Der Kautions-CopMit dem Namen Jennifer Aniston assoziiert man für gewöhnlich nur
eines:
Friends. Die als eine der
erfolgreichsten Sitcom aller Zeiten geltende Serie, verhalf nicht
nur der Blondine zu ihrem Durchbruch. Auch ihre Kollegen David
Schwimmer (
Band of Brothers), Matt LeBlanc
(Lost in Space) und Lisa Kudrov (
Reine Nervensache 1
& 2) profitierten zum einen in
finanzieller Hinsicht vom Erfolg, zum anderen wagten sie aufgrund
ihrer enormen Beliebtheit den Schritt hin zu Soloprojekten. Ihren
ersten Hit konnte Aniston an der Seite von Jim Carrey
(
Der Ja-Sager,
Dumm und Dümmer) im Jahre 2003 mit
der Komödie
Bruce Allmächtig feiern.
Der Kautions-Cop, im Original
The Bounty
Hunter, kam 2010 in die deutsch-österreichischen Kinos.
Neben Aniston spielt der schottische Darsteller „Gerard Butler“,
welcher vor allem dank seinen Rollen in den Werken
300 und
Gamer aktuell in aller Munde ist.
Story
Nicole Hurley (J. Aniston) verdient ihre Brötchen als Reporterin
bei der Daily News. Aufgrund diverser gesetzlicher Übertretungen
muss sie vor Gericht erscheinen. Da sie aber an einer
brandaktuellen Story arbeitet, lässt sie den Gerichtstermin sausen,
um ihren Informanten zu treffen. Die Richterin findet dies wenig
komisch und verhängt Untersuchungshaft gegen die hübsche
Reporterin. Ihr Ex-Ehemann Milo Boyd (G. Butler) arbeitet als
Kautions-Cop und wird von seinem Boss auf seine ehemalige Frau
angesetzt. Er soll sie fangen und ins Gefängnis bringen. Schafft er
dies bis zu einem bestimmten Termin, warten als Belohnung 5.000
US-Dollar auf ihn. Doch ganz so einfach gestaltet sich der Auftrag
dann doch nicht. Boyd hat bei einer Buchmacherin Spielschulden,
welche natürlich ihr Geld wiederbekommen will. Auch Hurley möchte
ihre Story nicht abgeben und forscht weiter nach.
Das aktuelle Kinojahr hat mit
Der Kautions-Cop
wohl seinen absoluten Tiefpunkt erreicht. Selbst das storymäßig
eher flache Götterepos
Kamp der Titanen kann die Komödie
in der Wertung abhängen. Einerseits fehlt zwischen den beiden
Hauptdarstellern fast gänzlich die Chemie, andererseits versucht
der Film ständig komisch zu wirken, ohne es zu sein. Die Witze sind
altbacken, Vorurteile und Klischees werden am laufenden Band
bedient und bieten absolut nichts Neues. Ein gewichtiger Grund für
die total vermurxte Story ist das Bemühen, mehrere Genres
gleichzeitig abzudecken (Romantik, Komödie und Action). Genau dies
lässt das ganze Geschehen extrem künstlich und gezwungen wirken.
Zwar versucht Der
Kautions-Cop mit Wortwitz zu
punkten, die wirklich komischen Szenen kann der Zuschauer
allerdings an zwei Fingern abzählen.
Der romantische Part wirkt ebenso konstruiert und an den Haaren
herbeigezogen, die Action beschränkt sich auf ein oder zwei Szenen.
Die ganze Abhandlung hätte maximal Stoff für 20 Minuten gegeben. Um
trotzdem die notwendige Kinolänge zu erreichen, verpasste man dem
Film einfach ein paar unsinnige Dialoge und steckte die hübsche
Hauptdarstellerin in einen Mini-Rock, Oberteil mit weitem
Ausschnitt und hochhackige Schuhe. Dazu noch ein paar verliebte
Blicke und ein ständiges „die Harre aus dem Gesicht streichen“ –
mehr ist von Aniston nicht zu sehen. Hinzu kommt noch, dass viele
Dialoge etwas lang erscheinen und dem ohnehin recht lahmen Streifen
zusätzlich Tempo nehmen. Daher ist es auch nicht verwunderlich,
wenn das Publikum immer wieder genervt in Richtung Uhr blickt und
stellenweise sogar einschläft. Ganze 110 Minuten müssen
durchgehalten werden, was aber nur den wirklich Härtesten der
Harten gelingen wird, denn hier wird absolut nichts Neues
geboten.
Bildqualität
Codec: MPEG4/AVC, Ansichtsverhältnis 2,35 : 1 - 16 : 9, Auflösung
1080p Anscheinend versuchten die Verantwortlichen, den Bildtransfer
der Storybewertung anzupassen, was ihnen zum Glück nicht ganz
gelungen ist. Schon in den ersten Minuten fallen die sehr weichen
Close-Ups auf, welche stellenweise in den unscharfen Bereich
abdriften. Hinzu kommt eine mäßige Durchzeichnung, wodurch
Gesichter extrem glatt und konturenlos wirken. Besonders schön ist
das bei Jennifer Aniston zu sehen. Nicht eine Pore ist auf ihrer
Haut zu erkennen. Durch das gänzlich fehlende Korn fehlt es ebenso
an Plastizität, in manchen Einstellungen verschwimmen durch den
Filtereinsatz zusätzlich Abgrenzungen. Die Farbgebung ist warm und
im orangefarbenen Bereich zu finden, wodurch ein unnatürlicher Look
entsteht. Der Schwarzwert ist in Ordnung, allerdings kommt es immer
wieder zum massiven Absaufen der Details (Blackcrushing). Besonders
gut ist dies bei Gerald Butlers Gesicht zu erkennen, als dieser
gemeinsam mit Aniston des Nachts im Auto fährt. Panoramaaufnahmen
präsentieren sich besser, für eine Produktion aus dem Jahre 2010
ist die Schärfe allerdings nicht ganz optimal, allerdings ist auch
in diesen Szenen die Durchzeichnung nicht auf dem gewohnt hohen
Sony-Niveau.
Tonqualität
Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1 und Japanisch DTS-HD
MA 5.1 Den HD-Track hätte sich Sony ohne Probleme sparen können,
denn die Qualität der Spur bewegt sich durchgehend auf DVD Niveau.
Diese präsentiert sich nämlich sehr frontlastig, die hinteren
Lautsprecher werden nur in sehr wenigen Szenen wirklich
angesprochen (Pferderennbahn). Trotz der Großstadt sind alltägliche
Geräusche wie Vogelzwitschern, Schritte oder Motorenlärm kaum zu
finden. Darunter leidet selbstverständlich auch die Atmosphäre. Die
wenigen Actionszenen klingen fast peinlich mau und erhalten so gut
wie keine Unterstützung durch den Subwoofer. Dieser darf
ausschließlich während der sehr gut platzierten Filmmusik ein paar
Töne von sich geben – diese überzeugen dafür mit Präzision. Dialoge
werden ausschließlich vom Center wiedergegeben, sind immer klar,
sehr gut verständlich und weisen ein gutes Volumen auf. Alles
leider nur reines Mittelmaß.
Ausstattung
Fans von zusätzlichem Material werden nicht wirklich
zufriedengestellt. Beim Making-Of bekommt man die übliche
Selbstverherrlichung vorgesetzt, „wie toll das Drehbuch war und wie
gut alle zusammen gearbeitet haben“ – zum Kopfschütteln, wenn man
bedenkt, wie schlecht das Endergebnis ist. Es gibt noch den
„Zwischenstopp“ zu sehen(Erörterung der Drehorte) und ein kurzes
Video über das Überlisten eines Kopfgeldjägers. Zwar sind die
Extras alle in HD, vom Inhalt her aber zum Vergessen.
Fazit
Technisch für einen 2010er Streifen enttäuschend. DVD Ton und ein
schwächelndes HD Bild mit vielen Krankheiten. Die Story flau und
stellenweise nicht ernst zu nehmen. Gerard Butler, welcher mit den
schwachen Dialogen kämpft und eine Jennifer Aniston, welche nur
durch ihr Aussehen Glanzpunkte setzt. Die Extras sind regelrecht
ein Schlag ins Gesicht der Filmfans. Die Selbstbeweihräucherung ist
fast schon peinlich.
Einfallslos, langweilig, anspruchslos und einschläfernd –
Der Kautions-Cop kann die gesteckten Ziele nicht
einmal ansatzweise erreichen, womit selbst der Gang zur Videothek
wohlüberlegt sein sollte. Genrekollegen a la
Mr. & Mrs. Smith zeigen, wie
eine flotte Story mit coolen Sprüchen auszusehen hat.
Story 3/10
Bild 6/10
Ton 5/10
Extras 1/10
Empfehlung 4/10
Testgeräte
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
Yamaha RX-V663
HTPC – Abspielsoftware Total Media Theatre 3