Geschrieben: 31 Juli 2010 08:54
...viel los zur Rush
Hour....
Endzeitfilme begeistern immer wieder
ein großes Publikum. Titel wie „Terminator 4", aber auch „I am
Legend" sowie die Mutter dieses Genres, „Mad Max", ziehen immer
wieder Millionen Kinobesucher an. Mit „The Book of Eli" kam Anfang
2010 abermals ein Vertreter postapokalyptischer Filme in die
heimischen Kinos. Ausgestattet mit einem 80 Millionen US-Dollar
Budget begannen die Dreharbeiten 2009 in New Mexiko. Mit Denzel
Washington (Ausnahmezustand) und Gary Oldman (Das fünfte Element)
als Darsteller hatte man zwei sehr bekannte und beliebte
Schauspieler als Zugpferde gewonnen. So konnten bis dato zirka 160
Millionen US-Dollar eingespielt werden. Auch die Produzenten sind
keine unbekannten Gesichter in Hollywood, handelt es sich dabei
schließlich um die Hughes-Brüder, welche unter anderem schon im
Jahre 2001 beim Film „From Hell" die Regie inne
hatten.Blu-ray Daten:
Kodierung: VC-1 -
23,976fps
Seitenformat: 16:9 –
2,40:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1 und
Englisch DTS-HD MA 5.1
Spieldauer: 117 min
Produktionsjahr: 2010
Link zur IMD: http://www.imdb.de/title/tt1037705
Testgeräte:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit Blu-raylaufwerk
Inhalt
30 Jahre ist der Tag des Jüngsten
Gerichts inzwischen her, die Erde durch den Krieg fast gänzlich
zerstört. Die meisten Menschen sind tot, die Überlebenden kämpfen
um die letzten Ressourcen des Planeten. Mitten in der verödeten
Weite des Landes, welches früher einmal Amerika hieß, durchquert
ein Wanderer namens Eli die Wüste in Richtung Westen. Im Gepäck hat
er nur das Notwendigste zum Leben beziehungsweise zur
Selbstverteidigung – und ein spezielles Buch. Eines Tages gelangt
Eli in ein kleines Dorf, ein letzter Rest der menschlichen
Zivilisation. Schnell stellt sich heraus, dass sowohl Eli, als auch
Carnegie, der hinterlistige „Bürgermeister" des Dorfes, Bürger der
alten Welt sind. Beide wissen, wie das Leben damals aussah, als
auch wie es zur Katastrophe kam. Carnegie möchte Eli zum Bleiben
überreden und ködert ihn mit einer bevorzugten Behandlung: Essen,
Trinken und Frauen – an nichts soll es dem Wanderer mangeln. Ebenso
dauert es nicht lange, bis Carnegie vom Buch erfährt, welches der
Fremde mit sich führt. Er ahnt schnell, um welches seltene Exemplar
es sich hier handelt und beschließt, dieses um jeden Preis an sich
zu bringen.
Die Story ist recht ungewöhnlich für
einen hollywood´schen Blockbuster. Die intensive Miteinbeziehung
von Glauben und Religion findet sich nicht allzu häufig in einem
Endzeitthriller. Und doch schafft der Film den Spagat zwischen
Action, Sci-Fi und Religion in beeindruckender Weise. Das Bildnis
der total verwüsteten Erde übertrifft selbst die schon sehr gute
Darstellung in „Terminator 4". Dazu trägt auch die sehr gute
Kameraführung bei, welche mit weiten Schwenks immer wieder die
zerstörte Landschaft einfängt, welche übersät ist mit unzähligen
ausgebrannten Autowracks. Ebenso abgestürzte Flugzeuge und
verfallene Häuser lassen immer wieder Einblicke in die Katastrophe
geben, welche zwar schon 30 Jahre her ist, von ihrem Schrecken und
der damit übertragenen hoffnungslosen Atmosphäre allerdings nichts
verloren hat. Überall finden sich Hinweise von Kämpfen
rivalisierender Marodeure um die letzten Ressourcen. Gerechtigkeit
gibt es keine mehr, einzig das Gesetz der Waffe gilt. Hier stellt
sich die Frage, ob ein Mann, welcher sich dem Gesetz Gottes
verschrieben hat, überhaupt eine Chance zum Überleben hat. Viel
mehr noch – Eli hat ein festes Ziel vor Augen. Er weiß, dass die
ihm von Gott gestellte Aufgabe nur er selbst zu Ende bringen kann.
Versagt er, so gibt es nur wenig Hoffnung für die Menschheit. Diese
Rolle spielt Denzel Washington ebenso überzeugend, wie Gary Oldman
den hinterhältigen Bürgermeister, welcher sich von dem Buch die
ultimative Waffe verspricht. Seine Pläne entsprechen dem genauen
Gegenteil von Elis Vorhaben. Beide Darsteller schaffen es durch
ausdrucksstarke Mimik und Gestik den Zuschauer zu fesseln, wodurch
die Story nur selten an Spannung verliert. Die ruhigen und
dialoglastigen Szenen, welche sich vor allem um die
Charakterbildung der Hauptdarsteller kümmern, als auch die
actionbetonten Abschnitte greifen sehr gut ineinander und lassen
den Film nicht zu einer einzigen Schießerei verkommen. Die immer
wieder sehr gut eingebauten Anspielungen auf nicht mehr vorhandene
Bequemlichkeiten wie regelmäßiges Duschen, Shampoo, aber auch die
an der Tagesordnung stehenden Vergewaltigungen der Frauen runden
die düstere Atmosphäre positiv ab. Zu erwähnen sind die
vorhandenen, aber kleinen Logikfehler, welche den Gesamteindruck
geringfügig abwerten.Bild
Nicht weniger als das Beste erwartet
man von so einem neuen Blockbuster. Und genau das bekommt der
Zuschauer. Das Bild hat eine unglaubliche Schärfe, sowohl bei
Nahaufnahmen, als auch bei den weiten Kamerafahrten über verödetes
Land. Hier bewegt sich der Film auf Referenzniveau und kann es mit
zum Beispiel „Terminator 4" ohne weiteres aufnehmen. Aufnahmen von
Gesichtern lassen jedes noch so kleine Detail entdecken – vom
Barthaar über Hautporen wird hier alles geboten. Ebenso sind die
computeranimierten Aufnahmen zerstörter Straßen und Städte
einwandfrei und lassen keinen Grund zur Beschwerde zu. Die
Durchzeichnung ist in jeder Szene exzellent. Die Farbgebung ist
typisch für dieses Genre sehr kühl gehalten, das Farblevel driftet
in Richtung kaltem Blau. Leuchtende Farben wie Rot oder Grün sind
so gut wie nicht zu finden. Stattdessen sieht der Zuschauer eine
verdreckte Landschaft, Auto- und Flugzeugwracks überzogen mit Rost,
sowie verfallene Häuser aus der alten Zeit, von denen inzwischen
völlig die Farbe gewichen ist. Und doch werden Explosionen
leuchtend und farbenfroh dargestellt – ein netter Gegensatz zu dem
sonst eher düsteren Bild. Der Schwarzwert fällt in einigen wenigen
Szenen leicht ab, bewegt sich aber den Rest der Laufzeit über auf
hohem Niveau. Neben diesen ganzen positiven Eigenschaften darf sich
der Film noch rühmen, perfekt inszenierte Licht und Schattenwechsel
zu besitzen, welche die Atmosphäre wunderbar fördern. Neben dem
Schwarzwert sei ein einzigiger kleiner Kritikpunkt zu erwähnen: An
manchen Stellen fällt eine minimale Streifenbildung auf. Ansonsten
ist dieser Transfer vollends gelungen.
Die Aufnahmen des verödeten Landes sehen einfach nur prima
aus.
Ebenso die Nahaufnahmen auf sehr hohem Niveau.
Selbst einzelne Schweißperlen sind ersichtlich.
Solche Schwenks fördern die Atmosphöre ungemein.
Rings herum nichts als Wüste.
Ton
Auch dieses Mal bekommt der hiesige
Zuschauer deutschen DTS-HD Ton serviert. Hervorzuheben ist die
tolle Filmmusik, welche immer wieder mit deprimierenden Tönen aus
dem Hintergrund hervortritt, um das aktuelle Geschehen zu
unterstützen. Die Räumlichkeit in actionbetonten Abschnitten ist
exzellent und verdient nur die Höchstnote. Sowohl in
Feuergefechten, als auch bei Verfolgungsjagten prasseln die
Geräusche aus allen Kanälen auf den Zuseher ein und verwöhnen mit
herrlicher Klar- und Detailliertheit. Während Schusswechsel
beziehungsweise bei Explosionen setzt auch der Subwoofer immer
wieder gekonnt und vor allem auch stark genug ein, lässt dabei aber
nichts an Genauigkeit vermissen. Dialoge sind klar und sehr gut
verständlich, allerdings sind diese Szenen extrem front
beziehungsweise centerlastig. Hier hätte eine Diversifizierung gut
getan, vor allem im Dorf hätten vereinzelte Geräusche aus den
hinteren Lautsprechern ganz gut getan.Fazit
Viel wurde über den Film im Vorfeld
diskutiert. Vor allem die Miteinbeziehung von Religion war nicht
jedermanns Sache. Dies zum Trotz ist ein kurzweiliger Film
entstanden, der mehr auf Dialog, als auf reine Waffengewalt setzt.
Das Verhältnis zwischen den action- und dialoglastigen Szenen ist
ausgewogen, die Darsteller machen ihre Arbeit wirklich gut. Sowohl
Denzel Washington, als auch Garry Oldman zeigen einmal mehr, dass
sie mit zur Elite in Hollywood gehören, und das nicht zu unrecht.
Stellenweise gibt es die ein oder andere kurze Länge, ebenso wird
der Zuschauer auch hier von Logikfehlern nicht ganz verschont.
Perfekt gelungen ist hingegen die Darstellung der zerstörten Erde.
Hier kann selbst „Terminator 4" nicht mithalten. Technisch gibt es
nur sehr wenig Grund zur Kritik. Einmal die leichte
Streifenbildung, zum anderen fehlt etwas die Dialogverteilung auf
die vorderen Kanäle, wodurch dialoglastigen Szenen sehr
centerlastig sind. Daher sei dieser Film allen empfohlen, die dem
Thema Glauben und Religion nicht völlig abgeneigt
sind.Story 8/10
Bild 9/10
Ton 8,5/10
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:00
Gast
vielen dank für das review, habe das steelbook bereits vorbestellt,
aber dein review hat meine entscheidung wieder einmal bestärkt.
jetzt freu ich mich noch mehr drauf
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:07
Danke dir. Das CA Steel habe ich ja selber - hab dann aber durch
Zufall vorgestern in der Videothek den Film ausgeliehen, da ich ja
keine deutsche Tonspur auf der CA Version habe. Einmal auf Deutsch
reicht, beim zweiten Mal versteh ich dann die englische Version
auch :cool:
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:23
Steeljunkie Extreme
Blu-ray Freak
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Tolle Review
Lese Deine immer wieder gern,DANKE.
Freu mich schon auf den Film,das CA-Steelbook besitze ich auch
schon.
Der Film ist einfach der Hammer.
beste Grüße
Rüdiger
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:32
Movieprops Collector
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Bedankte sich 956 mal.
Erhielt 707 Danke für 368 Beiträge
Besten Dank!!! Warum kann es nicht von jedem Film solch eine Review
geben:)
Bin auch schon sehr gespannt auf den Film und hoffe ihn nächste
Woche mal zu schauen..
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:43
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Steelbooks:
5
Bedankte sich 133 mal.
Erhielt 89 Danke für 60 Beiträge
Vielen Dank an dieser Stelle! Finde es toll wie du deine Reviews,
auch jedes mal mit ausdrucksstarken Screenshots versiehst. :thumb:
Ich habe den Film bisher noch nicht gesehen, teils begründet durch
die starke Anti Fraktion die ja durchaus vorherrscht, aber dank
dieser Review werde ich jetzt doch mal einen Blick darauf werden.
Vielversprechend sieht es optisch ja aus, hoffe ich mal das die
Story selbiges verspricht.
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:45
Und wieder eine Super review.Habe ganz großes intresse den
anzugucken,warum du aber den Sound 8,5 gegeben hast weiel irgend
wie alles zu frontlasstig ist mir ein Rätsel?Erst sagst du ist sehr
Reumlich ist und zu gleich zu frontlasstig?Watt den nun?:eek:Habe
Ihn nocht gesehen ansonsten würde ich es nachvollziehen können?!
Geschrieben: 31 Juli 2010 09:48
Stimmt - das hab ich blöd geschrieben. In actionlastigen Szenen ist
die Räumlichkeit hervorragend. In dialoglastigen Szenen zu
frontlastig.
Ich bessere es gleich aus zum besseren Verständnis :o
Edit: Habs ausgebessert. Sorry für die Verwirrung.
Geschrieben: 31 Juli 2010 10:29
Steeljunkie
Blu-ray Profi
Aktivität:
Vielen Dank für das Review. Ich hab ihn sowieso schon bestellt und
jetzt wurde ich noch bestätigt;):thumb:
Beste Grüsse
Raphi
Geschrieben: 31 Juli 2010 11:20
Blu-ray Fan
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Forenposts: 457
seit 04.10.2008
Blu-ray Filme:
Steelbooks:
6
Ein wirklich gut geschriebenes Review ! Liest sich prima.