So nun habe ich auch diesen Film gesehen. Hatte gestern irgendwie
Bock drauf auch wenn mich der Trailer kalt ließ. Und es ist genau
der Film geworden den ich erwartet habe. Einen "man muss Bock drauf
haben"-Film.
Vorab was mich total verwundert wie dieser Film die meist geschaute
Apple TV+ Produktion sein kann, wie
@Sawasdee1983 oben schreibt. Erschließt sich mir
überhaupt nicht, andererseits gibts ja nicht sooooo viele Filme
weswegen es nicht schwer sein dürfte wenn ein Film eine neuen
Rekord aufstellt. Trotzdem gibts bessere Apple TV+ Produktionen.
Und ich gehe auch mit das der Film vom Ton her zwei Hälften hat.
Wir verbringen in der ersten Stunde sehr viel Zeit mit dem
Familienleben und der Flucht der Familie. Das ist auch immens
wichtig um die Figuren kennenzulernen und das der Zuschauer sich
mit ihnen anfreunden kann. Klar ist Marky Mark (Wahlberg) in fast
jeder Szene mit dabei aber es fühlt sich gut an. Für mich war es
auch mal wieder schön Michelle Monaghan zu sehen da ich sie nur aus
den
M:I Filmen und ein paar anderen (älteren)
Produktionen kenne. Mittlerweile dann auch deutlich gealtert und
für die Rolle der Vorstadt-Mami perfekt geeignet. Die Kids sind
anfangs nur Beiwerk kriegen im Laufe des Films aber ihre
Screentime. Auf der Gegenseite haben wir mit Ciaran Hinds natürlich
ein Schwergewicht. Ich fand ihn zuletzt in der 2018er Serie
The Terror ja richtig toll. Hier hat leider nur am
Ende seine verdiente Screentime. Und Maggie Q darf dann im Endkampf
auftrumpfen und mal eine richtige Bitch sein. Steht ihr gut.
Handwerklich wurde der Film solide umgesetzt. Es ist eine Skydance
Produktion und die haben zum einen vernünftige Drehbuchautoren was
man an vielen Kleinigkeiten merkt die Plotholes vermieden haben.
Und das ist bei so einer doch abgedrehten Komödie gar nicht so
einfach. Aber es sind nun mal die kleinen Dinge wie zum Beispiel
das Marky Mark den kaputten Außenspiegel erklärt. Das ist immens
wichtig fürs World Building und das man so einem Film das alles
abkauft und nicht alle 30 Sekunden mit den Augen rollt und denkt
"coooome on". Und ja natürlich ist er teilweise etwas drüber. Als
die Kids und Mutter im Auto mit den Kopfhörern schlafen und Marky
Mark sich die Autoschlacht inkl. wilder links/recht Manöver leistet
und keiner davon auswacht. Ja da muss man dann ein Auge zudrücken.
Aber für mich war das alles im Rahmen zumal der Film in der Tat von
Hand-to-Hand Combats und über Verfolgungsjagten auch ruhige Momente
zu bieten hat. Er ist super abwechslungsreich weswegen die zwei
Stunden im Flug vergehen.
Mir gefiel die erste Stunde etwas besser als das große Finale bzw.
das Las Vegas Setting. Liegt aber daran das die erste Stunde
geerdeter ist und nicht komplett in die Actionkomödie abdriftet.
Aber klar mit Las Vegas musste man natürlich ein großes Finale
bieten. Allerdings habe ich nicht so viel gelacht wie Pierre. Für
mich war es mehr Action als Komödie und es ist definitiv kein
stumpfer Klamaukfilm. Einen einzigen Minikritikpunkt habe ich
allerdings. Die beiden Kotzszenen in Vegas als die Familie sieht
wie ihr Vater Leute tötet. Mag so Pippi-Kacka-Humor nicht und auch
hier passte es einfach nicht. Kotzen und dann sofort weiter laufen.
Neeeee das hätte nicht sein müssen. Sind aber nur zwei kleine
Szenen die am Ende nicht wirklich ins Gewicht fallen.
Die Kameraarbeit ist mir nicht so sehr wie Pierre aufgefallen. Klar
gibts ab und an mal nen komischen Winkel oder auch die
Drohnenkameraszene ist ein kleiner Stilbruch. Aber nichts wo ich
sage das es schlecht war. UND vor allem konnte man den Actionszenen
gut folgen weil der Film nicht kaputt geschnitten ist wie es so
viele Filme aus dem Genre heutzutage machen. Die Kamera war immer
On Point drauf und man konnte auch in den schnelleren Szenen der
Szenarien folgen. Großer Pluspunkt.
Und dann noch das große Woke-Thema was ja bei Apple leider auch
gelebt wird. Meist allerdings im ertragbaren Rahmen. Dieser Film
ist überraschenderweise komplett woke frei. Liegt sicherlich auch
an den erwähnten Machern. Skydance und Marky Mark als Produzent
rücken halt gute Geschichten in den Vordergrund. Die Familie ist
schön klischeehaft und daher auch glaubwürdig dargestellt. Einfach
eine Freude denen zuzuschauen. Und man merkt auch das die
Schauspieler Spaß hatten und miteinander konnten. Vielleicht auch
weil Marky Mark zwar in jeder Szene drin ist aber nicht omnipräsent
die Leinwand kapert und die anderen somit auch was zu tun
bekommen.
Fazit:
The Family Plan ist eine lustige und seichte
Action Komödie die richtig Laune macht wenn man Bock drauf hat. Die
Action wurde gut umgesetzt, bis auf eine paar Shots im Finale mit
der doch recht künstlichen Gegenbeleuchtung (spielt bei
Sonnenuntergang), wo man dann sieht das vieles vor Green Screens
stattfand ist der Film sehr gut umgesetzt worden. Es macht den
Schauspielern spaß zuzuschauen, die bad guys sind am Ende dann nur
Mittel zum Zweck und man wird einfach gut unterhalten. Auch die
Kampf Choreos wurden gut umgesetzt und man merkt das Mark Wahlberg
auch schon Actionfilme gedreht hat und sich auskennt. Fürs Kino
hätte es bei mir sicherlich nicht gereicht auch weil ich die Art
von Filmen nicht sooo sehr mag aber ab und an macht sowas Spaß.
Daher gute
7,5-8 von 10 Zehnkampfdisziplinen
Woke r' Not-Score: 0 % (Woke
Free)
Ach ja habt ihr den Meta-Gag von Kyle
Morgan verstanden? Sein neuer Name im Ausweis war ja Van (wie
Fahrzeug) worüber er sich aufgeregte und in Wirklichkeit heißt der
Schauspieler mit Vornamen Van. Herrlich!
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists
