Warfare
Der Film handelt von einer Einheit im Irak, bei der während eines
Einsatzes verdammt viel falsch läuft.
Warfare macht da weiter, wo Civil War aufgehört hat - soll heißen,
die Feuergefechte sind äußerst realistisch dargestellt. Jede
Bewegung, jeder gebellte Befehl der Seals, jedes taktische Vorgehen
wirken extrem realistisch, durch die Machart des Films fühlt man
sich wie ein zusätzlicher Soldat, der bei den Kampfhandlungen dabei
ist. Das Sounddesign tut ein übriges; sei es dass heisere Knurren
der Maschinengewehre, fallende Hülsen oder Einschüsse - da zieht
man oft unwillkürlich den Kopf ein. Die Kameraarbeit ist darauf
genau abgestimmt und bleibt immer nah an den Akteuren. Wir sehen,
was sie sehen.
Leider geht der Realismus etwas zugunsten der Spannung, den man
lernt die Seals quasi nicht kennen, sieht sie nur in Aktion. Auch
im späteren Verlauf habe ich manche nur anhand z.B. eines
Schnurrbarts etc. erkennen können. Namen bleiben sowieso nicht
haften. Dazu kommt, das es keine Filmmusik gibt. Was dem Realismus
gut tut, sorgt bei mir gleichzeitig dafür, nicht richtig mitfiebern
zu können.
Da liegen Filme wie z.B. Fury oder Black Hawk Down bei mir
unerreichbar vorne, obwohl die dann natürlich das Problem mit
fehlendem Realismus, Hurra-Patriotismus und einer teilweisen
Glorifizierung des Krieges haben (Ende von Fury, ich sehe dich
an!)
Für mich war es eine 7/10, ähnlich wie Civil War, der mich auch
nicht richtig packen konnte. Ich muss aber dazu sagen, das die
Wertung nur für mich gilt, den Warfare ist ein extrem aufwendiger
Film, der sicher nicht leicht zu drehen war und viel Vorbereitung
benötigt hat. So etwas müsste ich dann eigentlich mindestens mit
einer 8 oder 9/10 würdigen. Hier hapert es einzig und allein an
fehlenden Emotionen.