Steven Spielberg gilt als der erfolgreichste Regisseur und
Produzent aller Zeiten. Einen Namen machte er sich unter anderem
mit Hits wie "Der weiße Hai", "E.T.", "Schindlers Liste" und vielen
weiteren. Doch nicht die Einspielergebnisse verhalfen Spielberg zu
einem so exzellenten Ruf, vor allem seine Art zu drehen, auch die
Beachtung der kleinsten Kleinigkeit und die stilistisch
eingesetzten Mittel machen seine Filme zu solchen
Blockbustern.
Auch "Krieg der Welten" macht hier keine Ausnahme. Der Streifen
beruht auf dem 1898 veröffentlichten gleichnamigen Roman von
H.G.Wells, jedoch gibt es diverse Unterschiede zwischen Buch und
Film. 1953 wurde die Geschichte zum ersten Mal verfilmt, Regisseur
der damaligen Produktion war Byron Haskin. Wer dieses "Ur-Werk"
schon in seiner Sammlung besitzt, wird einige Parallelen zwischen
der damaligen und aktuellen 2005 in den Kinos erschienenen
Verfilmung feststellen. Auch in Roland Emmerich´s Independence Day
sind viele ähnliche Storyelemente verwendet worden.Der
Produktionszeit des Streifens lag bei unglaublichen 7 Monaten - für
solch ein imposantes Werk eine extrem kurze Zeit. Daher begann man
zuerst mit dem Dreh der aufwendigeren Szenen, in welche später noch
Computereffekte hineingebracht werden mussten. Das Budget lag bei
132 Millionen USD bei einem Einspielergebnis von fast 600 Millionen
USD.
Ungewöhnlich war die Tatsache, dass sämtliche Kritiker im Vorraus
eine Erklärung unterschreiben mussten, sämtliche Kritiken bis zum
Filmstart unter Verschluss zu halten. Dass der Film trotz des
Fehlens der "Kritiker-Werbung" ein solcher Erfolg wurde zeigt
zusätzlich, wie beliebt Spielberg´s Produktionen bei den Zusehern
ist.
Bluray Daten:
Kodierung: h264 - 23,976fps
Seitenformat: 16:9 - 1,85:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DD 5.1, English DTS-HD MA 5.1, Französisch DD
5.1, Spanisch DD 5.1 und Italienisch DD 5.1
Dauer des Films: 116 min
Produktionsjahr: 2005
Link zur IMD:
http://www.imdb.com/title/tt0407304/
Testgerät:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit Bluraylaufwerk
Inhalt
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Ray Ferrier ist ein
Kranführer im New Yorker Containerhafen. Er ist geschieden, seine
Wohnung ein Chaos und sein Kühlschrank bis auf abgelaufene Milch
weitestgehend leer. Trotzdem bekommt er zum Wochenende Besuch
seiner bei der Mutter lebenden Kinder. Plötzlich erscheint eine
riesige Wolkenformation am Himmel, aus welcher zuckende Blitze
Richtung Boden schießen. Als nach ein paar Minuten das Spektakel
vorbei zu sein scheint, fängt die Erde an zu beben. Riesige
Kampfmaschinen auf drei Beinen beginnen sofort mit der totalen
Zerstörung der Stadt. Ray packt daraufhin seine 2 Kinder und
versucht bis zum Haus seiner Ex-Frau zu kommen, um dort Schutz zu
suchen. Doch es dauert nicht lange, bis auch hier die merkwürdigen
Blitze erscheinen. Durch Zufall erfährt Ray von einem
vorbeikommenden Reporterteam, dass die Außerirdischen überall auf
der Erde gelandet sind und mit der totalen Vernichtung der Menschen
begonnen haben. Es dauert nicht lange, bis der nächste dreibeinige
Roboter - genannt Tripod - sich dem Haus der Familie nähert und
diese sich wieder auf die Flucht begeben müssen.
Die Story wird durchwegs glaubhaft
erzählt, vor allem Tom Cruise als Ray nimmt man seine Rolle als
besorgter Vater zu 100% ab. Selten hat man ihn so erschüttert und
von tiefen Gefühlen hin und her gerissen erlebt. Man merkt, wie
sehr die Ereignisse an ihm zerren. Trotz der wirklich guten
Leistung seitens Cruise passen seine beiden Kinder nicht ganz ins
Konzept. Auch wenn Tod und Zerstörung sicherlich aggressive Gefühle
mit dem Wunsch nach Vergeltung in einem wecken, so wirken die
Handlungen, sowohl des Sohnes als auch der Tochter, zum Teil nicht
realistisch. Die Reaktionen der Beiden sind stellenweise untypisch
und passen absolut nicht in das Persönlichkeitsbild, welches uns
der Film allerdings für beide zu vermitteln versucht. Ansonsten
bekommt der Zuseher richtig gute Kost vorgesetzt, welche Spannung
bis zum Schluss verspricht und niemals zum Gähnen animiert. Dazu
beitragend sind die vielen Wendungen und immer neu auftretende
Probleme, welche die Zuschauer immer aufs neue fesseln und
mitfiebern lassen. Trotz der ernsten Lage gibt es an gut gewählten
Stellen kleine humoristische Sprüche, welche sehr gut in die
Handlung integriert wurden und nicht aufgesetzt beziehungsweise
künstlich wirken.Bild
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Nach "Minority Report"
und "Der Soldat James Ryan" kommt nun der dritte Blockbuster in
kurzer Folge, in dem Spielberg Regie führte und für die Produktion
verantwortlich war. Und dieser Umstand ist natürlich auch im
Bildtransfer ersichtlich. Sofort am Start fällt die blaue, kühle
Farbgebung und das wie auch bei den beiden oben genannten Titeln
vorhandene Korn auf. Beide Eigenschaften sind allerdings nicht
negativ zu werten - ganz im Gegenteil. Durch das kalte Bild, aber
auch die zum Teil vorhandenen Überbelichtungen und den
entsprechenden Blendeffekten wird eine einzigartige Atomsphäre
erschaffen, der man sich nicht entziehen kann. Trotz dem zu Beginn
weichen Bild bleiben viele Details wunderbar sichtbar (zB einzelne
Wassertropfen am Spiegel). Im weiteren Verlauf wird das Bild
schärfer und besser durchzeichnet, selbst feinste Kratzer, Schmutz
und Abschürfungen sind in den Gesichtern erkennbar. Der später im
Film einsetzende Regen ist stellenweise so detailliert dargestellt,
dass jeder zu Boden fallende Tropfen erkennbar ist. Der zum Teil
verschwimmende Hintergrund lässt den Zuseher das Wichtigste
fokusieren - der Vordergrund wird zu 100% eingefangen und lässt
einen die Handlung im Hintergrund vergessen. Der Schwarzwert ist
durchwegs exzellent und absolut referenzwürdig. Kein noch so
kleines Detail wird durch das tiefe Schwarz verschluckt. Zum Teil
wechselt das Bild an ausgewählten Stellen von blau ins schwarz-weiß
und unterstützt somit die Atompshäre nochmals. Explosionen werden
trotz der allgemeinen Bildkühle satt und farbenprächtig
präsentiert. Raketen und brennende Jeeps lassen Rauchfahnen in den
Himmel aufsteigen und erzeugen so wunderbare Lichtspiele, was die
Bedrohlichkeit der Situation nochmals verstärkt. Selten war ein
Bild derart perfekt mit Stilmitteln gezeichnet - jede Szene
verstärkt mit ihren Eigenheiten die Bedrohlichkeit der
Invasion.
Wolkenformationen sehen immens bedrohlich aus. Gut zu sehen die
kühle Farbgebung und das Korn.
Auch in dunklen Szenen bleiben Details sichtbar - es kommt zu
keinem Black-Crushing. Besonders gut eingefangen die Mauer im
Hintergrund - perfekte Durchzeichnung.
Tolle Durchzeichnung. Auch kleinste Falten, Kratzer
und Verschmutzungen sind sichtbar.
Nahaufnahmen auf höchstem Niveau, v.a.
im späteren Verlauf des Films.
Explosionen sehen phantastisch aus. Ebenso die
Tripods sind top-animiert.
Ton
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Obwohl der Ton "nur"
in DD vorliegt, haben wir hier mit Sicherheit eine der besten
DD-Tonspuren überhaupt vor uns. Nicht nur die phantastische
Filmmusik trägt ihren Teil zu diesem Umstand bei, auch die
Detailliertheit einzelner Effekte kann sich sehen lassen. Jeder zu
Boden gehende Glassplitter bzw Erdbrocken ist hörbar und auch
ortbar. Die Rear´s haben in Kampfszenen richtig Arbeit und dürfen
so richtig aufspielen. Die Räumlichkeit ist phantastisch, die
Strahlen der Tripods lassen die Sub´s immer wieder erzittern, auch
das sehr gut eingesetzte Nachhallen der tödlichen Strahlen heben
die Atomsphäre immens. Wechselt der Tripod seine Position und
beginnt sich zu bewegen, erzittert der Sub so richtig und lässt den
Zuseher zusammen zucken - so gewaltig und doch extrem präzise
kommen die Bassschläge. Doch auch Kleinigkeiten wir knisternde
Feuer, dumpfe Explosionen in weiter Ferne und immer wieder
auftretende harte Subeinsätze lassen den Zuseher derart in den Film
versinken, dass es kein Entkommen gibt. Einziger kleiner
Kritikpunkt sind die nicht immer gut verständlichen Dialoge. Diese
gehen in manchen effektgeladenen Szenen etwas unter.
Auch wenn die englische HD Tonspur teilweise einen Tick dynamischer
und druckvoller wirkt, haben wir hier die wahrscheinlich beste DD
Tonspur, die jemals eine Blu erreicht hat
Fazit
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Technisch ist diese
Bluray nicht zu toppen. Das Bild, gezeichnet von extrem vielen
Stilmitteln, passt derart gut, dass Kleinigkeiten wie die zu Beginn
leichte Unschärfe getrost in Kauf genommen werden kann, da die
Atmosphäre davon extrem profitiert. Hier passt einfach alles,
genauso wie beim Ton. Selten erlebt man einen Film so intensiv, wie
Krieg der Welten. Die Dolby Digitalspur zeigt richtig auf, was in
den "alten" Tonformaten steckt: detailliertheit, agressiver
Subwoofereinsatz und trotzdem extreme Präzision, gepaart mit toller
Filmmusik und klar verständlichen Dialogen runden das sehr positive
Bild gelungen ab. Storytechnisch bekommt man nicht wirklich Neues
geliefert, die Umsetzung ist aber hervorragend und vor allem
glaubhaft gelungen. Ein Tom Cruise in absoluter Höchstform trägt
den größten Teil dazu bei.
Steven Spielberg hat wieder einmal
bewiesen, dass er nicht zu unrecht der erfolgreichste und
vielleicht beste Regisseur der Welt ist.
Bild
10/10
Ton
9/10
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Story 9/10