Bevor ich zum Review komme: was kommen da nur für Filme ins Kino?
Rene Marek (who the f....?) macht Sockenpuppen. Und dafür gibt es
per Steuergeld Filmförderung? Allein der Trailer erzeugte bei mir
und im Publikum spontane Entschlüsse für Morde an besagtem Rene und
den anderen beteiligten an dem 'Film'. Das ist doch nur noch durch
geistige Verblödung zu erklären. Widerlich.
So, das dazu.
Nun zu Kick-Ass 2.
Der Film ist ebenso wie Teil 1 eine Hommage an Comics,
Comicverfilmungen und den Nerd in den Zuschauern und
Hauptcharakteren. Allein die T-Shirts, die Dave trägt 'I hate
reboots' sind klasse. Positiv auch, dass der Film direkt einsteigt,
denn dadurch werden nicht nur Zuschauer des Erstlings belohnt,
sondern es entsteht ein zweiter Effekt: im Heimkino kann man beide
Teile als einen langen Comicfilm sehen - und die Optik, Darstellung
und das Design sind absolut schlüssig und passend. Auch der
Charakterentwicklung der 3 Hauptfiguren kommt es zugute. Zum einen
ist da Dave, der ernsthafter an seine Aufgabe rangeht, um dadurch
mehr Spaß zu haben. Und diesen transportiert er auch eindrucksvoll.
Dennoch ist Aaron Taylor-Johnson immer noch ein glaubhafter
Normalo, weil er bestimmte Grenzen nicht überschreitet, weil er
mitfühlt, weil er lacht, weil er weint, weil er echt ist. Dann ist
da Mindy, die in diesem Teil die Coming-of Age Geschichte innehat
und diese toll spielt. Das bemerkt man auch über den Film hinweg.
Da sind kleine Schritte vorwärts und seitwärts - und da ist
Zweifel. Hat Dave recht? Oder Marcus? Und müssen sie richtig
liegen? Die Dualität beider Stories, in der beide aus
unterschiedlichen Gründen dazugehören wollen, obwohl sie schon
zusammengehören, ist frisch und gut gemacht. Die Kritik an der
Schulstory (das es zuviel wäre) kann ich nicht verstehen. Die
Szenen sind logische Folgen, sehr unterschiedlich und auch einfach
eindrucksvoll, wie bspw die Choreo.
Als dritter Charakter ist da The Mother Fucker. Man muss dazu zwei
Dinge sagen. Erstens sollte man besonders bei Chris die
Vorgeschichte kennen. Zweitens würde diese Figur in 97 von 100
Filmen scheitern. Weil sie völlig irre ist. Aber nicht hier. Hier
macht der Irrsinn Sinn. Hier wird er von einem entfesselt
aufspielenden Christopher Mintz-Plasse dominiert, der ständig
zwischen Witzen, Peinlichkeiten und Grausamkeiten schwankt. Und
alles ist glaubhaft.
Insbesondere die Konsequenzen, die hier wirklich einschlagen,
machen den Film so gut. Hier sterben wirklich wichtige Leute. Hier
wird geblutet, gequält und gelitten. Und der Film schafft es,
selbst solche Szenen mt Lachern zu füllen. Man ertappt sich dann
dabei, dass man gerade über etwas lacht, dass eigentlich ziemlich
heftig ist. Aber dann erinnert man sich daran, dass es ein Film
ist, der genau das erreichen will. Tolle Action, verschiedenster
Witz, eine umwerfende Chloe (gebt ihr schon die StarWars Rolle) und
eine konsistente Weiterführung von Teil 1, ohne sich zu wiederholen
oder zu relativieren. Ein echter Asskicker für Erwachsene.
9/10
agentsands
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