Beilight - Bis(s) zum Abendbrot
Die Filme der Twilight-Saga haben weltweit viel Staub aufgewirbelt.
Auf der einen Seite verrückt kreischende Teenies, wie man sie seit
der Wiederbelebung von Take That nicht gesehen hat, auf der anderen
Seite kopfschüttelnde Erwachsene und verzweifelte Eltern, die den
Fanatismus ihres Nachwuchses nicht ganz verstehen können. Wie auch
immer die persönliche Einstellung zur Trilogie aussehen mag,
finanziell war das Projekt
Bis(s) zum Morgengrauen,
Mittagsstunde und
Abendessen erfolgreich, schließlich
spielten die Filme weltweit über 1,5 Milliarden US-Dollar ein. Und
da in der heutigen Zeit jedes Projekt des Geldes wegen bis zum
bitteren Ende ausgeschlachtet wird, liegt nichts näher, als auch an
den Hassern von Twilight etwas zu verdienen. Mit
Beilight –
Bis(s) zum Abendbrot kam 2010 eine Parodie auf die
Teenie-Filme in die heimischen Kinos und erscheint nun auch auf
Blu-ray und DVD.
Story
Nachdem Beccas Mutter eine Affäre mit Tiger Woods startet, zieht
sie aufs Land zu ihrem Vater. Es dauert nicht lange bis sie auf der
neuen Schule Freunde findet, so lernt sie den geheimnisvollen
Edward kennen. Becca ist vom ersten Moment an sichtlich angetan von
ihrem bleichen Mitschüler, wart jedoch vorerst noch einen gewissen
Abstand. Nach einem Zwischenfall auf dem Schulparkplatz und immer
wiederkehrenden Annäherungsversuchen seitens Becca, gesteht ihr
Edward, dass er kein gewöhnlicher Junge ist, sondern ein Vampir.
Trotz aller Gefahren verlieben sich beide ineinander, beim ersten
Besuch seiner Familie wird aber schnell klar, dass Edwards
Familienmitglieder in Becca viel mehr einen Imbiss sehen, als eine
neue Schwiegertochter.
Verantwortlich für das Drehbuch und die Regie waren Jason Friedberg
und Aaron Seltzer. Beide arbeiteten als Duo schon unter anderem an
den Parodien
Fantastic Movie und
Meine Frau, die Spartaner und ich.
Die weltweite Kritik der beiden genannten Produktionen fiel –
gelinde gesagt – vernichtend aus, und auch bei
Beilight –
Bis(s) zum Abendbrot ist den beiden Amerikanern beiden
Amerikanern kein Meisterwerk gelungen. Selbst als absoluter
Twilight-Gegner kann man der Parodie so gut wie nichts abgewinnen.
Der Grund hierfür ist auch schnell gefunden: Seltzer und
Friedberg.
Es ist immer wieder erstaunlich, dass das Duo trotz absoluter
Reinfälle in der Vergangenheit ihrer Spur treu bleiben und Komödien
produzieren, die schlicht nicht lustig sind. Witze, die jedes Kind
schon in 20 anderen Verfilmungen gesehen hat und die inzwischen
keinen mehr vom Hocker reißen: Gegen sich öffnende Autotüren
laufende Menschen, typische Witze aus dem Sex- und Fäkalgenre,
diverse Blutfontänen und ein paar Anspielungen auf andere Filme und
Persönlichkeiten aus der realen Welt (Lady Gaga, Black Eyed
Peas).
Zu diesem ganzen Unglück fallen auch die darstellerischen
Leistungen mehr schlecht als recht aus. Einzige Ausnahme ist Jenn
Proske, welche die Hauptrolle als Becca innehat. Sie imitiert ihr
Twilight-Pendant Kristen Stewart nicht nur hervorragend,
darstellerisch ist sie überzeugender, damit leistungstechnisch über
dieser anzusiedeln. Die in Parodien so wichtige Mimik und
Körpersprache ist beim restlichen Cast überhaupt nicht zu finden,
wodurch viele Anspielungen sang- und klanglos untergehen.
So mutieren die wenigen bereits oben erwähnten Seitenhiebe auf
Personen aus dem realen Leben zu den einzig zählbaren Pointen,
dabei hätte Twilight selbst, beziehungsweise die Autorin Stephanie
Meyer und ihre doch recht eigenartige Weltanschauung genügend Stoff
und Material für Schenkelklopfer geliefert. Hier muss allerdings
auch klargestellt werden, dass Friedberg und Seltzer ihre
Zielgruppe sicherlich nicht im Altersbereich über 14 Jahren
angesiedelt haben. Dadurch erspart man sich eine kritische und
gleichzeitig humoristisch anspruchsvolle Auseinandersetzung mit dem
Thema. Immerhin ist der Film mit seinen 85 Minuten Laufzeit relativ
kurz geraten, wodurch der Zuschauer schnell aus dem Heimkinosaal
wieder in die Realität entweichen kann.
Bildqualität
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Technik: MPEG-4/AVC Codec, Auflösung 1080p 23,976fps –
Ansichtsverhältnis 1,85 : 1 / 16:9
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guter Schwarzwert
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Farbgebung stellenweise kühl gehalten (analog zu den
Twilight Filmen)
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sehr guter Kontrast
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bis auf wenige Ausnahmen einwandfreie Schärfe
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Durchzeichnung sehr gut
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leichtes – nicht störendes – Korn im Hintergrund
-
hervorragende Plastizität
Das Bild von Beilight ist sehr gut. Vor allem die ausgezeichnete
Schärfe und Durchzeichnung überzeugen. Ab und an sind leichte
Unschärfen, beziehungsweise Fokussierungsfehler zu entdecken, diese
bleiben aber auf einige vereinzelte Szenen beschränkt.
Tonqualität
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Technik: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
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insgesamt leicht frontlastig
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Räumlichkeit nur in einigen Szenen wirklich vorhanden und
umhüllend
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Dialoge gut verständlich und klar
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Subwoofereinsätze immer wieder tief und äußerst exakt
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Score in Anlehnung auf die Twilight-Saga gut gelungen
Der Ton ist insgesamt recht unspektakulär. Die Spur ist generell
etwas frontlastig, nur während Szenen mit Action-Einlagen werden
die hinteren Lautsprecher in das Geschehen mit einbezogen. Davon
abgesehen hält sich das Räumlichkeitsgefühl in Grenzen.
Ausstattung
Neben den zwei unterschiedlichen Versionen (Kino beziehungsweise
Extended-Version) ist noch der Kinotrailer enthalten sowie die
Outtakes und die entfallenen Szenen. Wie schon der Hauptfilm selbst
sind die Boni weder lustig, noch sehenswert. Ein Making-Of ist
nicht enthalten, wird allerdings auch nicht vermisst. Immerhin sind
alle Extras in HD.
Fazit
Technisch bietet Beilight sehr gute Kost, welche allerdings nicht
ganz an Referenzwerte heranreicht. Das Bild ist fast einwandfrei
und hinterlässt einen sehr guten Eindruck, der Ton ist eine Spur zu
frontlastig, ansonsten gibt es keinen Grund für Kritik. Die Extras
wurden auf das Notwendigste beschränkt und fallen doch recht mager
aus.
Auch wenn Geschmäcker verschieden sind,
Beilight
spart man sich sowohl als Fan, wie auch als Gegner der
Twilight-Saga besser. Witze auf
unterstem Niveau, dumme Dialoge und schlechte Pointen lassen die 85
Minuten Laufzeit deutlich länger erscheinen. Ein Film, der nicht
einmal die Leihgebühr rechtfertigen würde.
Story 2/10
Bild 9/10
Ton 8/10
Extras 4/10
Overall 5/10
Testgeräte
Samsung PS58B680
Yamaha RX-V663
HTPC – Abspielsoftware Total Media Theatre 3
Teufel System 5 THX 5.2