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Max Manus - Man of War @ Patrick_Star

Gestartet: 02 Juli 2010 13:31 - 21 Antworten


Veröffentlichung:
23.07.2010
Laufzeit:
117 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 02 Juli 2010 13:31

Patrick_Star

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Velkommen til Norge / Willkommen in Norwegen


Fans von Filme aus der Zeit des zweiten Weltkrieges wurden in den letzten Monaten mit guten Filmen richtig verwöhnt. Sei es nun der endlich auf Blu-ray erschienene „Saving Private Ryan", die Neuverfilmung von „Inglourious Basterds" oder auch das sehr gut restauriert und erst kürzlich erschienene „Kelly´s Heroes". Bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel „Das Boot", „Stalingrad" oder „Steiner – das Eiserne Kreuz", wird die Geschichte meist aus der Sicht der amerikanischen beziehungsweise britischen Soldaten gezeigt. Bei diesem Film hingegen erleben wir den zweiten Weltkrieg aus der Sicht von norwegischen Widerstandskämpfern. Norwegen selber wurde 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Da das Land selber nur 13.000 Soldaten hatte, jedoch kein schweres Gerät, konnten diese auch keinen Widerstand leisten. Einzig im Norden konnten Widerstandsgruppen den Vormarsch der Deutschen verlangsamen. Die Stadt Narvik konnte sogar mit Hilfe von britischen und französischen Truppen zurück erobert werden. Durch die Schlacht bei Dünnkirchen wurden allerdings alle allierten Truppen auf die Insel abgezogen. So musste Norwegen am 10.Juni 1940 kapitulieren. Norwegen war auch während dem Feldzug Barbarossa stark befestigt, da Hitler eine Invasion befürchtete. Da für die deutsche Kriegswirtschaft das schwedische und norwegische Erz kriegsentscheidend war, wollte der Führer hier kein Risiko eingehen. 1945 waren fast 400.000 Soldaten in Norwegen stationiert. Mit der größte Erfolg des norwegischen Widerstandes war 1943 die Zerstörung einer Fabrik, welche schweres Wasser produzierte. Dieses wurde benötigt für den Bau der ersten deutschen Atombombe.


Bluray Daten:

Kodierung: h264 – 24 fps
Seitenformat: 16:9 – 2,35:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1 und Norwegisch DTS-HD MA 5.1
Dauer des Films: 117 min
Produktionsjahr: 2008
Link zur IMD: http://www.imdb.de/title/tt1029235

Testgerät:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit Bluraylaufwerk

Inhalt


Als das Deutsche Reich Norwegen besetzt, schließen sich viele junge Norweger Widerstandsgruppen an. So auch der Titelheld Max Manus. Er gründet mit Freunden eine Gruppierung und druckt anfänglich Zeitungen, um so der Propaganda der Deutschen entgegenzuwirken. Allerdings wird er erwischt und kann sich nur durch einen Sprung aus dem Fenster retten. Er wird ins Spital verfrachtet, aus dem er aber mit Hilfe der Arztschwester und des Arztes flüchten kann, und setzt sich nach Schottland ab. Dort erlernt er das Handwerk eines Widerstandskämpfers und kehrt mit anderen wieder in die Heimat zurück. Der Plan: Kriegs- und Versorgungsschiffe und andere Einrichtungen der Deutschen sprengen. Gegenspieler von Max Manus ist der deutsche Gestapo-Offizier Siegfried Fehmer.
Durch die fehlenden Kampfhandlungen mangels Front verläuft der Film meist friedlich vor sich her. Die meiste Zeit wird mit der Belichtung der privaten Verhältnisse verbracht. Die Planung der Anschläge selber geht meist recht schnell von der Hand. Die Anschläge selber sind recht unspektakulär und lassen auch kaum Spannung aufkommen. Den Darstellern merkt man ihre „Zweitklassigkeit" im Gegensatz zu den oben angeführten Kriegsfilmen doch stark an. Aksel Hennie (Max Manus) spielt die Rolle des Widerstandsführers recht unglaubwürdig. Obwohl er im finnischen Winterkrieg an der Front gedient hat, ist die Waffenhandhabung etwas dilettantisch. Ebenso fehlen das Feuer und die Leidenschaft, für das eigene Land zu kämpfen und dieses befreien zu können. Man meint, man hätte es eher mit kartenspielenden Freunden zu tun, als mit einer Widerstandszelle. Die deutschen Soldaten werden wie sooft als etwas dümmlich gargestellt. So kommt es, dass 5 Soldaten in einem kleinen Cafe einen Norweger aus 3 Meter Entfernung trotz Dauerfeuer verfehlen. Der Gestapo-Offizier Fehmer, gespielt von Ken Duken, wirkt ebenso harmlos. Das teuflische Unbehagen eines Christophs Walz oder des Hauptmanns aus Stalingrad (welcher den Schießbefehl zu Tötung der Zivilisten gab) wird leider überhaupt nicht versprüht. Die Darsteller wirken daher unecht, ein Umstand, der sich schnell als Atmosphärentöter herausstellt. Auch wenn das Leben an der Heimatfront teilweise durchaus interessant dargestellt wird, so zieht sich die Story nach einer Stunde bereits stark in die Länge.
Mit einem Budget von 55 Millionen Kronen avancierte Man of War zum teuersten Film der norwegischen Geschichte. In den ersten Wochen sahen bereits über 1 Million Norweger den Film, welcher eine neuerliche Aufbereitung der damaligen Ereignisse mit sich brachte.


Bild


Das Bild ist über weite Strecken sehr gut. Die Schärfe erreicht stellenweise Referenzniveau. In manchen Szenen fällt allerdings eine leichte Unschärfe auf. Diese ist sowohl in einigen Nahaufnahmen, als auch in einer Panoramaaufnahme auf. Das leichte Filmkorn hält sich dezent im Hintergrund und tritt nur sehr selten stärker in Erscheinung. Generell hätte dem Film ein stärkerer Einsatz von Korn gut getan. Der Film wirkt trotz Einsatz von eher erdigen Farbtönen zu sauber und klar. Auch wenn der Film nicht direkt an der Front spielt, so hätte der Einsatz solcher Stilmittel der Atmosphäre sicher gut getan. Der Schwarzwert ist sehr gut – erkennbar ist dies vor allem in den Szenen im Hafenbecken. Trotz starker Dunkelheit sind Details wie Nieten am Schiffsrumpf gut erkennbar. Nahaufnahmen von Gesichtern und Objekten sind bis auf die oben erwähnten Ausnahmen sehr gut gelungen und vermitteln einen guten plastischen Eindruck. Details wie Haare oder Abschürfungen sind stehts gut sichtbar. Die anfänglichen Kampfszenen aus dem Winterkrieg sind stiltechnisch wie die Landung bei „Saving Private Ryan" gehalten und per Hand-Wackelkamera gefilmt worden. Trotzdem bleibt auch hier das Bild stehts klar und scharf.

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Leicht verwaschene Panoramaaufnahme.


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Gute Aufnahme vom Hafenbecken. Details wie Kräne und kleinere Schiffe sind gut sichtbar.


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Tolle Nahaufnahmen wie diese begeistern durchaus.

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Der gute Schwarzwert lässt Details nicht absaufen.

Ton

Die Tonspur hinterlässt einen ausgezeichneten Eindruck. Zu Beginn im Winterkrieg wird dem Zuschauer eine tolle Räumlichkeit präsentiert. Ebenso die immer wieder zum Einsatz kommenden Sprengsätze lassen den Subwoofer erzittern und wurden sehr gut abgemischt. Selbst einzelne Gewehrsalven oder das Anbringen von Haftminen an Schiffen werden vom Subwoofer immer wieder gekonnt unterstützt und lassen die wenigen Actionszenen sehr lebendig wirken. Dialoge sind klar und immer gut verständlich. Auch Nebengeräusche wie LKW Geräusche oder Vogelgezwitscher im Wald werden gut auf die Surroundkanäle aufgeteilt und hüllen den Zuseher gut ein.


Fazit


Technisch hat der Titel durchaus viel zu bieten. Das Bild bewegt sich bis auf wenige Ausnahmen immer auf hohem Niveau, das gleiche gilt für den Ton, welcher wirklich hervorragend abgemischt wurde. Seitens der Story sieht es ein wenig anders aus. Die Unterschiede zu Hollywoodfilmen werden hier besonders deutlich, denn die Schauspieler sind durchwegs B-Klasse Niveau. Diese agieren nicht sonderlich emotional, versprühen weder Feuer, noch Sinn für Gerechtigkeit beziehungsweise Boshaftigkeit. Darunter leidet natürlich auch die Glaubwürdigkeit.
Der Film plätschert daher gemütlich vor sich hin, der Zuschauer blickt ab und an auf die Uhr beziehungsweise auf die Coverrückseite, wie lange das alles denn noch dauert. Es wird der Eindruck erweckt, als wäre der Film künstlich aufgebläht und in die Läng gezogen worden. Selbst Fans von Filmen dieser Art sollten eher zur Leihversion greifen, bevor sie einen Blindkauf wagen. Alle anderen sollten den Film eher meiden.
 

Story 5/10
Bild 8/10
Ton 9/10
#2
Geschrieben: 03 Juli 2010 11:58

Nighteyes

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Wieder mal ein sehr schönes Review von dir, besten Dank. :) Die Meinungen über den Film an sich gehen doch ziemlich auseinander, blu-ray.com hat z.B. 4.5/5 gegeben. Ich wage mal einen Blindkauf. Zumal die UK-Version derzeit für £7.99 bei amazon.co.uk zu haben ist (hat aber weder dt. Ton noch dt. UT).
#3
Geschrieben: 03 Juli 2010 12:38

Patrick_Star

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Der Film versprüht mMn überhaupt nicht den "Charme" des zweiten Weltkrieges. Es geht zB überhaupt nicht hervor, wie die Norweger unter der Besatzung gelebt haben. Es geht hier sehr viel einfach unter obwohl der Film mit 2 Stunden wirklich sehr lang ist.
#4
Geschrieben: 03 Juli 2010 14:20

Nighteyes

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Zitat:
Zitat von Patrick_Star
Der Film versprüht mMn überhaupt nicht den "Charme" des zweiten Weltkrieges. Es geht zB überhaupt nicht hervor, wie die Norweger unter der Besatzung gelebt haben. Es geht hier sehr viel einfach unter obwohl der Film mit 2 Stunden wirklich sehr lang ist.

Kann doch manchmal ganz reizvoll sein, wenn ein Film unseren Erwartungen, wie mit bestimmten Situationen umzugehen ist, überhaupt nicht entspricht? Ich denke da z.B. an Verhoevens Black Book, der mit der Besatzungssituation auch völlig anders umgeht als man das gewohnt ist und heraus kommt ein brillianter Film.

Aber ist wie immer Geschmackssache, vor allem muss ich den Film erstmal sehen, um das abschliessend beurteilen zu können. 2 Stunden würde ich aber auch nicht per se als übermässig lang bezeichnen, wenn du schon IB, Private Ryan und Das Boot erwähnt hast. ;)
#5
Geschrieben: 03 Juli 2010 17:51

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Schönes Review aber der Film ist leider total Panne, ich konnte dem so gar nichts abgewinnen.
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#6
Geschrieben: 03 Juli 2010 22:46

Patrick_Star

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Zitat:
Zitat von Nighteyes
Kann doch manchmal ganz reizvoll sein, wenn ein Film unseren Erwartungen, wie mit bestimmten Situationen umzugehen ist, überhaupt nicht entspricht? Ich denke da z.B. an Verhoevens Black Book, der mit der Besatzungssituation auch völlig anders umgeht als man das gewohnt ist und heraus kommt ein brillianter Film.

Aber ist wie immer Geschmackssache, vor allem muss ich den Film erstmal sehen, um das abschliessend beurteilen zu können. 2 Stunden würde ich aber auch nicht per se als übermässig lang bezeichnen, wenn du schon IB, Private Ryan und Das Boot erwähnt hast. ;)


Da hast du natürlich recht - die Story ist natürlich geschmacksabhängig. Aber im Film wurde leider sehr wenig untergebracht an Fakten bzw Geschehnissen der damaligen Zeit. Statt dessen sieht man 2 Norweger durch irgendwelche Wälder wandern Richtung Schweden, dort treffen sie sich mit anderen Leuten.... also echt zach^^

Aber würde mich freuen, wenn du nach dem Ansehen mal deine Meinung hier vermitteln würdest :)

Zitat:
Schönes Review aber der Film ist leider total Panne, ich konnte dem so gar nichts abgewinnen.

Da gehts dir wie mir. Aus dem Thema "Freiheitskampf" bzw "Verteidigung des Landes" hätte man einfach mehr machen müssen.
#7
Geschrieben: 03 Juli 2010 22:52

Nighteyes

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So, wenn alle den Film so mies finden, muss ich ihn erst recht mal sehen. Bestellung ist raus. :D

Ich melde mich wieder, sobald ich den Film gesehen habe, aber gebt mir ein, zwei Wochen...
#8
Geschrieben: 03 Juli 2010 22:55

Patrick_Star

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Zitat:
Ich melde mich wieder, sobald ich den Film gesehen habe, aber gebt mir ein, zwei Wochen...

Super - würde mich freuen über deine Meinung. :thumb: :)

Wollte mir den Film zuerst selber kaufen bzw das Steelbook, habe aber doch zuerst zur Leihversion gegriffen und war ganz froh über die Entscheidung^^
#9
Geschrieben: 03 Juli 2010 23:30

Nighteyes

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Zitat:
Zitat von Patrick_Star
Wollte mir den Film zuerst selber kaufen bzw das Steelbook, habe aber doch zuerst zur Leihversion gegriffen und war ganz froh über die Entscheidung^^

Vollpreis würde ich auch nicht zahlen wollen, aber der kommt ca. 10€, das riskiere ich. Immerhin sind sich ja die meisten Reviews einig, dass die technische Umsetzung einwandfrei ist (sonst würde ich auch wohl die Finger davon lassen).

Bin mal gespannt...
Geschrieben: 04 Juli 2010 01:14

Patrick_Star

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Das stimmt. Technisch gibt es kaum etwas zum Aussetzen. Für 10 Euro machst du auch wenig falsch. Viel Spaß mit dem Film ;)


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