Viele Animationsfilme der letzten Zeit richteten sich vor allem an
ein älteres Publikum, zum Beispiel "9", "Oben" oder auch "Wall-E".
Auch in diesem früher als reine Kinderfilme verrufenen Genre wurden
die Themen ernster, die Stories hatten deutlich mehr Tiefgang. Doch
auch wenn Pixar als die Referenz in diesem Bereich gilt, so
schaffen es doch immer wieder zum Teil recht unbekannte Studios,
mit ihren Filmen zu überzeugen. Die Animationssparte von Sony
Pictures Entertainment, Sony Pictures Animation, gehört allerdings
nicht in die gänzlich unbekannte Kategorie. Zu deren Werken zählen
Filme wie Jagdfieber 1 und 2, als auch Könige der Wellen sowie
dieser Film. Gegründet wurde das Unternehmen 2002 in Kalifornien,
ihr größter Erfolg bisher war auch der aktuelle Film - "Wolkig mit
Aussicht auf Fleischbällchen", welcher sogleich für diverse Preise
nominiert wurde, unter anderem vier Annie Nominierungen und eine
Golden Globe Nominierung. 2006 wurde mit der Produktion begonnen,
unter anderem wurde beim Rendering auch auf eine Open Source
Software gesetzt.
Bluray Daten:
Kodierung: h264 - 23,976 fps
Seitenformat: 16:9 - 2,35:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Türkisch
DD 5.1, Finnisch DD 5.1, Dänisch DD 5.1, Norwegisch DD 5.1,
Isländisch DD 5.1, Schwedisch DD 5.1, Portugiesisch DD 5.1,
Kroatisch DD 5.1 und Slowenisch DD 5.1
Spieldauer: 90 min
Produktionsjahr: 2009
Link zur IMD:
http://www.imdb.com/title/tt0844471/
Testgeräte:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit Bluraylaufwerk
Inhalt
Flint Lockwood ist ein bislang nicht
sonderlich erfolgreicher Erfinder. Obwohl seine Ideen prinzipiell
nicht schlecht sind, scheitert es doch meistens an der Ausführung
und es kommt zu diversen kleineren Unfällen. Auch sein Vater ist
vom Erfindergeist seines Sohnes nicht sonderlich angetan und hat
die Hoffnung, sein Sohn würde eines Tages mit ihm zusammen ihren
Anglerzubehörladen führen, bereits aufgegeben. Doch er hat nicht
mit der aktuellen Erfindung seines Jünglings gerechnet - eine
Maschine, welche aus Wasser diverse Lebensmittel erzeugen kann, zum
Beispiel Hot Dogs, Donuts, Eiscreme, Burger und natürlich auch
Fleischbällchen. Da Flint in seinem Heimlabor nicht genug Saft für
seine Wundermaschine hat, beschließt er, diese an das städtische
Kraftwerk anzuschließen. Natürlich endet auch dies wieder in einem
Fiasko, denn die Maschine hebt wie eine Rakete vom Boden ab und
verschwindet in den Wolken. Die daraufhin aufziehende Regenwolke
bringt allerdings keinen Regen, sondern Hamburger. Auf den ersten
Blick natürlich ein wunderbares Ereignis, schließlich bekommen die
Stadtbewohner normalerweise nur Sardinen in jeder erdenklichen
Version vorgesetzt. Flint schafft es sogar, mit seiner Maschine
hoch in den Wolken in Kontakt via Satellitenverbindung zu treten
und kann somit neues Essen ordern. Allerdings überlastet Flint
seine Erfindung und das auf die Stadt herabregnende Essen nimmt
immer größere Ausmaße an: Steaks größer als ein Tisch oder riesige
Fleischbällchen. Flint und seine weibliche Bekanntschaft in Form
einer TV Reporterin müssen daher versuchen, die Maschine
auszuschalten, bevor riesige Fleischbällchenregenwolken die
Ostküste von Amerika erreichen.
Die Story bietet für Erwachsene
erwartungsgemäß nicht die Kost wie "9" oder Wall-E, dazu geht die
Geschichte allerdings auch in eine komplett andere Richtung.
Trotzdem werden alle Altersgruppen Gefallen an dem Film finden.
Viele Situationen sind aus dem realen Leben gegriffen und lassen
den auf Comic getrimmten Animationsfilm überraschend real wirken.
Auch die Idee des herabregnenden Essens ist derart skurril, dass
der Zuschauer immer wieder überrascht und entzückt wird. Obwohl die
meisten Witze wiederrum auf ein etwas jüngeres Publikum zielen,
sind doch eine Menge Schenkelklopfer auch für ältere Semester dabei
und lassen einen immer wieder beherzt lachen. Auch wenn nicht der
Tiefgang eines "Wall-E" erreicht wird, so zeigt er doch, dass die
Maßlosigkeit der Menschen bestraft wird. Eventuell nicht sofort,
aber die Rechnung wird man am Ende trotzdem zahlen
müssen.
So ungewöhnlich die Geschichte ist,
neu ist sie nicht. Auch dieser Film beruht auf einer Kurzgeschichte
aus dem Jahre 1978, die Story wurde aber stark adaptiert. Diverse
Ähnlichkeiten mit aktuellen Blockbuster-Endzeitfilmen wie 2012,
Armageddon oder Twister sind laut Co-Producers und Co-Directors
natürlich gewollt. Das Budget lag bei zirka 100 Millionen
US-Dollar, das Einspielergebnis bei rund 240 Millionen
US-Dollar.Bild
Obwohl die meisten Zuschauer gerade
bei Animationsfilmen ein bildschirmfüllendes Format erwarten
würden, wird ihnen dieses Mal "nur" ein 2,35:1 Transfer
präsentiert. Dieser ist dafür allerdings in einem fast perfekten
Comicstil gehalten. Extra knallige Farben, wunderbar scharf und
detailreich bis in den Hintergrund. Vor allem die hervorragenden
Wolkenformationen, welche in unterschiedlichsten Farben präsentiert
werden, machen einen wirklich guten Eindruck und dürfen sich mit
Wolkenanimationen a la "Oben" durchaus messen lassen. Der
Schwarzwert ist ebenso über jeden Zweifel erhaben. Das auf die
Kleinstadt herabfallende Essen ist trotz der knalligen Farbgebung
wunderbar appetitlich und lässt den Zuschauer doch recht schnell
hungrig werden. Die Objektabgrenzungen sind wie auch bei "Die
Simpsons" sehr "hart". Es gibt kaum fließende Farbverläufe
(Wolkendarstellung ausgenommen), wodurch die Comic-Darstellung
nochmals positiv unterstützt wird. Einzig gewisse Bewegungsabläufe
sind nicht so perfekt, wie wir sie von Pixar Filmen gewohnt sind.
Ebenso sind Gesichtsanimationen recht einfach gehalten, ein
Umstand, der den Comicstil allerdings zusätzlich unterstreicht. Ein
alles in allem sehr guter Transfer. Will man den lieben Verwandten
sein eigenes Heimkino präsentieren, so sollte dieser Film nicht
fehlen.
Vorherrschend sind knallige Farben im Bonbon-Style.
Tolle Wolkenformationen mit wunderbaren Lichteffekten.
Haare bzw Augenbrauen sind nicht so detailreich wie bei den
Kollegen von Pixar. Durch den Comicstil allerdings
vernachlässigbar.
Könnte man auch als Reklame für McDonald´s verwenden - sogut sehen
die Burger aus.
Ton
Präsentiert wird auch dem
deutschsprechenden Zuschauer eine DTS-HD MA 5.1 Tonspur. Obwohl der
Filmtitel nichts Böses vermuten lässt, kracht es hier aus allen
Kanälen wie zuletzt bei 2012. Besonders das zu Boden fallende Essen
lässt das Heimkino beim Aufschlag erzittern. Tiefe Basseinsätze mit
toller Präzision lassen den Zuschauer und ebenso die heimischen
Wände erzittern. Die Räumlichkeit ist exzellent, die hinteren Boxen
dürfen wieder einmal richtig arbeiten. Die Dialoge sind trotz der
erdbebenähnlichen Zustände klar und sehr gut verständlich. Selbst
herabfallende Steaks können daran nichts ändern. Viele Details
lassen sich wunderbar den einzelnen Kanälen zuordnen und werden
sauber und exakt wiedergegeben. Hier hat Sony eine wahre
Referenzspur abgeliefert.Fazit
Skurrile Story und eine tolle
technische Umsetzung werden wohl jeden Heimkinofreak und dessen
Familie begeistern können. Die Story ist alles andere als 08/15 und
die Witze begeistern, da man sie nicht schon in zehn anderen Filmen
zuvor gesehen hat. Dieses kalorienreiche Vergnügen begeistert Klein
und Groß. Witze gehen niemals unter die Gürtellinie oder auf Kosten
anderer, die comichafte Darstellung trifft wunderbar den Kern des
Films und schafft eine tolle Atmosphäre. Technisch gibt es kaum
einen Grund zur Beanstandung, sodass "Wolkig mit Aussicht auf
Fleischbällchen" in jeder Blu-ray Filmsammlung zu finden sein
sollte. Kaufempfehlung!Story 9/10
Bild 9,5/10
Ton 10/10