Geschrieben: 03 Okt 2017 20:55

Blu-ray Fan
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Toshiba 42XV635D
LG BD370
Bedankte sich 10 mal.
Nun die Reihe begann einmal als Kinofilm zweier Kinostars (Ving
Rhames & Wesley Snipes). Damals führte Walter Hill Regie, zu
einer Zeit als er in Hollywood kaum noch als relevant anerkannt
wurde, bis er 2012 mit "Bullet to the Head" sein Comeback auf der
großen Leinwand feierte. Seitdem hat er kaum noch was Relevantes
abgeliefert. Somit wurde der Reihe frischen Wind eingehaucht, als
Isaac Florentine erstmals für die Reihe Regie führte. Gerade er ist
für die Nerds unter uns ein großer Begriff, wenn es sich um
knallahrte Actionfilme handelt. Auch für "Undisputed II" hat er
sich für seinen gewohnten Stil nicht verbiegen lassen. Er
fokussierte sich schon immer auf die Dinge, die er am besten kann.
Somit führte er auch 2010 in "Undisputed 3" Regie und setzte genau
da an, wo Teil 2 aufeghört hat. Er präsentiert uns bis ins letzte
Detail, perfekt gemachte Martial Arts Action auf aller höchstem
Niveau. Gerade dieser Teil stellt für mich das dar, was ich von so
einer Art von Filme erwarte. Es war bis dato, für mich der Beste
Martis Arts Actonfilm den ich gesehen habe.
Nach einer 7-jährigen Pause wurde Todor Chapkanov als neuer
Regisseur für die Reihe verpflichtet. Für mich ist es
unverständlich, warum man ihn ausgewählt hat. Gerade da Isaac
Florentine als Produzent ohnehin sehr eng mit dem Regisseur
zusammengearbeitet hat, wäre es meiner Meinung nach am sinnvollsten
gewesen ihn wieder als Regisseur zu verpflichten. Um es kurz zu
machen: Trotz neuem Regieposten, verliert die Reihe nicht den
Faden, die sie nun seit Teil 2 konstant fortführt.
Kommen wir nun zu den wichtigen Aspekten des Films: Für die
Hardcore Fans unter uns, ist es kein Wunder das der Film eine
weitere Fortsetzung mit sich brachte. Denn wo sonst bekommt man
heutzutage solch eine herrliche Show geboten. Vor allem Scott
Adkins ist für die Reihe gerade zu prädestiniert. Seit "Undisputed
II" hat die Reihe einen ungeheuren Schub nach vorne gestartet und
bietet zudem eine ungeahnt hohe Qualität in Sachen Inszenierung und
Choreografie. Für den vierten Teil wurde Tim Man als
Kampf-Choreograf engagiert. Dieser Mann hat unter anderem in Filmen
wie: "Kill am All", "Ninja - Pfad der Rache" & "Eliminators"
sein ungeheuer hohes können als Kampf-Choreograf unter Beweis
gestellt. Für "Undisputed IV" hat er speziell für Scott Adkins
wieder einmal sein komplettes Repertoire an Vielfältigkeiten offen
dargelegt.
Für das Drehbuch wurde wieder David N. White verpflichtet, der in
Kooperation mit Boaz Davidson, wieder einmal ein sehr
übersichtliches Drehbuch geschrieben hat. Wobei man sagen muss, das
der Film dieses Mal nicht ganz so minimalistisch in Szene gesetzt
wurde, wie es bei "Undisputed III" der Fall war. Denn gerade den
Charakter Yuri Boyka wollte man einen neuen Anstrich verpassen.
Somit sollte sich der Fan darauf einstellen, das er hiermit keinen
Yuri Boyka präsentiert bekommt, wie es in den vorherigen Teilen der
Fall war. Auch wenn der Grundkern des Charakters der derselbe ist,
agiert er vor allem im ersten Drittel des Films anders, als man es
sonst von ihm gewohnt ist. Auch wenn es für den echten Fan nicht
sonderlich interessant zu sein vermag, finde ich es doch wichtig,
das man selbst bei einer B-Actionreihe, auch dem Hauptcharakter
einen Hauch verpasst. Speziell den Umgang mit wichtigen Personen
wird in diesem Film sehr interessant dargestellt. Den
Drehbuchautoren war es wohl sehr wichtig, Yuri Boyka etwas
Menschlichkeit mit auf den Weg zu geben. Ich für meine Meinung,
finde es höchst gewagt das man diesen Schritt gewagt hat, da nicht
jeder zurechtkommen wird. Wobei der Film natürlich wieder gewohnt
erstklassige Actionszenen zu bieten hat, wurde der Fokus
erweitert.
Kommen wir nun zu den technischen Aspekten: Der Film wurde wie
zuvor auch in Bulgarien gedreht, um logischerweise die Kosten
möglichst niedrig zu halten. Wer von vornherein ein Problem mit der
Kulisse hat, wird auch hier seine Probleme haben. Auch wie in den
vorherigen Teilen, wird einem hier ein tristes Gesamtbild geboten,
was zur Stimmung des Filmes beitragen soll. Todor Chapkanov
inszenierte den Film ohne technische Gimmicks. Zudem verzichte er
auf eine verfälschte Optik und griff dabei zum Glück nicht auf
Farbfilter zurück. Jedoch merkt man das er einen eigenen Stil
verfolgt. Diese Unterschiede machen sich vor allem bei der
Kameraführung bemerkbar. Vor allem die formidablen Kampfszenen
wurden mit einer so enorm hohen Präzision eingefangen, das ich mich
an keinen anderen Film erinnern kann, der diese erschütternde Wucht
besser eingefangen hat. Scott Adkins kommt in Szene perfekt zur
Geltung und muss sich dabei auch nicht schämen, das er auf ein
Stunt Double zurückgriff. Jedoch ist dies nicht weiter relevant, da
Scott Adkins seine Stunts wohl zu 90 % selber absolviert haben
dürfte. Der Schnitt ist sehr angenehm. Vor allem während den
Actionszenen wurde der Schnitt perfekt angesetzt, dabei hat man als
Zuschauer nicht das Gefühl das man mit einem Faulen Trick über den
Tisch gezogen wird. Das Szenenbild wurde auf das minimalste
reduziert, in dem Valentina Mladenova nur kleine Feinheiten
verbesserte. Er hat schon in den vorherigen Teilen den Posten als
Szenenbildner übernommen. Genau dieser Stil wird auch in
"Undisputed IV" konsequent fortgeführt.
Kommen wir nun zu den Schauspielern: Scott Adkins darf als Yuri
Boyka wieder einmal seine vollkommene Kampfkunst präsentieren.
Jedoch darf er sich auch von seiner menschlichen Seite zeigen, auch
wenn dies eher am Rande verläuft. Schauspielerisch wie gewohnt sehr
hölzern, aber sowas sollte man als echten Fan akzeptieren.
Teodora Duhovnikova verkörpert die Rolle als Alma. Sie spielt einen
wichtigen Aspekt des Films, da sie die Frau eines verstorbenen
Kämpfers spielt, der im Kampf mit Yuri Boyka gefallen ist. Im
späteren Filmverlauf unterstützt sie allerdings Yuri Boyka.
Schauspielerisch bietet sie eine solide Leistung, wenn auch nicht
wirklich einprägsam.
Alon Aboutboul verkörpert die Rolle als Zourab. Er darf den
Bösewicht spielen und hat sich die Rolle authentisch
hineinversetzt. Er besitzt allerdings mehr Schauspieltalent, als
viele seiner anderen Kollegen. Er war unter anderem in "London Has
Fallen" oder "The Dark Knight Rises" vertreten.
Valentin Ganev ist erneut als Warden Warkov vertreten. Er spielt
wieder den undurchsichtigen Knastdirektor. Seine Rolle dient als
Aufhänger für einige Storyverküpfungen, da er zusammen mit Scott
Adkins seit "Undisputed II" fest in die Rolle integriert
wurde.
Martyn Ford ist als Koshmar vertreten. Er spielt einen Kämpfer der
ganz besonderen Art. Denn mit seiner Körpergröße von 2,04 Meter
wirkt er deutlich Angsteinflößender als die meisten seiner
Schauspielkollegen. Er agiert in der Kampfszene mit Scott Adkins
nicht sonderlich agil. Dafür ist seine Präsenz sehr einprägsam, da
er trotz nicht vorhandenem Dialog, einmal richtig austeilen darf
und das in einem mehr als spektakulären Endkampf.
Kommen wir nun zum Fazit: Für die langjährigen Scott Adkins Fans,
ist dies ein absolutes Muss das sie sich dieses Werk zu Gemüte
führen. Sie werden wieder einmal mit herausragenden Kampfszenen
verwöhnt. Das meiste hat man Scott Adkins zu verdanken. Denn seine
Fähigkeiten sind bis heute erstaunlich. Auch wenn er älter wird,
verliert er nichts an seiner unbändigen Energie. Sein Arbeitseifer
ist enorm hoch und hat sich wie gewohnt, perfekt auf den Film
vorbereitet. Die Geschichte ist im Grundkern ein alter Hut. Viel
interessanter ist die neue Auslegung von Yuri Boykas Charakter, da
er eben auch älter wird und dies im Film auf eine sehr behutsame
Weise fortgeführt wird. Ich kann jeden Scott Adkins Fan diesen Film
wärmstens empfehlen. 9/10