Ahoi :)
Ich buddel das hier mal aus anlässlich meiner Erlebnisse der
letzten Wochen. Also ich bin ja Anfang 30, und seit etwa zehn
Jahren würde ich "Filme anschauen" durchaus als ein Hobby von mir
bezeichnen. Ihr kennt das ja alle, man hat ja ständig Augen und
Ohren offen nach Ideen in der Richtung, was könnte man so an Filmen
schauen, die man noch nicht kennt.
Wie man anhand der Threadauswahl erkennt habe ich mal versucht,
mich für Streifen zu interessieren, die etwas älter sind. Speziell
Titel aus den Siebzigern und Achtzigern. Nachdem ich aber nun ein
paar Filme gesehen habe, die vielerorts als Klassiker bezeichnet
werden muss ich mir eingestehen, irgendwie komme ich nicht mit den
Filmen aus dieser Ära klar.
Um mal ein paar Beispiele zu nennen, ich habe mir u.A. Chinatown,
Dirty Harry und Fluchtpunkt San Francisco angesehen. Und mir erging
es stets so, dass ich diese Filme so etwa nach einer Stunde
wirklich als langweilig empfunden habe. Auch wenn meine Filmliste
hier anderes suggeriert, so bin ich keineswegs Filmen mit einem
gewissen Anspruch gegenüber abgeneigt. Es ist nur so, dass ich
diese meistens nur einmal ansehe, dafür aber durchgängig
interessiert und hinterher mit einem guten Gefühl. Nun sind die
genannten Titel ja auch nicht anspruchsvoll im Sinne von "schwierig
zu verstehen", denke ich zumindest. Aber ich habe mir gerade den
Wikipedia-Eintrag zu Chinatown durchgelesen, und ich dachte nur,
von diesen ganzen Aspekten habe ich NIX mitbekommen. Im Nachhinein
begreife ich, was i.A. andere Leute an dem Film gut finden. Aber
ich registriere das beim Anschauen des Films nicht mal. Ich bekomme
nur die oberflächliche Handlung mit. Dieses Problem habe ich aber
bei aktuelleren Titeln überhaupt nicht, und das ist mein
eigentliches Problem.
Warum erkenne ich eine vorhandene Vielschichtigkeit nicht bei
"alten Filmen"?
Warum entgeht mir so viel?
Bin ich durch die Machart neuerer Filme älteren Inszenierungen
gegenüber abgestumpft?
Wurde damals subtiler erzählt/inszeniert?
Mir gefällt vieles an Filmen aus den 70ern. In der ersten halben
Stunde bin ich hingerissen von der Austattung, den Kulissen, wie
die Leute damals aussahen. Aber wenn ich mich daran gewöhnt habe
empfinde ich es stets als schwierig, aufmerksam der Handlung zu
folgen. Manchmal nicke ich sogar ein. Liegt das wirklich daran,
dass mein Gehirn sozusagen vom modernen Film ein schnelleres
Erzähltempo gewöhnt ist, schnellere Schnittfolgen?
Ich habe immer total Lust, mir diese Filme anzusehen, und hinterher
habe ich immer das Gefühl, "entweder der Film ist lahm, oder ich
habe nicht wirklich mitbekommen, worum es geht". Und ich bin nicht
so vermessen zu glauben, dass alle anderen sich irren ;).
Ergeht es anderen vielleicht ähnlich wie mir? Gibt es vielleicht
sogar jemanden, der dieses Problem erfolgreich bezwungen hat? Ich
wäre sehr interessiert an Euren Erfahrungen zu diesem Thema, sofern
vorhanden :).