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Zulu (UK Import ohne dt. Ton) @ Knödelkämpfer

Gestartet: 30 Aug 2009 19:44 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
03.11.2008
Laufzeit:
138 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 30 Aug 2009 19:44

geraut

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Zulu (UK Import ohne dt. Ton)

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Bewertung

Story: 6/10

Bild: 9/10

Ton: 4/10

Ausstattung: 7/10

Gesamt: 7/10


Vorwort

Als das Britische Empire 1843 Natal und anschließend 1877 die Südafrikanische Republik annektierte, führte dies zu heftigen Spannungen mit dem unabhängigen Reich der Zulus. Als Ende 1878 ein Ultimatum der Briten - wegen Grenzstreitigkeiten - an König Cetshwayo ergebnislos ablief, entschloss sich Lord Chelmsford, Kommandeur der britischen Truppen in Südafrika, zu einer Strafexpedition gegen das Zulu - Reich. Dies führte am 22. Januar 1879 zu einer der schwersten Niederlagen, die eine britische Kolonial - Armee bis zu jenem Datum erlitten hatte. Durch schwerwiegende Fehler Chelmsfords – unter Anderem teilte er seine Armee - und die damit einhergehende Geringschätzung des Gegners, verloren die Briten in der Schlacht bei Isandhlwana nahezu 1400 Offiziere, Mannschaften und Hilfstruppen. Ein, im gesamten Empire, für absolut unmöglich gehaltenes Szenario, zog man doch gegen „Wilde“, die mit Speeren und Schildern kämpften, in den Krieg.

Etwa 15 Km von Isandhlwana entfernt, befand sich eine kleine Missionsstation – Rorke’s Drift. Unter dem Kommando der Leutnants Chard und Bromhead, verteidigten sich am 22./23 Januar 1879 Soldaten der B Company, 2nd Battalion, 24th Foot - sowie einige Mitglieder der Truppenteile Men of the Royal Artillery, Royal Engineers, Army Service Corps, Commissariat und Medical Corps, erfolgreich gegen eine Übermacht von etwa 4000 Zulus.
Insgesamt 139 Mann hielten dem Ansturm etwa 12 Stunden stand, ehe die Zulus ihren Angriff nach horrenden Verlusten und wohl auch wegen der herannahenden Hauptstreitmacht Lord Chelmsfords, abbrachen.
Dieses historische Ereignis bildet den Hintergrund für den britischen Abenteuer – Kriegsfilm „Zulu“ aus dem Jahr 1964.


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Story
Wir schreiben den 22. Januar 1879, als der schwedische Missionar Reverend Otto Witt (Jack Hawkins) und seine Tochter Margareta (Ulla Jacobson), einer Hochzeitszeremonie in König Cetshwayo’s Dorf beiwohnen. Dort erfahren die Beiden von der verheerenden Niederlage der Briten bei Isandhlwana. Sofort machen sie sich auf den Rückweg zu ihrer kleinen Missionsstation Rorke’s Drift, um die dort stationierte, britische Kompanie unter Lt. Gonville Bromhead (Michael Caine) zu warnen. Dieser jedoch frönt nichts ahnend seiner Jagdleidenschaft auf einheimische Wildtiere. Währenddessen sind Lt. John Chard (Stanley Baker) und eine kleine Gruppe der Royal Engineers, mit dem Bau einer Brücke über den Fluss Tugela, nahe Rorke’s Drift, beschäftigt. Als Bromhead von der Jagd zurückkehrt, erfahren die beiden Offiziere von der katastrophalen Niederlage der Briten. Ihnen ist natürlich klar, dass die Mission das nächste Ziel der Zulus sein wird. Da Chard sein Offizierspatent einige Tage früher als Bromhead erhalten hatte, übernimmt er das alleinige Kommando über die kleine Einheit. Trotz der Bedenken Bromhead’s und des bitterlichen Flehens Otto Witt’s, kein Blut zu vergießen, beschließt Chard, Rorke’s Drift zu verteidigen.

Während der Realisierung dieser Produktion drehte Regisseur Cy Endfield nahe den Originalschauplätzen in Südafrika und achtete auch beim Production Design auf Authentizität. Dies dürfte weitgehend gelungen sein, wäre da nicht der, aus heutiger Sicht, unangebrachte Pathos, der sich quer durch dieses Werk zieht. Wenn Richard Burton im Epilog in andächtigem Tonfall die Namen derer, die nach dem Gefecht mit dem Victoriakreuz ausgezeichnet wurden, vorliest, während hunderte Leichen von Zulu – Kriegern im Staub liegen, ist das zumindest gewöhnungsbedürftig. Natürlich dürfen auch einige Klischees nicht fehlen, wie z.B. Private Hook (James Booth), ein feiger Dieb und Nichtsnutz, der sich vor dem Dienst an der Waffe drückt, aber während des Gefechtes unweigerlich zum Helden avanciert. Dabei war „Zulu“ das Sprungbrett für einen neuen, britischen Stern am großen Filmhimmel – Michael Caine. Der Jungmime spielt in seiner ersten großen Rolle, den arroganten, aus einer angesehenen Soldatenfamilie stammenden, Lt. Bromhead, mit süffisanter Lässigkeit. Im Laufe der Schlacht wird aus dem Dandy ein Soldat und fähiger Offizier, der mit den Männern um sein eigenes, und deren Leben kämpft. Auch in diesen Szenen weiß Caine voll zu überzeugen. Im Gegensatz zu Bromhead, wirkt der von Stanley Baker, akkurat und glaubhaft, dargestellte Charakter Lt. Chard, eher wie ein Handwerker, der aber sein Geschäft versteht. Die beste Performance, neben Caine, bietet Nigel Green als Colour Sergeant Bourne, der zwar, der britischen Militärtradition entsprechend, korrekt bis zum letzten Knopf einer Uniform ist, jedoch aber auch als (Ersatz)Vater der Kompanie wahrgenommen wird. Grundsätzlich wird der Film von einer hervorragenden Darstellerriege – mit zwei kleinen Ausnahmen – getragen. Diese wären Jack Hawkins und James Booth, die beide durch teilweises Overacting unangenehm auffallen. Letztlich überwiegen in diesem Werk aber eindeutig die positiven Aspekte, wie z.B. das Drehbuch von John Prebble und Cy Endfield, die detailgetreue Ausstattung, die gebotene Action, sowie die inspirierte Regie. Auch die sehr gute Arbeit von Kameramann Stephen Dade bleibt in lebendiger Erinnerung


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Bild

Versehen mit dem MPEG-4/AVC Video-Codec, liegt das Bild im Format 2.35:1 vor.
Die bewegten Bilder dieses Klassikers wurden im Super Technirama Verfahren auf 70 mm Film gebannt, und das sieht man in praktisch jeder Einstellung. Kräftige - natürliche Farben, gepaart mit einem minimal erhöhten Kontrast, liefern ein Bilderlebnis, bei dem einem im wahrsten Sinne des Wortes, die Kinnlade runter fällt. Die Dreidimensionalität und somit die Tiefenwirkung des Bildes ist phänomenal. Da es nur minimales Graining gibt, ist auch die Bildschärfe großartig. Auch der Schwarzwert gibt sich nicht den Hauch einer Blöße. Die Nachtszenen, sowie dunkle Bereiche in Gebäuden, werden nahezu perfekt durchzeichnet, und das ohne jeglichen Grauschleier. Auch Doppelkonturen, Verschmutzungen oder digitale Artefakte, kennt dieses Bildjuwel nicht. Bei all der Euphorie gibt es aber dennoch einen kleinen Wermutstropfen. Um das Bildrauschen nahezu völlig zu eliminieren, wurde ein klein wenig zuviel an der DNR – Schraube gedreht. Dadurch gehen winzigste Details, wie z.B. Hautporen bei Großaufnahmen, zwar nicht gänzlich verloren, könnten aber schärfer und somit genauer abgebildet werden. Das ist allerdings Jammern auf allerhöchstem Niveau. Man glaubt zu keiner Zeit, einen 45 Jahre alten Film zu sehen. Für einen Streifen dieses Alters ist das Gebotene, schlicht und ergreifend, Referenz.


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Ton

Die englische Tonspur in Dolby Digital 2.0 ist dem Alter des Filmes angemessen, denn ein sorgfältig aufbereiteter Stereo Ton ist in den meisten Fällen einem oft mittelmäßigem 5.1 Upmix vorzuziehen. Dennoch gibt es auch bei der 2.0 Tonspur Anlass zur Kritik. Die Sprachverständlichkeit ist nicht immer einwandfrei und auch die Umgebungsgeräusche klingen des Öfteren etwas brustschwach. Allerdings gibt es dafür nahezu kein Hintergrundrauschen und auch der Soundtrack des späteren Oscar – Preisträgers John Barry wird in ansprechendem Volumen wiedergegeben. Insgesamt wird leicht unterdurchschnittliche Kost geboten, die aber durchaus zufrieden stellt.


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Ausstattung

Das Menü der BD ist übersichtlich und einfach gestaltet, deshalb aber auch intuitiv und logisch zu bedienen. Die Ausstattung (Alles in SD) ist reichhaltig und bietet, neben einem äußerst gelungenen Audiokommentar des Historikers Sheldon Hall und Second Unit Director Robert Porter, eine mehrteilige Doku – Zulu: The Remembering an Epic / The Making of Zulu: Role of Honour / The Making of Zulu: …And Snappeth The Spear in Sunder. Dazu passend gibt es einen kurzen Beitrag, in dem John Barry über die Entstehung der Filmmusik spricht. Zu guter Letzt darf auch der obligatorische Kino Trailer nicht fehlen. Die Extras sind sehr informativ, interessant und bieten echten Mehrwert. Einzig eine Dokumentation über die historischen Ereignisse, die diesem Film zugrunde liegen, wäre zusätzlich wünschenswert gewesen.


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Fazit

Wer auf epische Abenteuer in Verbindung mit großartigen Landschaften, sowie Kriegsfilme und Klassiker steht, kann mit dieser Top – Veröffentlichung nichts falsch machen. Auf Grund des, für das Jahr 1964, recht anständigen Budgets von 2.000.000 US Dollar, müssen auch keinerlei Abstriche gemacht werden. Produktion, Regie, Detailtreue sowie Cast und Filmmusik liegen allesamt auf hohem Niveau. Diese Blu–Ray gehört - schon wegen der atemberaubenden Bildqualität - in das Regal eines jeden Klassikerfreundes. Bliebe am Ende nur noch ein Mysterium der jüngeren Geschichte, wenn nicht der gesamten Menschheit zu erhellen – Warum gibt es von dieser, im Klassikerbereich referenzwürdigen BD, keine deutsche Veröffentlichung???


Gesehen und gehört mit

Beamer: Sony VPL – HW10
BD – Player: Panasonic DMP - BD35
AV – Receiver: Pioneer VSX – LX60
Lautsprecher: Teufel System 6 THX Select

#2
Geschrieben: 31 Aug 2009 08:37

Furzknoten

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Echt tolles Review :thumb:
#3
Geschrieben: 31 Aug 2009 09:23

Breiti

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Na,also. Freue mich mal wieder was von Dir zu lesen kämpferischer Knödel. Sprachlich und inhaltlich klasse, ist dein Review immerhin so überzeugend das ich mir gleich mal die Blu-ray bestellt habe. Danke für die Mühe, freue mich schon aufs nächste Werk.
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde


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