabei.
Im Regiestuhl sitzt nicht mehr Paul Anderson (
Resident Evil – Afterlife), sondern
John R. Leonetti, der im ersten Teil noch die Kamera bediente. Ihm
fehlt Andersons Händchen für kraftvolle Martial-Arts-Einlagen, so
dass die Action-Szenen eher an die
Power Rangers
erinnern.
Trotz des erhöhten Budgets sank auch die Qualität der
Spezialeffekte, so dass
Mortal Kombat –
Annihilation 1997 nur wenige Freunde fand. Der Film
schneidet in jedem Punkt schlechter ab als sein Vorgänger und wirkt
wie eine plumpe Fernsehproduktion. Fans der Spiele haben zumindest
den Bonus, dass im zweiten Teil mehr Special-Moves aus den
Prügelspiel-Vorlagen den Weg in die Kämpfe geschafft haben als im
ersten Film. Doch auch das hievt dieses Machwerk nicht über den
B-Movie-Status hinaus, so dass wenig Anreiz besteht, sich 95
Minuten mittelmäßig chereografierte Kämpfe anzusehen, in denen
Männer und Frauen in albernen Kostümchen sich nicht nur die Fäuste,
sondern auch hohle Dialogzeilen um die Köpfe knallen.
Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1,
Auflösung 1080p Die Bildqualität von
Mortal Kombat –
Annihilation ist für einen Katalogtitel durchschnittlich:
Zwar weist der Film deutlich weniger Beschädigungen auf als sein
Vorgänger
Mortal Kombat, dafür wirkt das Bild
stellenweise unschärfer – als hätte man mit Rauschfiltern
nachgeholfen. Der Schärfeeindruck variiert dementsprechend
teilweise von Szene zu Szene, kommt aber nie über das Mittelmaß
hinaus.
Selbiges gilt für die Kontrast- und Schwarzwerte, die für einen
Katalogtitel noch als ordentlich durchgehen. Insgesamt ähnelt der
Transfer dem des ersten Teils, was folglich zur gleichen
Bildbewertung führt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist
Mortal Kombat – Annihilation selbst bei Fans der
Spiele unbeliebt und nicht einmal B-Movie-Liebhaber schätzen ihn.
Folglich ist mit einer besseren Veröffentlichung langfristig nicht
zu rechnen. Es ist zu vermuten, dass Warner auch in diesem Fall auf
ein altes DVD-Master zurückgegriffen hat.
Tonqualität
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1), Italienisch
(Dolby Digital 2.0), Spanisch (Dolby Digital 5.1), Türkisch (Dolby
Digital 5.1), Thai (Dolby Digital 5.1)
Während
Mortal Kombat nur mit Stereo-Ton
vorliegt, spendiert Warner dem Nachfolger Surround-Sound in Dolby
Digital. Im Verhältnis zum ersten Teil halten sich die Vorzüge in
Grenzen: In den Kampfszenen wirkt der Ton ein wenig räumlicher als
der Stereo-Mix des Vorgängers. Dia Dialoge sind gut zu verstehen
und auch bei hektischen Action-Szenen setzen sich die Stimmen
ausreichend ab. Positiv macht sich der gesteigerte
Subwoofer-Einsatz bemerkbar, welcher der 5.1-Tonspur ein kleines
Plus verleiht.
Die Musikuntermalung besteht wie beim Vorgänger aus
Industrial-Rock-Songs, denen allerdings der Hit-Charakter der
Stücke des ersten Teils fehlt. Wer des Englischen mächtig ist, kann
zum dezent besseren Original-Ton wechseln. Die Dialoge tönen bei
der verlustfreien Tonspur etwas klarer aus den Boxen und in
actiongeladenen Momenten ist ein kleiner Zugewinn an Dynamik zu
vermerken. Die Unterschiede zwischen dem deutschen Dolby-Digital-
und dem englischen DTS-HD-Ton halten sich im Gegensatz zu
aktuelleren Titeln dennoch in Grenzen.
Ausstattung
Wie sein Vorgänger bietet
Mortal Kombat –
Annihilation eine äußerst spartanische Ausstattung. Bis
auf den US-Kinotrailer in Standard-Auflösung enthält die Blu-ray
überhaupt kein Bonusmaterial. Anmerkung: Die US-Version enthält
zusätzlich einen Trailer für den nächsten Teil der
Videospiel-Reihe, einen Code mit dem PS3-Spieler zusätzliche
Inhalte für das Spiel freischalten können und eine Digital Copy.
All diese Inhalte fehlen in der deutschen Verkaufsfassung.
Fazit
Warners Blu-ray zu
Mortal Kombat – Annihilation
ähnelt der des ersten Teils: Durchschnittliches Bild, guter Ton und
spartanische Ausstattung. Das Bild weist weniger Schäden als beim
Vorgänger auf, ist dafür aber unschärfer. Der deutsche Ton macht
durch den Sprung von Stereo zu Surround einen kleinen, aber
vernachlässigbaren Sprung nach vorn.
Anders sieht es bei der Story aus:
Mortal Kombat ist ein kleines
Trash-Juwel. Der Nachfolger
Mortal Kombat –
Annihilation ist nur noch Trash. Die beinahe komplett
ausgetauschte Darstellerriege und der Wechsel im Regiestuhl wirken
sich mehr als negativ auf diese Videospiel-Umsetzung aus. Selbst
Fans der Spiele dürften von der konfusen Handlung und den, im
Vergleich zum ersten Teil deutlich schlechteren, Kampfszenen
enttäuscht sein. Im Grunde kann man
Mortal Kombat –
Annihilation nur hartgesottenen B-Movie-Fans ans Herz
legen. (anw)
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