IRON MAN (2)
EINLEITUNG
Fortsetzungen! Eines
der meistverwendeten und meist gelesenen Wörter im Filmbereich und
in den Kinonews! Ein Wort, welches all zu oft gerne dazu misbraucht
wird, die hohen Erwartungen und positiven Kritiken eines guten
ersten Teiles dazu zu verwenden noch ein weiteres Mal oder sogar
mehrere Male abzukassieren.
Handelt es
sich dabei zumindest um eine inhaltlich logische Fortsetzung ist
diese natürlich nicht rein finanzieller Natur, sondern mehr oder
weniger unvermeidbar - wer will schon ein unvollendetes Werk
präsentiert bekommen (sowas gibt es höchstens in der Musik -->
siehe z.B. die Sinfonie in h-Moll von Schubert - übrigens ein Werk,
welches man hörtechnisch nur weiterempfehlen kann und sich
hervorragend zum Schreiben von Reviews oder Blogbeiträgen
eignet).
Aber ich
schweife gerade wieder einmal vom eigentlichen Thema ab. Wir waren
stehen geblieben beim Thema Fortsetzung und der Greueltat, wenn
Fortsetzungen eben nicht dem Umstand geschuldet sind, dass eben
etwas inhaltlich fehlt, sondern nur gedreht wurden, um sich weiter
im Erfolg des ersten Teiles zu suhlen. Leider geht dies meistens
schief!
Denn
selten schaffen es Fortsetzungen, den Charme, den Esprit, die Idee,
die Spannung oder die Geschichte glaubhaft und gut
weiterzuführen.
In welche
Richtung die hier unten reviewte Fortsetzung (Top oder eher
Flop) dabei tendiert, werde ich
versuchen deutlich zu machen.
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STORY
(3,5)
Nach Tony
Stark´s (Robert Downey) letzter Pressekonferenz, wissen Freund und
Feind wer hinter Iron Man steckt. So verwundert es kaum, dass
hinter seiner Erfindung der Waffenindustrielle Justin Hammer (Sam
Rockwell) Gängster wie Ivan Vanko (Mickey Rourke) und das Militär
her sind, die alle ihre jeweiligen Interessen mit dieser "Waffe" bestens vertreten
sehen.
Allein
Tony Stark sieht keine Veranlassung noch einmal eine derart moderne
und mächtige erfindung aus seinen Händen zu geben, zu sehr haben
ihn die Ereignisse der letzten Zeit und das Bewusstsein geprägt,
dass viele Menschen durch seine Waffen gestorben
sind.
Doch hier
ist eher sein Wunsch Vater des Gedankens, den im Hintergrund
schmieden schon alle Parteien mehr oder minder legale Pläne im
diese Rüstung zu entreißen.
Als eine
fast perfekte Imitation seiner Erfindung auftaucht, wird ihm klar,
dass er all sein Wissen und seine paar wenigen Freunden braucht, um
gegen die neue Bedrohung zu bestehen.
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BILD
(4,25)
Alle diejenigen
Käufer der BluRay, die in freudiger Hoffnung waren, mit einem
derart aktuellen Aktion-Blockbuster wie diesem, der erst im April
des Jahres 2010 in den Kinos lief, HD technisch nichts falsch zu
machen und darüber hinaus das Punrkstück schlechthin geliefert zu
bekommen, muss ich schon gleich einmal vorab
enttäuschen.
Denn das
im Verhälnis 2,35 daherkommende HD-Widescreenbild, welches VC-1
encodiert ist, leistet sich einige nicht für möglich gehaltene
Schwächen. Dazu aber etwas später mehr.
Wie schon
erwartet glänzt die BluRay mit vielen Referenzwürdigen Szenen, die
bezogen auf die Kriterien Schwarzwert, Plastizität, Kontrast und
Schärfe wohl kaum zu toppen und am absolut oberen Ende der
Bewertungsskala sind. Einfach ein visueller Genuss - unabhängig
davon, ob es sich um Nahaufnahmen, Nachtaufnahmen oder Totale
handelt. Dem Zuschauer wird ein derart reichhaltig, farbenfrohes
und detailverliebtes Bild geboten, dass es einfach nur Spass macht
hinzuschauen.
Leider
wird dieses Erlebnis immer wieder durch nicht zu übersehende
Kurzszenen mit enormer Unschärfe gestört. Diese Sekundenschnitte
betreffen dabei nicht spezielle Bereiche, sondern ziehen sie durch
tag- und nachtszenen, Nah- und Fernaufnahmen wie ein Virus durch;
wer es nicht glaubt, sollte sich nur noch einmal die Totale von
Washinton D.C. anschauen, oder einzelne Schnitte in der
Flugzeughalle, oder aber dunkle Szenen mit Ivan Vanko. Eigentlich
ist es egal, wo man in den Film schaut, denn diese Szenen gibt es
immer wieder.
Aufgrund
der vielen referenzwürdigen Szenen fallen möglicherweise diese
Unschärfen noch schwerwiegender ins Gewicht. Zusammen mit einem an
manchen Stellen nicht zu übersehenden und eher unangenehm
auffallendem Grieseln, welches aber Gott sei Dank eher selten ist,
können wir dem Film, vorallem wenn man ihn im Vergleich zu anderen
Produktionen wie z.B. Avatar, The Dark Knight, etc. setzt, nicht
mehr als 4,25 Punkte geben. Dies ist immer noch ein hervorragender
Wert, zeigt aber auch klar die Schwächen auf, die auf einer 2,40m
Leinwand nicht wegzureden oder schön zu reden
sind.
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TON
(5)
Die
englische DTS-HD (ma) 5.1 Tonspur läßt schon in den ersten Sekunden
des Filmes keinen Zweifel aufkommen, dass die Ohren der Zuhörer
ähnlich wie im ersten Teil wieder so richtig verwöhnt werden.
Präzis und detailliert aufgelöste Surroundeffekte, die alle Boxen
ansprechen, klar verständliche Dialoge trotz Aktionszenen, sowie
passende Hintergrundmusik, sowie Musikstücke von AC/DC und Co.
beschallen gekonnt den heimischen Kinosaal. Dazu kommt wie immerbei
den Auftritten von Iron Man ein enorm tief vibrierender Bass, der
seinesgleichen sucht.
So gut
aber auch der Ton ist, muss ich an dieser Stelle aber auch sagen,
dass er nicht an den Ton von Iron Man 1 heranreicht; und ich weiß
wovon ich rede, habe ich mir nur einen Tag zuvor den ersten Teil
noch einmal angehört und angesehen. Am ehesten begründe ich diesen
Unterschied darin, dass in meinen Augen, die tonale Fülle und
Präsenz einfach im ersten Teil noch einnehmender und intensiver
war.
Das soll
aber nicht über den Umstand hinwegtäuschen, dass es sich auch bei
Iron Man 2 um eine ganz klare 5 Punktebewertung
handelt.
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AUSSTATTUNG
(4,25)
Die BluRay
läßt eigentlich kaum wünsche offen. Eine moderne, intuitiv und
einfach gehaltene Menü-Führung läßt den Interessierten in weit über
2 Stunden Bonusmaterial eintauchen, die von Trailer über
Filmdetails bis hin zu einem Musikvideo von AC/DC reichen.
Desweiteren hält die Amaray ein kleines Booklet sowie ein
Wendecover bereit. Einziges Manko ist mal wieder das
Nicht-Vorhandensein eines englischen Untertitels und der extrem
mageren Ausbeute an weiteren Tonspuren und
U-Titel.
Insgesamt
dennoch eine klare 4,25 Punktewertung, die es ohne zweite Disk fast
zu 5 Punkten bei uns geschafft hätte.
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PERSÖNLICHES
FAZIT
Tja, was soll ich zu
diesem 125 MInuten langen Film sagen!? Fangen wir mit dem Positiven
an! Selten habe ich Filmproduktionen gesehen,die ein halbes Dutzend
hochkarätiger, attraktiver und wirklich gut spielender Schauspieler
aufbietenI Diese werten den Film definitiv auf, offenbaren aber
auch gleichzeitig die Schwächen des Drehbuches. Denn keine noch so
guten CGI-Effekte oder schauspielerischen Leistungen können leider
darüber hinwegtäuschen, dass der Film einige Längen hat und er es
auch nicht schafft, den Charakter des Iron Mans oder einer anderen
Figur wirklich zu vertiefen oder dem Zuschauer emotional näher zu
bringen (-1.0).
Der Film
vermag aktiontechnisch in ein paar wenig pointierten Sequeznen zu
berauschen, während die Hauptfiguren sowie die Story am Zuschauer
vorbeirauschen.
Dazu
gesellen sich in meinen Augen eine haarsträubende Logikfehler
(-0,5). So nett die Idee eines selbstverliebten und arroganten Iron
Mans, der sich in der Öffentlichkeit dazu bekennt, auch ist, so
unrealistisch ist es, dass seine Feinde die Schwachstelle der
privaten Person "Tony Stark" nicht
ausnutzen. So unbesiegbar er
in seinem Anzug auch ist, so verwundbar und nahezu blauäugig läuft
er privat durch die Gegend.
Nach gut 2
Stunden gutes und unterhaltsames Aktionkino geboten bekommen zu
haben, muss ich resümieren, dass der zweite Teil verpaßt hat, an
die gute Anfangsstory von Iron Man anzuknüpfen und diesen Helden
ein neues Gesicht à la Batman zu geben.
Für mich
eine eher unprickelnde Geschichte, die durch die Aktionszenen, die
vielen ultramodern wirkenden Ideen bzgl. technologischer Neuerungen
(Koffer, 3D Computer, ...) und tollen CGI Effekte zur vollkommenen
Nebensache gerät und somit vor allem an Reiz und Charme verliert;
lediglich mittelmässige 3,5 Punkte von
uns.
>
STORY :
3,5 [etwas fade und an manchen Stellen langatmig;
dennoch äußerst kurzweilig; super Charakterschauspieler; alberne
Idee mit 2 Iron Mans; schlechter als Teil 1; dünne
Story]
BILD :
4,25 [viele Referenzszenen was Plastizität, Schärfe,
Kontrast und Schwarzwert betrifft; und dann immer wieder unscharfe
Szenen; gerade die Schwankungsbreite bzgl. der Schärfe wirkt auf
großen Leinwänden sehr störend]
TON :
5 [Dynamisch, extrem viel Bass, wenn Iron Man fliegt;
viele räumliche und präzise Effekte; Musik und Hintergrundgeräusche
passend auf allen Boxen]
AUSSTATTUNG :
4,25 [über 2 Stunden Extras; kein englischer U-Titel;
kleines Booklet; Wendecover]
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KAUFBEWERTUNG
** von***
Eine MUST-HAVE
Scheibe, was die technische Umsetzung angeht, wenn auch der ein
oder andere bildliche Faux-Pas das Vergnügen trübt. Storytechnisch
reicht die etwas flache Geschichte weder an den ersten Teil der
Comicverfilmung heran, noch können beide Iron Man teile mit der
wesentlich stimmiger und tiefrgündiger wirkenden Inszenierung der
letzen beiden Batman Filme mithalten. Dennoch ein durchaus
kurzweiliger Aktion-Popcorn Kino Blockbuster mit erstaunlich vielen
Dialogen, den man sich dennoch hauptsächlich aufgrund seiner toll
in Szene gesetzten Aktionsequenzen jederzeit noch einmal daheim
anschauen kann.
Ich ruh' mich dann mal aus!