Einleitung
„Der
Weltraum, unbekannte Weiten. Wir schreiben das Jahr 2007 ….“ Upsi!
Da hab ich wohl die falsche Genre- Review Formatvorlage erwischt!
Der Film oder Sternenstaub (stardust), wie er im englischen
Originaltitel heißt, mag ja von jeder Menge Sterne handeln, aber
das im Jahre 2007 erschienene Filmmärchen, das auf der
gleichnamigen Buchvorlage des englischen Autors Neil Gaiman
basiert, ist weit von jeder Galaxie entfernt ein Science-Fiction
Film zu sein. Dieser Film ist Komödie, Romanze, Märchen und Fantasy
zugleich und versprüht auf seine eigene, den Zuschauer in seinen
Bann ziehende Weise Esprit, Tiefsinnigkeit, gepaart mit Charme,
Witz und zauberhafter Action. Wie bitte? Geht nicht? Na dann lehnt
Euch einfach im Stuhl zurück und lauscht für ein paar Minuten den
Worten des Erzählers. Story
(5)
Es war
einmal vor gar nicht all zu langer Zeit – wir schreiben Mitte des
19. Jahrhunderts – ein junger Mann namens Dunstan, der aus
jugendlichem Tatendrang mit dem Überqueren einer Mauer eine Welt
voller Magie und Schönheit kennenlernte und einen Sohn zeugte.
Diesen Sohn nannte er Tristan. Und auch dieser sollte, keine 18
Jahre später, tief in die Welt hinter der Mauer, die von kaum einem
Menschen zuvor betreten worden ist, aufbrechen, um dort für seine
große Liebe nach den Überresten einer Sternschnuppe zu suchen. Im
Märchenkönigreich Stromhold gerät er alsbald zwischen die Fronten
von schrumpeligen bösen Hexen und herrschsüchtigen egoistischen
Prinzen, die - wie er auch - nur ein Ziel kennen, den gefallenen
Stern in Ihren Besitz zu bringen. Macht euch auf dieser Reise
gefasst, eine giftige Michel Pfeiffer, einen trolligen Robert de
Niro, eine bezaubernde Claire Danes und viele andere Schauspieler
von einer ihrer besten und wenigst gesehenen Seite kennen zu
lernen, die Euch 128 Minuten begeistern, fesseln und zum schmunzeln
bringen lassen wird. Was dem Regisseur Matthew Vaughn hier gelungen
ist, lässt sich dabei eigentlich gar nicht in Worte fassen, sondern
muss im wahrsten Sinne des Wortes erlebt
werden.
Bildqualität
(4)
Das im 2,40:1
daherkommende HD-Widescreenbild, welches MPEC-4/AVC codiert ist,
lässt in einer Auflösung von 1920x1080p Landschaftsaufnahmen aus
dem schottischen, englischen und isländischen Raum in voller Größe
und Pracht erstrahlen. Leider sind diese Weitaufnahmen von keiner
besonderen Schärfe geprägt und enthalten auch wenig Detailtiefe.
Ein Wehrmutstropfen, der durch einen höchstens durchschnittlichen
und darüber hinaus grieseligen Schwarzwert noch ein wenig weiter
gedämpft wird und den Zuschauer zu Anfang gedanklich nur schwer in
die Geschichte richtig abtauchen lässt. Doch mit jeder
plastisch-scharfen Nahaufnahme und mit jeder Märchenrequisite, die
meist in knackig prallen Farben bis ins letzte Detail zu bewundern
ist, macht das Bild nicht nur wieder mächtig an Boden gut, sondern
bringt auch den Zuschauer unbemerkt in Fahrt. So hilflos für sich
alleine gesehen der ein oder andere technische Effekt aussehen mag,
so stimmig, harmonisch und sich gewollt im Hintergrund haltend
wirkt das Bild im Gesamtzusammenhang. Einfach märchenhaft wie es
das Bild und die Kameraführung schafft, den Fokus auf die Personen,
die Handlung und die Dialoge zu legen.
Audio
(4,5)
Leider
sind auch die vielen guten und teils wirklich unglaublich witzigen
Dialogen nicht perfekt aufgenommen. Bis auf die englische DTS-HD MA
5.1 Tonspur sind die 4 anderen europäischen DD 5.1 Tonspuren, unter
ihnen natürlich auch deutsch, etwas flach leicht frontlastig. Aber
auch die englische Spur schafft es nicht, die letzte Präzision und
Dynamik zu den Boxen zu bringen. Auch fehlt es hier und da an der
räumlich akkuraten Auflösung von Regen oder fallenden Gegenständen.
Demgegenüber steht eine sehr viel präsentere Filmmusik und
zahlreiche musikalische Untermalungen, die den Zuhörer nahezu
perfekt und jederzeit passend in das Geschehen
einbindet.
Ausstattung
(4)
Während das Drehbuch
und die Geschichte nur so von Ideenreichtum und Details strotzen,
kann die Anzahl der Extras auf der BluRay eher als ein bescheidenes
unauffälliges Mittelmaß bezeichnet werden. Auch das Menu, welches
zwar einfach und schnell zu bedienen ist, ist eher unauffällig und
Layout-technisch fade. Dafür bietet diese Disk für die wahren
Sprachenliebhaber unter uns 5 Tonspuren und sage und schreibe ein
Dutzend Untertitel an. Mit in die Bewertung sollte auch eingehen,
dass ein Wendecover vorliegt!
Fazit
Ich will
Euch einmal ein Märchen erzählen: "Die FSK12 Einstufung ist
gefährlich!" :-) Aber selbst, wenn ihr mir das jetzt nicht glaubt,
seid auf der Hut! Denn dieser Film macht süchtig. Süchtig, die
Musik noch einmal hören zu wollen und den ein oder anderen Dialog
gleich noch einmal zu geniessen. Der Film lässt Dich gleichzeitig
schmunzeln und vor Liebesfreude schluchzen; er lässt Dich
aufschrecken und im nächsten Augenblick schon wieder ganz entspannt
zurücklehnen. Dieser Film schwankt zwischen Genie und Wahnsinn
zwischen Dilettantismus und märchenhafter Perfektion. Selten habe
ich einen Film gesehen – der bezogen auf sein Genre – so
unglaublich in sich logisch und kurzweilig von Anfang bis zum Ende
aufgebaut war und doch so unglaublich viele Nebengenres mit
spielerischer Leichtigkeit integriert bekommen hat. Für mich, der
diesen Film zum ersten Mal gesehen hat, die Entdeckung in meinem
BluRay Schrank. Und wenn bereits viele Filme zukünftig in
Vergessenheit geraten sind, so lebt dieser Film bis ans Ende seiner
Tage weiter.
Aber,
aber! Was bekommt ihr da schon wieder von dem Märchenonkel erzählt.
Lasst Euch keinen Bären aufbinden. Schaut ihn lieber selbst!
;-)
In diesem Sinne
Euer Chrisor
Story : 5 [Ein nahezu perfektes Märchen, was einem hier
aufgebunden wird]Bild :
4 [Nahaufnahmen top, nach hinten raus unscharf und
detailarm]
Ton : 4,5 [Nicht ganz Referenz, aber tolle
musikalische Untermalung]
Extras : 4 [Wendecover und super viele
Sprachen]
Ich ruh' mich dann mal aus!