Da muss ich Markus beipflichten, solch ein FAQ sollte mit dem Hintergedanken gelesen werden dass es "Tips" zur Problembewältigung bietet.

Es gibt immer wieder Gegenbeispiele in denen z.B. auch ein Subwoofer in der Ecke sehr gut klingen kann, von "Eckhörnern" mal abgesehen gibts auch den KLIPSCH RT-12D der extra für die Ecke konzipiert wurde.

So sollte man das ganze eher als "Leitfaden" sehen um sich selbst das nötige Wissen anzueigenen und nicht als Postulate.

@std:
;-) Danke für den Rat, wollte auch nur eine Rückmeldung da lassen, dass das Thema nicht auf Eis liegt.

So würde ich das auch verstehen bzw. erwarten. Es geht halt um die Frage, wo die Dinger ungefähr hingehören...sprich: muss ich mein Sofa jetzt von der hinteren Wand wegstellen oder geht es auch noch, wenn die Rear Speakers ein wenig seitlicher sind.
So'n Kram halt...ungefähre Höhe usw.

In der aktuellen Ausgabe der "Heimkino" ist ein ganz interessanter Bericht, wo gezeigt wird, wie das Referenzkino des Verlages mit einem wahnsinns Aufwand akustisch optimiert wurde!

Ich weiß, diese Zeitschrift wegen mancher fragwürdiger Tests und dem "Anzeigenfriedhof" im hinteren Teil (unter "Experten") nicht sehr beliebt - aber wegen den Leser Heimkinos komm ich da einfach nicht drum herum^^

Die Leserheimkinos sind auch sehr lesenswert!! Das ist zweifelsohne so.
Der Anzeigenfriedhof ist doch OK, besser Anzeigen als zu hohen Verkaufspreis.

Schau mal bei www.av-magazin.de , dort ist ein Bericht über die Einrichtung des Referenzhörraums von Audionet. Sehr lesenswert!!

Ich habe mal eine Zwischenfrage an unsere Akustikprofis:

Ich bin gerade dabei mein Heimkino umzugestalten und ich bin jetzt so weit, dass ich durch unstrukturierung der Wohung (Arbeits & Wohnzimmer werden zusammengelegt), endlich einen komplett eigenen Raum für meine Leidenschaft nutzen könnte... Dadurch eröffnen sich mir in Sachen Raumtuning natürlich ganz neue Möglichkeiten (Wände dunkel streichen für Beamer etc.)...

...jetzt bin ich am überlegen, ob ich mir einen dunklen Teppichboden (anstatt PVC) in dieses Zimmer legen soll... in wie fern macht das denn akustisch Sinn? Bing das viel?

Gruß Daniel

Hallo,
hier ist die wünschenswerte Diffusität des Hochtonbereiches als Pro für einen Teppich zu werten. Allerdings zuviel Teppich kann wiederum zu stark dämmen. Es ist also schon eine Frage des Gesamtkonzeptes. Ein "Läufer" wäre z.B. beim PVC dann mittig zwischen Hörplatz und Boxen empfehlenswert.
Markus

P.S. Die Leute mit Akustiksachverstand verschwinden hier nach und nach...du solltest deine Frage noch in anderen Foren stellen. Ich persönlich denke das der Hardwarebereich hier in Raten stirbt, durch nicht kompensierbare Weggänge.

Nächste Frage:

Gibt es irgendwelche "akustisch vorteilhafte" (und bezahlbare) Tapeten, die man dann streichen kann?

Ich hab mich nämlich dazu entschlossen den Raum neu zu tapezieren und die Kabel lieber in die Wand zu legen - das seht einach viel sauberer aus!

Ich würde einfach eine grobe Erfurter nehmen und gut ist....eventuell würde ich im rückwärtigen Bereich noch Dämmplatten zwischensetzen.

Mehr geht eigentlich richtig ins Geld.

Danke für die Antwort! Was wären das genau für Dämmplatten?

/// so hier mal der Zwischenstand der Überarbeitung, sorry dass es etwas länger gedauert hat. Gab noch nen bissel was zu tun :-)


FAQ zur Raumakustik


Hier bekommt ihr die Grundlagen und Tips um euch mit dem Thema vertraut zu machen, im unteren Teil des Threads findet ihr eine Linksammlung(danke an std) die euch hilft euch weiter ins Thema einzusteigen.


Basics:


Abstrahlverhalten:
Das Abstrahlverhalten beschreibt die Ausbreitung der Schallwellen im Raum bezogen auf die Schallquelle(Lautsprecher).
Hier zu sollte man wissen dass sich hohe Frequenzen anders ausbreiten als niedrige Frequenzen.


Vereinfacht kann man sagen dass sich (Tief-)Bass kugelförmig ausbreitet und Höhen eher trichterförmig, bei den Frequenzbereichen dazwischen handelt es sich um einen fließenden Übergang von der trichterförmigen Ausbreitung zur Kugelförmigen.


Die Phase(-nverschiebung):
Spielen Lautsprecher in Phase werden alle Frequenzen exakt zeitgleich wiedergegeben.
Die Phasenverschiebung stellt dabei eine Zeitdifferenz in der Wiedergabe da, dies kann z.B. in verschiedenen Abständen der Lautsprecher zur Hörpostion liegen.


Raummoden (stehende Wellen):


Wer im Physikunterricht aufgepasst hat kennt sicherlich noch den Versuch zur Generierung von stehenden Wellen. Eine Raummode ist prinzipiell nur eine stehende Welle, meist treten sie bei tieferen Frequenzen auf, dies liegt am Abstrahlverhalten welches obig erläutert würde.
Im Grunde wird der Bass von der Wand reflektiert und es findet eine phasenverschobene Amplitudenaddition statt, sprich der Bass wird phasenverschoben verstärkt. Da die Phase verschoben ist führt dies zu einem dröhnigen und unsauberen Bass, somit wird das Ursprungssignal verfälscht auch wenn es zunächst „lauter“ erscheint und man „mehr Bass“ im Raum hat.


Mitschwinger:
Schall entsteht durch Schwingungen, als kleines Beispiel ein Lineal das am Tischende festgehalten wird und ausgelenkt wird „schwingt“ in der Luft bis die Federenergie verbraucht ist. Wir nehmen dies zunächst als „Bewegung“ wahr jedoch entsteht hierbei auch meist Schall als neben Produkt.
Dies ist natürlich in unseren Heimkinos nicht erwünscht da „Mitschwinger“ ebenso den Klang verfälschen.


Tipps zur Aufstellung
Positionierung der Hochtöner:


Die Hochtöner sollten aufgrund ihres meist recht schmalen Abstrahlverhaltens ungefähr auf Ohrhöhe platziert werden, ebenso sollten sofern möglich alle Hochtöner auf der selben Höhe platziert werden.


Insbesondere stellt hier in den meisten Heimkinos der Center ein Problem dar, meist wird der Center unter oder über dem TV angebracht oder gar im Schrank versteckt. Dies kann nun zu einem zu einer suboptimalen Wiedergabe führen, sofern die Höhendifferenz zu groß ist und der Abstrahlwinkel der Lautsprecher zu spitz.

Sofern keine andere Aufstellung möglich ist, hilft hier die Anwinkelung des Centers um ein paar Grad.
Als kleine Faustformel:




Positionierung des Subwoofers:


Hier gilt zu beachten das Subwoofer auf Grund der tiefen Frequenzen die sie im Stande sind wiederzugeben besonders anfällig für Raummoden sind.


Eine Ecke stellt da auf Grund der Reflektionen von zwei Seiten die denkbar schlechtestete Postion.
dar, auch wenn sie in den meisten Wohnsituationen eine optisch sehr verlockende Variante darstellt.


Warum dröhnt der Bass hier so extrem ?
Die Schallwellen werden von beiden Wänden reflektiert, hierbei vergeht eine gewisse Zeit t die der Schall braucht um vom Subwoofer zur Wand zugelangen und wieder zurück, hierbei entsteht die Phasenverschiebung die der Zeit t entspricht.
Wie im unter dem Punkt Raummoden erwähnt führt dies zu einem nicht sauber überlagertem Bass und zu einer Verfälschung des Ursprungssignals, in einer Ecke wird der Schall jedoch doppelt reflektiert so dass der Effekt um einiges stärker Auftritt.


Subwoofer neigen ebenso dazu benachbarte Objekte zum schwingen anzuregen(siehe Mitschwinger), inbesondere Laminat oder Glasvitrinen in Ihrer Nähe sind hier potentielle Klangräuber.


Ein Paar Tips:
Beim Subwoofer großzügig mit dem Wandabstand sein, gern dürfen es hier 30cm in alle Richtungen sein, dies schliesst theoretisch den Abstand zum Boden mit ein, ist aber praktisch schwer um zu setzen.

Recht schwere Vorhänge / Stoffe absorbieren den Schall, wer es professionell macht nutzt akustische Dämmmaterialien.

Bei Laminat/Parkett/Holzböden helfen Granitplatten in Verbindung mit Spikes/Absorbern.


Linksammlung(Danke an std):

Sehr umfangreiche Quelle, die fast alles Abdeckt.
http://hifi-alt.de/uploads/files/raumakustik.pdf

Ein Raumeigenmoden Rechner:
http://www.hunecke.de/german/rechens...igenmoden.html

Kleiner Exkurs zum Thema Reflektionen:
http://www.heimkino-technik.de/heimkino_dvd_info_id-17-3.html

Kleiner praxis naher Ratgeber für Raumakustikverbesserungen.
http://www.avguide.ch/index.cfm/show/page.view/uuid/38FEE0A6-8A11-97B0-4E9AB93EF2E17CBD