Man muss das Video gesehen haben und es wird wohl die wenigsten interessieren, außerdem hat es nur entfernt mit dem Film zu tun. Trotzdem wurden einige Aspekte beleuchtet und vielleicht hat es ja noch jemand angeschaut. Dass mit "Sonne und Beton" und "Im Westen nichts Neues" die beiden Beispiele für hervorragendes deutsches Kino genannt wurden, die mir auch als erstes in den Sinn kamen hat mir gut gefallen. 

Letzterer ist ein Beispiel, dass deutsches Kino mit großem Budget international mithalten kann, was die ganzen Auszeichnungen belegen. Letztlich ist es immer eine Geldfrage und ein Land ohne große Filmindustrie oder staatliche Finanzierung wird international nur punktuell Beachtung finden. China oder Russland haben ein Interesse der westlichen Unterhaltungsindustrie was entgegenzusetzen und lassen sich das was kosten, dafür wird Einfluss auf die Inhalte genommen.

Das mit der Abwechslung würde ich auf den gleichen Grund zurückführen. Ein Sciencefiction oder Fantasy Film mit geringem Budget dürfte sehr schwierig sein, weil der Zuschauer eben Hollywood Produktionen gewohnt ist. Schweden ist bekannt für seine düsteren Thriller, auch ein Genre mit Fokus auf Schauspiel und Story ohne kostenintensive Effekte.
Nebenbei bemerkt gibt es deutsche Sciencefiction: "Ich bin dein Mensch" war sogar richtig gut, "Tides" fällt mir noch ein. Und wenn man das Thema auf Serien erweitert kommt mit "Dark" einer der genialsten Beiträge weltweit aus Deutschland, mit Netflix Budget aber doch fokussiert auf die verrückt komplexe Handlung. Was Horror angeht hat mich "Kohlrabenschwarz" einfach blendend unterhalten und ich hoffe es reicht für eine zweite Staffel, die Serie ist trotz bekanntem Cast und alter Volkssagen sehr frisch. Außerdem gibt es viele Märchenfilme für Kinder, welche man dem Fantasygenre zuordnen müsste. Die neue Serie der "Dark" Produzenten "1899" wurde nach einer Staffel eingestellt, obwohl sie toll war. Das gehört auch zur Wahrheit. 

Also sind wir wieder beim Thema Geld und Filmförderung. Im Video wird gesagt ohne diese Unterstützung gäbe es den deutschen Film vielleicht nicht mehr, es ist also existenziell für die Filmemacher in Deutschland. Das Budget wird angegeben mit 200 - 400 Mio. Euro. Davon dreht ein großer US Studiokonzern zwei Blockbuster - wenn sie sparsam sind. Das sind heftige Relationen. 
Zu dem Zweck werden Steuergelder verwendet, was den Filmfreund freuen mag stößt bei vielen Menschen wahrscheinlich grundsätzlich auf Unverständnis, weil eben überall gespart werden muss. Daher finde ich es absolut vernünftig und wichtig, dass der wirtschaftliche Aspekt nicht außen vor bleibt. 
Das ist meine Kritik an dem Video, es wird sowohl die Vergabe der Gelder nach kulturellen wie auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten kritisiert ohne eine Lösung anzubieten. Wenn es nach intellektuellen und kulturellen Ansprüchen entschieden wird ist man dem Geschmack derjenigen ausgesetzt, die entscheiden. Wirtschaftliche Gründe sorgen dafür, dass die Produzenten eher auf massenkompatible Stoffe setzen. Da beides Nachteile hat und keine Alternative angeboten wird könnte man auch einfach sagen es ist aktuell eine gute Mischung zwischen Kunst und Kommerz.
Chantal habe ich zwar noch nicht gesehen, aber ich denke qualitativ und vom Niveau wird sie mit den erwähnten Otto Klamaukfilmen und den meisten Heimatfilmen locker mithalten.