Überhaupt verwunderlich, dass von den S.H.I.E.L.D.-Agents kein einziger mal mit ner vernünftigen Handfeuerwaffe auf Thor geschossen hat. Immer nur Nahkampf... ist ja FSK 12. ;) Das war es auch, was mir an Thor insgesamt fehlte. Es wurde im Grunde kaum jemand verletzt und wirklich dramatische Momente gab es nicht. Selbst Loki war ja eher ein moderater Schurke, dem fehlte es irgendwie an Format. Red Skull wird in Captain America sicher eine andere Nummer sein, der dürfte sich nahtlos in die Riege boshafter Antagonisten aus Superheldenfilmen einreihen. :D

Das hat mich jetzt nicht mal sonderlich gestört, bzw. ich sah es so, dass sie bereits wussten, dass er eine besondere Rolle spielt und ihn deshalb an den Hammer herankommen liessen.
Anderes Szenario: Sie hätten wie wild auf ihn geschossen. Dann hätten sie ihn aber andauernd verfehlt oder er hätte es ja sowieso überlebt, weil sonst wäre ja der Film fertig. Wäre das nicht erst recht kitschig gewesen?
Eine "realistische" Handlung ist halt in solchen Filmen meistens unrealistisch ;)

//EDITH: Zu Loki, ja er ist ein eher moderater Schurke, aber er ist ja auch "nur der kleine Bruder" von Thor, und an seiner Stelle hätte wohl jeder mit einer Identitätskrise zu kämpfen... ;)

Als die S.H.I.E.L.D.-Agents Thor aufzuhalten versuchten, wussten oder ahnten sie nicht, welche Rolle er spielt, da er sich ja nur in das Gelände geschlichen hatte und erst einmal eine unbekannte Bedrohung darstellte. Spätestens nachdem die ersten Agenten von ihm ausgeschaltet wurden, hätte jede militärische oder paramilitärische Behörde den Notschalter umgelegt und den "Störfaktor" ausgelöscht. Ist natürlich von vornherein nicht auf Realismus ausgelegt, die Handlung, aber es war mir dann stellenweise doch zu "nett", was da veranstaltet oder nicht veranstaltet wurde.

Ohne seinen Hammer war Thor im Übrigen sterblich, d.h. eine Kugel an die richtige Stelle und er wär hinüber gewesen. ;) Kam leider im Film überhaupt nicht rüber, da er nicht mal einen Kratzer erlitten hat, außer bei dem Schlag des Destroyer, was auch nicht wirklich lebensbedrohlich aussah, obwohl ihm der Gegner sicher den Schädel hätte zerschmettern können.

Die anderen Helden, die mit ihm in die Menschenwelt kamen, erlitten auch seltsamerweise keine bleibenden Schäden durch den so mächtigen Destroyer, er verfehlte sie immer um Haaresbreite. Komisch, dass in manchen Marvel-Filmen die Charaktere mit Samthandschuhen angefasst werden und in anderen keine Rücksicht auf Verluste genommen wird. Ein Mittelding wäre wünschenswert.

Loki kam viel zu rational rüber, zu sehr in sich gekehrt und reflektierend. Die emotionale Seite des Charakters (die große Eifersucht gegenüber seinem Bruder) hätte m. E. als motivierender Faktor viel stärker heraustreten sollen, da fehlte mir ein bisschen der Wahnsinn und die Entladung der angestauten Aggressionen.

Ist aber nur meine bescheidene Meinung. :)

PS: Den Darsteller von Loki fand ich allerdings klasse. :thumb:

Natürlich wussten die S.H.I.E.L.D. Agents das erstmal nicht, aber der Boss begann zu verstehen, dass der Eindringling ein besonderer ist, daher gab er den Befehl, ihn nicht auszuschalten, weil er genauso wie die Zuschauer wissen wollte, was passiert, wenn er an den Hammer kommt... so zumindest meine Auffassung.

Wie gesagt, realistisch ist es nicht, in Wirklichkeit wäre er zehnmal erschossen worden, bevor er auch nur einen Fuss ins Zelt gesetzt hätte... aber eben, dann wäre der Film fertig gewesen ;)

Insgesamt gesehen ging halt irgendwie alles sehr schnell im Film, und das obwohl er doch 130 min dauert, was ja nicht gerade kurz ist.
Das ist es, was ich mit kurzweiligen 130 Minuten meine, ich habe mich dabei gut unterhalten, habe das Ganze aber auch nicht gross hinterfragt.
Es gibt die eine oder andere Sache, die ein bisschen billig war, z.B. wieso ihm der Hammer urplötzlich "einfach so" zugeflogen kommt, da war es wohl schwierig, einen guten Übergang zu finden, ohne den Film gleich ein halbe Stunde länger werden zu lassen. Wenn man auch die anderen Sachen detaillierter gebracht hätte, wäre das wohl ein guter dreistünder geworden, und das schauen sich halt dann die meisten Leute nicht mehr an ;)

Zu Loki: Also für mich hat er von Anfang an Eifersüchtig gewirkt, es war ja klar dass er nicht einfach so mir nichts dir nichts auf den Thron verzichtet, und seine Aggressionen hat er doch wirklich entladen, indem er den Destroyer schickte.
Danach setzte er noch gewaltig einen drauf, indem er die ganze Macht an sich reissen wollte, was aber halt schief lief...

In diesem Sinne, ein Mittelding wäre wünschenswert bzw. es wäre interessant, wie das rüberkäme ;)

Kurzweilig war der Film in der Tat - und ich habe auch bis zur Mitte etwa gedacht "hey, der ist der echt gut". Dann kamen mir aber immer mehr Zweifel, was nicht heißen soll, dass sich meine Meinung ins Gegenteil verkehrte, sondern nur, dass ich ihn von da an "gut - mit einigen Einschränkungen" fand. ;)

Das sind eben ganz persönliche Eindrücke und es ist doch schön, dass nicht alle den Film auf die gleiche Art und Weise erleben. Die Geschichte mit dem Hammer kann ich dir im Übrigen erklären: Mjolnir war demjenigen versprochen, der die Macht Thors [moralisch] verdient - das hatte Odin so angeordnet, als er seinen Sohn verbannte. Mit seiner Selbstopferung in der sterblichen Hülle hat Thor bewiesen, dass er der Macht würdig ist und somit hat er auch den Hammer und seine göttliche Stärke erhalten.

Bei Loki wurde wahrscheinlich einfach der Versuch unternommen, ihn nicht nur als den diabolischen "bösen Bruder" darzustellen, sondern eben auch zu zeigen, dass er eine menschliche/weiche Seite hat. Sein eigentlicher Plan war es, an die Macht zu kommen und König zu werden. Thor sollte dann als Strafe sterblich weiterleben - zumindest solange bis seine Freunde ihm zur Hilfe eilten, dann mussten andere Maßnahmen (Destroyer) ergriffen werden.

Zu keiner Zeit hat Loki aber etwas wirklich abgrundtief Böses getan. Geschickt hat er den einen gegen den anderen ausgespielt, um seine politischen Absichten zu realisieren und den Feind (die Eisriesen) zu vernichten. Selbst den Wächter der Brücke hat er nur eingefroren, statt ihn zu töten oder zumindest ernsthaft zu verletzen. Das meinte ich unter anderem mit zu "nett"... ;)

Kann mir das aber auch so erklären, dass es nicht nur die Restriktionen der Altersbeschränkung sind (Selbstzensur der Filmindustrie, die absichtlich auf explizite Gewaltdarstellung verzichtet), sondern dass es auch die Angst ist, einen wichtigen Charakter für eventuelle Fortsetzungen unwiederbringlich aus dem Fortlauf der Story zu streichen. Stan Lee & Marvel haben sicher auch ein Wörtchen mitzureden, die würden das sicher nicht dulden.

Bei anderen Comic-Verfilmungen ist mir derartiges bisher nicht aufgefallen, bei Thor empfand ich es als störend.