BATMAN BEGINS
EINLEITUNG
Fledermäuse sind
schon faszinierende Tiere. Ich will jetzt hier
keinen Biologie Vortrag über dieses fliegende und weltweit überall
vorkommende (ausser in der Antarktis) Säugetiere halten, aber auf
eine Eigenschaft dieses komischen nachtaktiven "Vogels" (ist
natürlich kein Vogel, sondern eben eine Fledermaus, die zur Ordnung
der Fledertiere gehört) zu sprechen kommen, nämlich seine
hervorragenden seherischen Fähigkeiten bei
Nacht.
Dabei handelt es sich gar nicht um wirklich exzellentes
Sehvermögen, sondern wie ein Wissenschaftler im 18. Jahrhundert
mittels einem so simplem wie tierverachtenden Versuch, der heute
die Tierschützer zurecht direkt auf die Barrikaden geführt hätte,
herausfand um Echo-Ortung über die Ohren. (Anm.d.Red.: Der gute
Mann stach Fledermäusen die Augen aus und lies sie dann in
abgedunkelten Räumen fliegen, was nach wie vor einwandfrei
funktionierte - Alle Fledermäuse, denen er die Ohren abgebunden
hatte, von ausreissen wurde hier nichts erwähnt, stürzten hingegen
ab).
Lange Rede, kurzer Sinn. Diese Einleitung sollte jeden
Heimkinofreund doppelt neugierig oder doppelt neidig machen; denn
zum einen sind die Verwandten der Fledermäuse die Hauptdarsteller
und Titelträger im Film und zum anderen sind diese kleinen
blutsaugenden und insektenfressenden Viecher im Gegensatz zu uns
Menschen in der Lage, mit den Ohren nicht nur zu hören, sondern
diese auch noch sehtechnisch zu unterstützen.
Was muß das für eine Erleichterung und eine Genuß sein! :) Nur
schade, dass Fledermäuse wohl nie in der Lage sein werden,
Kinofilme zu schauen. ;-) Auch ich schweife schon wieder ab
...
Euer Chrisor
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STORY
(5)
Der kleine Junge Bruce Wayne (Christian Bale) muss mit ansehen, wie
seine Eltern vor einem Theater einem Raubmord zum Opfer fallen.
Zwar wird der Verbrecher schnell dingfest gemacht, aber ohne Eltern
und nur erzogenen von dem lieben und ehrenwerten Butler Michael
Caine (Alfred Pennyworth) wächst er mit jeder Menge Schuldgefühle
und irgendwie doch sehr einsam auf. Eine Einsamkeit, die ihn
zunächst aus dem sehr reichen Elternhaus und Gotham City nach
Ostasien fliehen läßt, wo er von dem Geheimorganisationmenschen
Ducard (Liam Neeson) physisch und psychisch aufgebaut wird.
Dies leider nicht ohne Hintergedanken! Doch Bruce entkommt und
kehrt nach Gotham City zurück, wo er erkennt, dass er eine
Verpflichtung hat, die immer mehr vom Verfall bedrohte und von
Gangsterorganisationen beherrschte Stadt, zu retten. Und nichts
erscheint im leichter als das, liegen ihm doch als Alleinerbe des
väterlichen Imperiums ungeahnte finanzielle Mittel und jede Menge
technische Erfindungen, die von dem Angestellten Lucius Fox (Morgan
Freeman) betreut und katalogisiert werden, zu Füssen.
Gemeinsam starten sie mit dem nicht korrupten Polizisten Jim Gordon
(Gary Oldman) den Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Gotham
City. Und das, wie es scheint, keine Sekunde zu früh, denn die
eigentlichen Hintermänner, entpuppen sich schon bald als kleine
Lichter, die von einem noch viel gefährlicheren Feind, der es
ebenfalls auf die Zerstärung Gotham City's abgesehen hat, bedroht
werden.
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Das im Verhältnis
2,40:1 daherkommende HD-Widescreenbild, welches VC-1 encodiert ist,
erstraht wie fast alle anderen von mir gesehenen Scheiben in einer
Auflösung von 1920x1080p.
Gleich zu Anfang fällt bereits das Kind sprichwörtlich in den
Brunnen ;) nicht aber der Schwarzwert, der sich dort in seinem
tiefsten Schwarz päsentiert; dabei ist kaum bis gar kein Grieseln
zu erkennen. Ähnlich referenzverdächtig sind die Nahaufnahmen
geraten, die sowohl sehr plastisch und scharf wirken als auch
kontrasttechnisch auf einem hohen Niveau liegen.
Das Bild, welches in einen düsteren, schmutzig-farbenen Look
gehüllt ist, wäre eine ganz klare 5 geworden, wäre da nicht, ab und
zu immer wieder einmal eine Szene reingerutscht, die dem
überwiegend hervorragende Bild nicht ganz folgen kann; vor allem
Totale oder die ein oder andere dunkle Szene leiden manchmal etwas
unter feinen Grieseln oder einer leichten Unschärfe.
Alles in allem, kann man hier eine gute 4,5 vertreten, die ich im
Sinne für den Angeklagten in der Kurzbewertungsskala bei
bluray-disc.de auf eine 5 aufgerundet
habe.
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Wie immer haben
meine Frau und ich uns auf den englischen O-Ton gestürzt, der
diesmal mit einer Dolby True HD 5.1 Tonspur aufwartet und wieder
einmal als Klassenbester unter den anderen vorhandenen Dolby
Digital 5.1 Tonspuren hervorgeht.
Schon von Beginn an versucht der Ton, den Zuhörer in seinen Bann zu
ziehen mit wunderbarer und all Boxen ansprechender musikalischer
stimmiger Untermalung. Auch die Surround-Effekte, die sich räumlich
wunderbar auf den Boxen verteilen sind von Anfang an vorhanden,
egal ob es sich dabei um Fledermäuse, Sirenen oder sonstiges
handelt. Leider fehlt all diesem der letzte Tick Dynamik, obwohl
der Subwoofer eigentlich während des ganzen Filmes wahrzunehmen
ist. Irgendwie wurde es verpaßt das Letzte aus den Szenen tonal
herauszukitzeln. So kommt es, dass auch die Dialoge oft zu
frontlastig wahrgenommen werden und die ein oder andere Szenen
(Schlägerei zu anfangs) doch recht schwachbrüstig und unpräzise
daherkommt.
Dank einer guten Ausbalanciertheit zwischen Ton und Aktionsezenen
und auch einem dennoch guten, wenn auch nicht ständigen Einbeziehen
aller Boxen, kann man hier leicht über 4 Punkte
vertreten.
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Die Ausstattung ist
mit 5 Tonspuren und unzähligen U-Titel, genauso wie mit zahlreichen
Extras, wovon ein paar wenige leider nur in SD sind, recht üppig
geraten. Die Menü-Führung ist intuitiv, wenn auch eher schlicht
gehalten. Dank der vielen passenden Extras kann man hier eine sehr
gute 4 vergeben.
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PERSÖNLICHES
FAZIT
Woah. Trotz
mehrfachen Schauen, ertappe ich mich immer und immer wieder dabei,
dass es sich bei in meinen Augen um eine der besten, tiefsinnigsten
und realitätsnähsten Comic-Verfilmungen handelt, die ich unter den
existierenden kenne.
Als ob das nicht schon genug wäre, wartet das Drehbuch mit einer
guten Spannung auf und schickt fast ein Dutzend bekannter
Schauspieler ins Feld. Unglaublich aber war, hier sind sogar die
Bettler mit kurzen Nebenrollen prominent besetzt (Rade
Serbedzija); ich werde mich
hüten hier nun plump alle aufzulisten, habe ich doch schon allein
in der Story 5 weitere Namen erwähnt.
Was bleibt ansonsten zu erwähnen? Vielleicht, dass der Film eine
Portion von vielem hat; er ist heroisch, witzig, teifsinning,
liefert gute Gespräche, wartet mit etlichen Weisheiten auf,
erschüttert, berüht , ist spannend, kurzweilig, realitätsnah und
doch kommt so wunderbar noch die Comikvorlage an der ein oder
anderen Stelle durch. Dabei wirkt keine der aufgelisteten
Film-Eigenschaften aufgesetzt, übertrieben oder unpassend.
Wer den Film nicht gesehen hat, ist selber Schuld oder sollte dies
schleunigst nachholen.
> STORY :
5 [Anhäufung vieler bekannter Schauspieler, Action
und Dialoge stimmig und einfach, teils tiefsinnig,
kinoentertainment, spannendes Drehbuch]
BILD : 4,5 [sehr gut;
Nahaufnahmen top, manchmal und bei Totalen fehlt der letzte Tick
Schärfe, Kontrast und Plastizität, Detaildurchzeichnung sehr gut,
minimales Grieseln, Schwarzwert sehr gut]
TON : 4,25 [Musikalische
Untermalung stimmig und auf allen Boxen, Surround-Effekte
vorhanden, wenn auch nicht immer, Bass präsent, gut ausbalanciert,
letzte Dynamik und Präzision vermisst man
manchmal]
AUSSTATTUNG : 4,25
[Viele Extras in HD, Menü-Führung einfach zu
bedienen, aber nicht sonderlich kreativ; IMAX Szene von The dark
Knight vorhanden, massig Sprachen und U-Titel (auch
deutsch)]
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Auch nach dem
Erneuten Sehen bleibt dieser Film und auch die BluRay Umsetzung in
unseren Augen eine absolute MUST-HAVE Scheibe im BluRay Schrank.
Mit eine der besten und realistischsten und tiefgängisten
Comikverfilmungen, die ich kenne.
Ich ruh' mich dann mal aus!