Mortal-Kombat-Review
Bewertung:
Story 6
Bild 6
Ton 7
Ausstattung 2
Gesamt 5
Mit
Mortal Kombat erscheint am 18. März 2011 eine
neue Katalog-Veröffentlichung aus dem Hause Warner. Der Film von
1995 basiert auf der beliebten Videospiele-Serie. Eine Herkunft,
die man dem 101 Minuten langen Martial-Arts-Feuerwerk deutlich
anmerkt: Nach einer nachvollziehbaren Story sucht man vergeblich,
stattdessen dominiert bildgewaltiges Geprügel, untermalt von
markigen Industrial-Rock-Rhythmen. Regisseur Paul Anderson setzt
auf Sinnesüberflutung in Bild und Ton und pfeift bewusst auf einen
roten Faden. Der Plan geht auf, denn aus
Mortal
Kombat wird ein Action-Kracher, der heute noch Spaß
macht.
Story
Die Geschichte mischt Elemente aus den ersten beiden Teilen der
Spielereihe: Der Zauberer Shang Tsung (C.-H. Tagawa) zwingt die
besten Kämpfer der Erde in ein brutales Martial-Arts-Turnier, um
das Schicksal des Planeten zu entscheiden. Gewinnen Shang Tsung und
seine Anhänger aus der „Outworld“, steht unserer Welt eine
Schreckensherrschaft bevor. Doch der Donnergott Lord Rayden (C.
Lambert), der Bruce-Lee-Verschnitt Liu Kang (R. Shou), der Filmstar
Johnny Cage (L. Ashby), die Soldatin Sonya Blade und die ehemalige
Herrscherin der Outworld, Kitana (T. Soto) stellen sich Tsung
entgegen.
Die kurze Zusammenfassung deutet an: Klischeebehafteter könnte der
Plot kaum ausfallen.
Mortal Kombat war 1995 eine
der ersten großen Videospiele-Verfilmungen und weder Produzenten
noch Drehbuchautoren wussten recht, wie man die dünne Handlung der
Kampfspiele in einen hundertminütigen Film verpacken sollte. Man
entschied sich dafür, die Handlung auf ein Minimum zu reduzieren
und durch die Dialoge lediglich die einzelnen Turnier-Kämpfe zu
vernetzen. Jene erinnern in ihrer Inszenierung stark an die
Spiele-Vorlage.
Fans dürften somit die Herzen höher schlagen, wenn sie die
Special-Moves ihrer Lieblingsfiguren wiederkennen. In diesem Sinne
ist
Mortal Kombat eine gelungene Verfilmung, die
sich bei der Umsetzung der Charaktere und der Gestaltung der Sets
eng an sein Konsolen-Vorbild hält. Den Spezialeffekten sieht man
ihr Alter zwar an, doch die exzellent chereografierten Kampfszenen
überzeugen nicht nur durch Masse, sondern auch durch Klasse.
Trotzdem ist
Mortal Kombat natürlich alles andere
als ein Meilenstein des Kinos: Logiklöcher und die teils
unfreiwillige Komik der Dialoge dürften diejenigen abschrecken, die
mit den Spielen nicht vertraut sind oder den Film auf Blu-ray das
erste Mal genießen.
Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1,
Auflösung 1080p Die Bildqualität ist für einen Katalog-Titel
ordentlich, aber zu keiner Zeit beeindruckend. Vermutlich hat
Warner einfach sein altes DVD-Master für diese Blu-ray genutzt. Die
Farben wirken relativ verwaschen und man entdeckt immer wieder
kleine Beschädigungen, die den Gesamteindruck trüben. Positiv ist
anzumerken, dass sich Warner gegen exzessive Rauschreduzierung
entschieden hat: Das Bild wirkt organisch und bietet ein deutlich
sichtbares, aber nur selten störendes Filmkorn, das zur düsteren
Atmosphäre des Films passt.
Die Schärfe ist leider nur durchschnittlich und man erkennt zwar in
Nahaufnahmen ausreichend Details, hinter Warners besseren
Katalogtiteln (
2001,
Batmans Rückkehr,
The Green Mile) muss das Bild aber
deutlich zurücktreten. Insgesamt handelt es sich um einen
befriedigenden Transfer und mehr konnte man wohl bei
Mortal
Kombat, der heute nur noch ein Nischenpublikum
interessieren dürfte, nicht erwarten.
Tonqualität
Technik: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (DTS-HD 5.1), u.w.m.
Der deutsche Stereo-Ton liefert saubere Dialoge und ein
ausgeglichenes Niveau zwischen Soundeffekten und Musik. Richtige
Dynamik, wie man sie von aktuelleren Surround-Abmischungen gewohnt
ist, fehlt allerdings. Hier kann man nur zum Original-Ton in
verlustfreiem DTS-HD 5.1 raten: Dieser Mix klingt um ein Vielfaches
kraftvoller und baut auch in den Action-Szenen den nötigen Druck
auf. Für Fans des Films lässt der sehr gut abgemischte, englische
HD-Ton kaum Wünsche offen.
Ausstattung
Die Specials fallen mager aus: Warner gönnt Fans nur den
USA-Kinotrailer in Standardauflösung und einen 40-minütigen Cartoon
(ebenfalls in Standardauflösung) mit den Figuren des Films. Zwar
weist der Zeichentrickfilm eine ordentliche Spielzeit auf, ist aber
amateurhaft gezeichnet und von der Handlung her ziemlich konfus.
Die hoffnungslos veralteten Computeranimationen, welche die
ungeschliffenen Animationen ergänzen, beweisen nur, wie stark sich
die Technik innerhalb der letzten 15 Jahre weiterentwickelt
hat.
Anmerkung: Die US-Version enthält zusätzlich einen Trailer für den
nächsten Teil der Videospiel-Reihe, einen Code mit dem PS3-Spieler
zusätzliche Inhalte für das Spiel freischalten können und eine
Digital Copy. All diese Inhalte fehlen in der deutschen
Verkaufsfassung.
Fazit
Die Blu-ray zu
Mortal Kombat ist für Fans des
Films, die auf ausgiebige Specials verzichten können, einen Blick
wert. Bild- und Tonqualität sind ordentlich für einen Film dieses
Alters und eine bessere Umsetzung ist für die Zukunft nicht zu
erwarten. Der Streifen selbst ist ein kleines Trash-Juwel von
Regisseur Paul Anderson, der auch mit seinen späteren Filmen wie
Resident Evil - Afterlife auf
diesem Kurs geblieben ist. Eine großartige Geschichte darf man hier
nicht erwarten, doch wer auf knackige Action, flotte Sprüche und
harten 90er Industrial-Rock steht, findet in
Mortal
Kombat kurzweiliges Film-Vergnügen für den nächsten
Männerabend. (anw)
Kaufempfehlung
6 von 10
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