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The Breakfast Club

Gestartet: 18 Jan 2011 23:13 - 11 Antworten


Veröffentlichung:
03.02.2011
Laufzeit:
97 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Jan 2011 23:13

Kuro77

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The Breakfast Club Blu-ray Review


Jede Zeit hat ihre Jungstars. Das war auch Mitte der 1980er Jahre nicht anders, als eine Gruppe ambitionierter Schauspieler begann, sich in Hollywood einen Namen zu erspielen. Zum Kern dieser illustren Runde gehörten Emilio Estevez, Anthony Michael Hall, Rob Lowe, Andrew McCarthy, Demi Moore, Judd Nelson, Molly Ringwald und Ally Sheedy. Da dieses Ensemble anfangs in den verschiedensten Zusammenstellungen oft in den gleichen Filmen auftraten und auch privat viel Zeit (mag man den Gerüchten glauben, meist auf ausschweifenden Partys) zusammen verbrachte, nahm sie die Öffentlichkeit bald als Einheit war.

Ein Artikel im New York Magazine über diese junge Generation von Schauspielern tat sein übriges und prägte den Begriff des „Brat Pack“, der nicht unbedingt schmeichelhaft gemeint war und auf gewisse Ausschweifungen und Allüren der Jungstars abzielte. Davon abgesehen zeichnet sich das Brat Pack jedoch für einige bemerkenswerte Filme jener Zeit verantwortlich, die bis heute Kultstatus genießen. Insbesondere der von Joel Schumacher inszenierte coming-of-age Film St. Elmo’s Fire (1985) und das nun auf Blu-ray vorliegende High-School-Drama Breakfast Club gehören zu den prominentesten Vertretern dieser Jahre.


Story:

Die Begeisterung ist entsprechend groß, als sich fünf Schüler an einem Samstag im März 1984 zum Nachsitzen in der Bibliothek ihrer High School einfinden müssen: der „Schlaukopf“ Brian (A. M. Hall), der „Muskelprotz“ Andrew (E. Estevez), die „Ausgeflippte“ Allison (A. Sheedy), die „Prinzessin“ Claire (M. Ringwald) und der „Freak“ John (J. Nelson) könnten unterschiedlicher kaum sein und sind sich von Beginn an aus tiefster Seele unsympathisch.

Sticheleien, Provokationen und Beleidigungen sind die logische Folge. Doch im Laufe der gemeinsamen langweiligen Stunden in der Bibliothek und vereint im „Kampf“ gegen ihren autoritären Lehrer kommt sich die Gruppe langsam näher. Die harte Schale aus eigenem Image und Vorurteilen gegenüber den anderen, beginnt zu bröckeln, der Einzelne gibt immer mehr von sich und seinen Ängsten und Hoffnungen preis. Mit der Zeit reift die Erkenntnis, dass man wohl doch nicht so unterschiedlich ist, wie man zu Beginn vielleicht dachte.

Gelegentlich werden Filme aus den 80er Jahren in der Rückschau durchaus kritisch bewertet. Teilweise zu Recht. „Echte Kerle“, die längst verlorene Kriege mit nacktem Oberkörper und im Alleingang nachträglich im Kino gewinnen, eine schreckliche Vorstellung von Mode, gruselige Musik, kurz: naiv, oberflächlich, beladen mit Klischees und irgendwie altbacken, wirken viele Werke aus dieser Zeit. Doch gibt es auch eine andere Sichtweise: Klischees werden erst zu Klischees, wenn sie im Laufe der Zeit ständig wiederholt werden.

Den „Trendsetter“ kann man dafür kaum verantwortlich machen. So gibt es wiederum kaum ein anderes Jahrzehnt, das die Welt mit purer Kinomagie in einer ähnlichen Fülle bereichert hat, wie die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts: „Das Imperium schlägt zurück“, „Indiana Jones“, „Zurück in die Zukunft“ oder Steven Spielbergs „E.T.“ sind Werke für die Ewigkeit, die schon seit langem einen unverrückbaren Platz in der Filmgeschichte inne haben. In diese illustre Reihe gehört auch der von dem leider viel zu früh verstorbenen Regisseur, Produzent und Drehbuchautor John Hughes inszenierte Breakfast Club.

Betrachtet man sich die fünf Hauptcharaktere, dann liefert Hughes hier die Blaupause der sozialen Struktur, wie sie bis heute in nahezu jeder High-School-Komödie Bestand hat: Der Streber, die bewunderte Sportskanone, die oberflächliche Upper-Class Zicke, die Außenseiter. Doch im Gegensatz zu den meisten Teenie-Komödien der heutigen Zeit, füllt Hughes seine Figuren mit echtem Leben, gibt ihnen eine Persönlichkeit, die sie im Verlauf des Films dem Zuschauer immer vertrauter und glaubwürdiger erscheinen lässt.

Was nicht zuletzt dem großartigen Spiel der jungen Darsteller zu verdanken ist, die besonders in den emotionalen Momenten dem Betrachter tiefgehende Einblicke in das komplizierte Leben eines Teenagers vermitteln, das sich hauptsächlich dadurch auszeichnet, den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Ebenfalls positiv herauszuheben ist natürlich der hervorragende Soundtrack des Films, der beweist, dass es auch in den 80ern gute Musik gab. Der Titelsong der Simple Minds „Don’t you (Forget about me)“ soll hier nur als Beispiel dienen.


Bildqualität:

Technik: Videocodec VC-1, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p

Wer nun glaubt, Universal hätte dieser Filmperle einen angemessenen Bildtransfer spendiert, der irrt. Das Bild bewegt sich durchgehend auf DVD-Niveau. Von HD-würdiger Schärfe und Detailzeichnung fehlt sowohl im Nahbereich, als auch im Bildhintergrund jede Spur.

Stets präsentes Rauschen, Verschmutzungen und Unschärfen prägen den Transfer und verbannen ihn somit in den Bewertungskeller. Über den Schwarzwert lässt sich (vielleicht zum Glück) nichts sagen, da der Film keine dunklen Szenen enthält. Schwache Kontraste runden den Gesamteindruck nach unten ab. Lediglich die recht kräftigen Farben hinterlassen einen guten Eindruck. Insgesamt liegt hier allerdings ein überaus schwacher Transfer vor, der weder dem Film, noch einer Blu-ray in irgendeiner Weise gerecht wird.


Tonqualität:

Technik: Deutsch DTS 2.0, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1

Die deutsche Tonspur liegt lediglich in einer DTS 2.0 Stereo Abmischung vor. Damit erübrigt sich jedes weitere Wort über etwaige direktionale Surroundeffekte: sie sind schlicht und einfach nicht vorhanden. Ihren Subwoofer können sie ebenfalls getrost ausschalten. Auch hier fehlt die technische Voraussetzung.

Nun ist das alles bei einem von Dialogen geprägten Film nicht weiter schlimm, doch zeigt die englische HD-Tonspur, dass immerhin ein wenig Räumlichkeit möglich gewesen wäre. So muss sich der deutsche Kunde mit einer flachen Abmischung ohne die kleinste Spur von Dynamik zufrieden geben. Die Tonspur verbirgt vielmehr das Alter des Films zu keiner Zeit. Immerhin bleibt die Sprachverständlichkeit gegeben. Insgesamt enttäuscht die Blu-ray aber auch hier auf der ganzen Linie.


Ausstattung:

Immerhin weicht Universal im vorliegenden Fall von der mittlerweile gängigen Praxis ab, Katalogtitel ohne Zusatzmaterial auszustatten. Hauptbestandteil der Extras ist das ca. 50minütige Feature „Mit freundlichen Grüßen“, in dem einige Schauspieler und Crewmitglieder sowie verschiedene Filmemacher zu Wort kommen und sich an die damaligen Dreharbeiten und Umstände der Entstehung des Films erinnern und die Bedeutung des „Frühstücks Clubs“ für nachfolgende Filme herausstreichen.

„Die Ursprünge des Brat Pack“ widmet sich für ca. 5 Minuten des gleichnamigen Phänomens der damaligen Zeit, macht aber zugleich deutlich, dass die betroffenen Schauspieler mit dieser Etikettierung bis heute nicht glücklich sind. Abgerundet werden die Extras von einem Audiokommentar mit Judd Nelson und Anthony Michael Hall. Das Zusatzmaterial liegt in Standard Definition vor.


Fazit:

Aus technischer Sicht liefert Universal hier eine äußerst schwache Vorstellung ab. Sowohl Bild als auch Ton genügen nicht einmal mittleren Ansprüchen an das HD-Medium. Während sich der Bildtransfer zu keiner Zeit über DVD-Niveau erhebt, zeigt sich auch der Ton absolut enttäuschend. Die Extras bieten immerhin einige interessante Hintergrundinformationen zum Film.

Der Breakfast Club genießt auch heute noch völlig zu Recht Kultstatus. Hervorragende Darsteller und ein gut geschriebenes Drehbuch, das den Schauspielern zudem Freiraum für Improvisationen ließ, erheben den Film meilenweit über die üblichen High-School Teenie Komödien. Er zeigt in seinen stärksten Momenten glaubhaft und überzeugend, eine Generation auf der Suche nach einer eigenen Identität und die Probleme, die ihnen dabei zu schaffen machen. Diese haben ihren Ursprung in der unmittelbaren Umgebung der Jugendlichen und manifestieren sich zum großen Teil in den Ansprüchen der Eltern oder den Erwartungen von Freunden. Der Film behandelt damit Themen von zeitloser Aktualität, die bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren haben.


Kurzbewertungen:

Story: 9/10
Bild: 4/10
Ton: 4/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 5/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der The Breakfast Club Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.



Testequipment:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W (Main), Teufel (Surround)
#2
Geschrieben: 18 Jan 2011 23:16

Gast

Ich liebe diesen Film! Vielen Dank für die Review. ;)
#3
Geschrieben: 18 Jan 2011 23:18

iFlo

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Danke für das tolle Review :D Joa könnt ich mir vorstellen, den Film mal zu holen
#4
Geschrieben: 18 Jan 2011 23:51

Gonzo71

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Ein Meilenstein meiner Jugend. :D

Na dann kann ich ja bei der DVD bleiben, schade. :confused:

Allerdings wären die Extras eventuell interessant, vielleicht wenn er unter nem 10er zu haben ist.

Danke für das Review. :thumb:
So Long, and Thanks For All the Fish.
Michael
 
 
#5
Geschrieben: 19 Jan 2011 08:25

Witcher

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Da bleib ich bei der DVD. Es ist eine Unverschämtheit wie die Majors mit ihren Perlen umgehen. Hauptsache ist auf den Markt gerotzt.

Schade!

Danke für die Review

#6
Geschrieben: 19 Jan 2011 22:15

Dagoba

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Manchmal hat man das Gefühl, dass bei die Labels ihre eigenen Filme nicht mögen. Derartigen Filmperlen sollte man beim Transfer zumindest mit etwas Ehrfurcht und Repekt begegnen.

Schade, aber ich denke der Film wird dennoch auch in dieser Form seine Abnehmer finden - mich (leider?) inklusive.

Danke für das aufschlussreiche Review Matthes :thumb:


Club der Steeljunkies

Is it progression if a cannibal uses a fork?;-)

Viele Grüße
Stefan
#7
Geschrieben: 20 Jan 2011 08:20

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Wow, so ein schlechtes Bild hätte ich nicht erwartet :confused: :(

Danke wie immer Matthes. Ich hoffe, du hast kein Augenkrebs bekommen^^
#8
Geschrieben: 22 Jan 2011 01:09

Kleiner Kobold

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Manno

da sehe ich das einer meiner Lieblingsfilme auf BD rauskommt, und dann das....

aber werde ihn mir auch holen wenn er unter 10,- € zu haben ist.
"Das bin ich... Ich würde ja sagen, tut mir leid, dass ich sie enttäusche, doch es tut mir nicht leid, es ist mir scheissegal... Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass Interesse Erwartungen hervorruft und Erwartungen rufen Enttäuschungen hervor. Also will man Enttäuschungen vermeiden, muss man Intresse vermeiden. A gleich B gleich C gleich A oder was auch immer."

Warum ich kein HD+ will:

http://www.youtube.com/watch?v=mvXQq...layer_embedded
#9
Geschrieben: 22 Jan 2011 12:22

Ponin

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Also ich finde die Screenshots bei Bluray.com sehen doch wirklich in Ordnung aus, ich werde Ihn mir also trotzdem kaufen, auf jeden Fall danke Mattes für die tolle Review :)
Ponin
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Geschrieben: 22 Jan 2011 16:59

Cannon

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Wird auf jeden Fall gekauft.

Grandioses 80er - Jahre - Kino !!!


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