Die Öffnungsfeier kann mal als Spektakulär und Episch bezeichnen,
begriffe wie überladen und aufgrund seiner Länge von 4 Std.
durchaus auch anstrengend treffen aber ebenfalls zu. Allerdings
muss ich den Franzosen respekt zollen für den enormen Aufwand der
betrieben wurde und das fast alles reibungslos ablief und jedes Rad
sich ins nächste fügte obwohl nicht der Gesamte Prozess, nur die
einzelnen Teile geprobt werden konnten.
Frankreich hat die Welt Willkommen geheißt, und die Welt kommt zu
Besuch, das unterstrich die Einlaufparade über Boote welche die
Seine entlang fuhren sehr schön auch wenn der Blick auf die
Athleten jeweils nur kurz war und sie Platztechnisch Limitiert sich
nicht so Präsentieren konnten wie sonst. Mir persönlich, da kommt
der Deutsche durch, würde es besser gefallen wenn jede Nation je
nach Größe ein eigenes Boot bekommen würde und diese Boote vom Typ
gleich wären.
Was ich nicht so recht verstanden habe ist das es sonst
Alphabetisch nach den Englischen Bezeichnungen der Nationen der
Einlauf von statten geht. Deutschland war aber eine der ersten
Nationen obwohl G für Germany wesentlich später kommt und A wie
Allemagne im Französischen keine rolle Spielt. Auch Südkorea ist
ziemlich früh erschienen mit R für Republic (Glaube bei C oder D).
Auch gab es probleme bei der Bildübertragung.
Lady Gagas Auftritt war bestenfalls 'nett', hat mich aber nicht
beeindruckt zurückgelassen. War halt eine Revue Nummer die an Tage
nicht so recht zur geltung kommt.
Frankreich hat seine Geschichte sehr kreativ vorgetragen, manchmal
mir etwas zu Politisch mit der Diversität und den Frauen Statuen
aber Insgesamt überzeugend.
Wirklich seinen Reiz entfaltet hat die Show aber erst als mit
einbruch der dunkelheit das Lichterspiel die Kontrolle übernommen
hat, darunter litt z.t. der Teil der sich im Hellen abspielte. Das
Wetter war der große Miesepeter, der Klecks auf der Weste,
schlechter geht es kaum aber dieser Faktor ist nunmal nicht
beeinflussbar.
Die Idee mit dem Pferd das auf dem Wasser Galoppiert ist fast des
guten zuviel gewesen.
Als Geschmacklos empfand ich die Darbietung mit der dutzendfach
geköpften Marie Antoinette, geschichte hin oder her, das wie stört
mich.
Das größte Highlight nach eigenem empfinden der Auftritt, der erste
seit 4 Jahren, von der aufgrund ihrer Erkrankung schwer
gezeichneten Celine Dion. Gänsehaut als sie auf dem Eifelturm sang,
so fehlerfrei, sauber und überzeugt das man nur seinen Respekt
zollen möchte und das obwohl ihr Auftritt nicht ohne
Gesundheitliches Risiko stattfand.
Das zweite Highlight war und ist natürlich der Eifelturm, das
Bauwerk um das ich die Franzosen extrem beneiden tue. Sehr
Effektstark und Spektakulär via Lasershow aber auch in winkeln in
denen er aufgenommen wurde (Bootsfahrt zum Fackellauf) in Szene
gesetzt.
Den Fackellauf selber empfand ich als überfrachtet was die anzahl
der Athleten/innen betraf, das es Paralympische vertreter waren ist
allerdings ein wichtiges Signal gewesen und der 100 Jährige hat
natürlich das ganze emotional abgerundet. Das Olympische Feuer in
anlehnung an die erste Heißluftballonfahrt in eben solch einen
präsentiert, sehr imposant, auf der spitze des Eifelturms hätte es
mir aber noch besser gefallen. Frage mich allerdings zum einen wie
der Betankt wird, und wie der auf die Höhe gehalten wird, aus der
ferne nicht sichtbare Taue ?
Sehr Loben muss man die Kommentatoren. Wolfgang Bartels der seinen
Job Solide erledigt hat, eine bereicherung aber war Friederike
Hofmann die vorab sich gut vorbeitet hat !
Insgesamt war das eine Eröffnungsfeier die maßstäbe gesetzt hat
hinsichtlich des Aufwandes und an dem sich zukünftige durchaus
messen lassen müssen. Es geht nicht darum immer einen drauf zu
setzen, aber das Niveau hoch zu halten.
Natürlich, klar, man könnte jetzt zurecht auch sagen es ist
Heulerisch, es werden 5 Milliarden Euro verpulvert und vermutlich
fast 80 Mio. für die Eröffnungsfeier während wir am Ende des Jahres
wieder darum gebeten werden für die Armen zu spenden während man
mit diesem investierten Betrag sehr vielen helfen
könnte.
Was mir auch durch den Kopf gegangen ist. Frankreich durfte sich
sprich sein Land und seine Kultur 4 Std. lang präsentieren während
Deutschland bei der Eröffnungsfeier der EM von der UEFA ein 10
minütiges Programm Spendiert bekommen hat das zudem nach UEFA
richtlinien Europa aber nicht Deutschland präsentiert hat und
komplett austauschbar war. Da hätte Deutschland energischer auf
seine Rechte pochen müssen !