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Zitat von godknows
Woher kommt denn eigentlich die Meinung das ein niedriger Preis
automatisch eine gute Qualität ausschließt?
Mir ist nicht bekannt was die Produktion/Herstellung einer BD
kostet, aber man kann ja nicht behaupten das die Filmstudios am
Hungertuch nagen!
Es ist nicht der Geiz der Käufer, der die mangelnde Qualität
bewirkt, sondern die Profitgier der Studiobosse, die die Ausgaben
reduzieren wollen! Denn 1,2 Mrd Gewinn sind nicht genug, es müssen
ja 1,5 Mrd sein!
Bsp.1: Avatar hat an den Kinokassen wieviele Mrd. eingespielt? D.h.
selbst wenn die uns die 3 Disc Extended für 9,90 EUR verkaufen
würden, wäre Avatar immernoch ein riesiger finanzieller Erfolg!
Aber die Gier kennt ja keine Grenzen!
Bsp.2: Einfache Marktwirtschaft: Weniger Leute sind bereit bzw.
haben die Möglichkeit sich mehrere Blus im Monat für 19,90 EUR/Stk.
zu kaufen. Ein attraktiver Preis von 9,90 EUR animiert vielleicht
doppelt so viele Leute zum Kauf der Blus. Ergebnis: doppelter
Absatz bei halben Gewinn, ergibt den gleichen Gewinn!
Bsp.3.: Herr der Ringe. Erst eine Box mit einer mäßigen Kinofassung
zu produzieren und dann eine Box mit einer mäßigen Extended
Version, ist mit Sicherheit kostspieliger, als sofort eine Extended
Version in bestmöglicher Bildqualität, und diese dann zu einem
fairen Preis anzubieten!
Das Argument das ein niedriger Preis der Grund für schlechte
Qualität kann ich so nicht mehr gelten lassen. Die Bluray ist ja
keine Randerscheinung mehr!
Sehr richtig, Blu-ray ist nur ein Teil der Marktverwertung eines
Films. Vereinfacht gesagt gibt es die Verwertungskette
Kinoverwertung - Homevideo (Sell-Through/Rental) - Pay- und Free-TV
- sonstige Lizenzrechte (Merchandising/Videospiele etc.)
Es wäre daher imo zu einfach zu sagen, die Qualität hängt
dominierend von den Umsatzerlösen und Gewinnen aus der Blu-ray
Verwertung ab. Z.B. ein Film der bereits als 2K oder 4K Digital
Intermediate (oder sonstwas) vorliegt, hat im Prinzip schon den
ganzen Umsetzungsprozess in "HD" hinter sich. Noch auf 1080p
umrechnen, Farben runterdithern, bissl Authoring, fertig ist die
Blu-ray (stark vereinfacht gesagt, natürlich). HD-Umsetzkosten
haben sich schon in der erste Stufe der Kinoverwertung amortisiert.
Die Einnahmen aus der Blu-ray Verwertung dürften dann einen recht
niedrigen Break Even Point haben. Ist m.E. der Grund, warum nur
wenige aktuelle Filme qualitätsmäßig negativ auffallen, also
überwiegend gut aussehen. Hier muss der Einzelpreis keinen dicken
Kostenblock mehr finanzieren, somit kann man als Konsument imo ohne
schlechtes Gewissen einen angemessenen (günstigen) Preis fordern
und den Konsum bei Mondpreisen verweigern.
Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn erst eine analoge
Vorlage digitalisiert und restauriert werden muss. Das ist
sauteuer, wenn es gut gemacht werden soll (da im Prinzip
zeitaufwendige Handarbeit angesagt ist, die möglichst von richtig
qualifizierten Fachleuten durchgeführt und/oder beaufsichtigt
werden muss). Teilweise machen die Studios das schon zu
Archivzwecken oder weil eine alte Umsetzung für den DVD
Herstellungsprozess oder die alten 1080i HDTV Sendungen gedacht war
und eigentlich nicht mehr den heutigen Qualitätsansprüchen genügt.
Manchmal kommt auch Finanzierung von außen (z.B. bei The Red
Shoes).
Bei den eher kleinen Absatzzahlen von Blu-ray (gerade bei obskuren
Katalogtiteln) denke ich aber auch, dass Umsätze nur aus einer
Blu-ray Verwertung sowas nicht finanzieren könnten, selbst BDs $50
kosten würden (und dann nur noch Stückzahlen wie zu Laserdiskzeiten
realisierbar wären). Das ist aber nur eine Vermutung von mir, sei
hier ausdrücklich klargestellt. Und eine Lösung habe ich auch nicht
anzubieten. ;)