DaylightGute Nachrichten für Fans von „Sly“ Stallone – drei Jahre nach dem
Ende des Formatkrieges zwischen der Blu-ray und der HD-DVD hat es
Daylight nun endlich auch auf das blaue Medium
geschafft. Der Film kam 1996 in die Kinos, genau in jener Zeit, als
das Genre der Katastrophenfilme einmal mehr Hochkonjunktur hatte.
Armageddon,
Twister,
Independence Day,
Dante´s Peak….die Liste ließe sich
beliebig lang fortsetzen.
Verantwortlicher Regisseur bei dem Projekt war Rob Cohen, welcher
in den darauffolgenden Jahren vor allem durch seine
The Fast and the Furios und
xXx – Triple X Filme große
Bekanntheit erlangte. Die Tunnelszenen wurden allesamt in Italien
auf dem Gelände der Cinecittà Studios gedreht und die
Außenaufnahmen in New York. Mit einen Budget von zirka 80 Millionen
US-Dollar bewegt sich
Daylight auf einem Niveau
mit Blockbustern wie
Independence Day.
Story
Ein ganz normaler Tag in der Großstadt New York. Knapp eine halbe
Million Pendler nutzen den Holland-Tunnel unter dem Hudson River,
welcher die Stadtteile New Jersey und Manhattan verbindet. Nach
einem Juwelenraub rast eine Bande mit dem Fluchtfahrzeug in den
Tunnel – gejagt von der Polizei. Plötzlich kollidieren sie mit
einem mit Giftmüll beladenen LKW. Dieser explodiert sofort, der
anschließend entstehende Feuerball lässt beide Tunnelenden
einstürzen. Die aufflammenden toxischen Brände verbrauchen den
letzten Sauerstoff – knapp drei Stunden reicht die Luft für die
Überlebenden noch aus. Ein ehemaliger Mitarbeiter des New Yorker
Medical Services, Kit Latura (Sylvester Stallone), kennt sich
bestens in dem Tunnel- und Belüftungssystem aus und beschließt, zu
den Opfern durch das Belüftungssystem hinabzusteigen und mit ihnen
gemeinsam einen Weg in die Freiheit zu suchen.
Langsam komplettiert sich die Sammlung an Stallone-Filmen in HD.
Nach
Judge Dredd im Spätherbst 2010 und
der baldigen Veröffentlichung von
Demolition Man erscheint mit
Daylight ein weitere Film mit dem beliebten
Action-Star. Taktisch ist der Release durchaus gut gewählt,
schließlich kommt Ende Januar 2011 mit
The Expendables einer der meist
erwarteten Stallone Filme auf den Markt.
Storytechnisch bietet
Daylight solide Kost,
wenngleich der Ausgang im Großen und Ganzen von vornherein klar
ist. Die Auswahl der eingeschlossenen Personen tief unter dem
Hudson River hinterlässt jedoch einen extrem klischeehaften
Beigeschmack: ein schwarzer Polizist, eine wenig erfolgreiche
Schriftstellerin mutiert zur Heldin, ein paar Jugendstraftäter, ein
Besitzer eines Sportartikelherstellers – welcher sich für etwas
Besseres hält, plus eine zerrüttete Familie ergeben eine explosive
Mischung unter Tage. Um das Konfliktpotential gleich von Beginn an
ordentlich zu schüren, empfangen die Verschütteten den „Helden“
nicht gerade fröhlich – ganz im Gegenteil. Kaum im Tunnel
angekommen, sieht sich Latura diversen Anfeindungen
ausgesetzt.
Hier spielt Stallone seine Rolle äußerst glaubwürdig. So erkennt
man des Öfteren in seinem Gesicht die an sich selbst gerichtete
Frage, warum er sein Leben riskiert, um einen Haufen undankbarer
Menschen zu retten. Im weiteren Verlauf schweißt sich die Gruppe
allerdings zusammen. Doch so einfach gibt sich der Tunnel nicht
geschlagen. Das Zeitliche segnen – wie könnte es anders sein –
gerade die Sympathieträger beziehungsweise die Ekel. Trotz der oben
schon erwähnten Vorhersagbarkeit bleibt die Spannung bis zum
Schluss auf hohem Niveau, die Enge des Tunnels nimmt fast
klaustrophobische Ausmaße an. Trotz gut agierender Akteure und der
hervorragenden Atmosphäre fehlt
Daylight einfach
das gewisse Etwas, wodurch dem Film ein herausragendes Merkmal
fehlt.
Bildqualität
Technik: MPEG-4/AVC Codec, Ansichtsverhältnis 1,85:1 / 16:9,
Auflösung 1080p – 23,976fps Das Bild macht einen überwiegend
positiven Eindruck. Der Schwarzwert ist gut, auch die
Durchzeichnung ist achtbar. Einzelne Details wie Haare oder
Verschmutzungen im Gesicht sind einwandfrei erkennbar. Leider
saufen ab und an Einzelheiten etwas ab, davon abgesehen ist die
Schwarzdarstellung in Ordnung. Der Schärfegrad zeigt sich leider
durchwachsen. Immer wieder kommt es zu kleineren Unschärfen,
einzelne Szenen sind gar total verwaschen und außer Fokus. Während
der gesamten Laufzeit ist ein feines Korn sichtbar, welches
allerdings überwiegend im Hintergrund bleibt und nicht störend
auffällt. Nur ganz selten ist digitales Rauschen erkennbar. Die
Farbgebung ist recht düster, der Natürlichkeit tut dies allerdings
keinen Abbruch. Für das Alter ein guter Transfer, wenn auch mit dem
ein oder anderen Mangel.
Tonqualität
Technik: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1 Die deutsche DTS
Spur punktet vor allem mit einer sehr guten Räumlichkeit. Auch
vereinzelte Geräusche werden abseits der Actionszenen auf alle
Kanäle verteilt und erzeugen eine ausgezeichnete Atmosphäre. So
sind z.B. immer wieder Autohupen und Motorengeräusche zu hören.
Leider ist das Niveau nicht durchweg hoch, da gerade während
ruhigerer Szenen im Tunnel nur selten Tropfgeräusche oder ähnliches
vorkommt.
Die Dialogverständlichkeit ist bis auf vereinzelte Ausnahmen
ausgezeichnet, die Dynamik ist allerdings viel zu flau. Die
Explosion in der Tunnelröhre ist nur unwesentlich lauter als die
Dialoge. Der Subwoofer kommt zwar immer wieder kräftiger zum
Einsatz, Präzision und echten Tiefgang vermisst man allerdings.
Generell schafft es
Daylight nicht, tontechnisch
an moderne Produktionen anzuschließen, da hierfür schlicht die
Exaktheit im gesamten Track fehlt, wobei das Alter des Films
natürlich in die Wertung mit einbezogen werden muss.
Ausstattung
Extras sind keine vorhanden.
Fazit
Die technische Wertung fällt insgesamt gesehen gut aus. Bild und
Ton leisten sich keine wirklich groben Patzer, das Alter des Films
ist allerdings zu sehen. Warum keine Extras an Bord sind, ist
völlig unverständlich. Schließlich war auf der HD-DVD bereits jede
Menge Bonusmaterial dabei.
Die Story bietet solide Kost aus dem Katastrophen-Genre. Sylvester
Stallone macht auch abseits dicker Waffen und Boxhandschuhen eine
gute Figur und arbeitet durchaus die ein oder anderen feinen Züge
des Charakters heraus. Die Dunkelheit und Aussichtslosigkeit der
Situation der Eingeschlossenen wird ausgezeichnet transportiert und
wirkt extrem beklemmend. Das Ende ist natürlich schon nach fünf
Minuten klar, ist allerdings kein allzu großer Beinbruch. Für „Sly“
Fans in jedem Fall ein Kauf wert, aber auch für Freunde des Genres
sicher kein Fehlkauf.
Story 7/10
Bild 7/10
Ton 7/10
Extras -
Overall 6/10
Testgeräte
Epson TW4400 LPE 110" Leinwand
Yamaha RX-V663
HTPC – Abspielsoftware Total Media Theatre 3
Teufel System 5 THX 5.2