Ich kam nun doch noch in den Genuss, den Streifen im Kino zu sehen
(OmU).
@deathnotePaul hat eigentlich schon perfekt
zusammengefasst, was mir nach den knapp zwei Stunden durch den Kopf
ging. Insbesondere den Punkt mit der Zugänglichkeit des Films
möchte ich nochmal unterstreichen. In gewisser Hinsicht spiegelt
die unwirtliche Landschaft genau das wider; man wird als Zuschauer
ohne große Einführung direkt in das schwere Inselleben
hineingestoßen und entweder man passt sich daran an (und lässt sich
auf den Film ein) oder hadert mit seinem Schicksal (und hat keine
Freude am Film)
. Diese Kompromisslosigkeit ist
bemerkenswert.
Zur Geschichte möchte ich nur noch eine Kleinigkeit schreiben. Sie
ist wunderbar schräg und man fragt sich über die gesamte Spielzeit,
was denn nun der konkrete Anlass für die Aufkündigung einer
jahrelangen Freundschaft gewesen sein mag. Gleeson und Farrell
spielen ihre Rollen hingebungsvoll. Für mich war Kerry Gondon
jedoch die überragende Mimin in diesem Spiel. Ihre Leistung ist
wahrlich Oscar-verdächtig gewesen.
Ehrlicherweise muss ich jedoch sagen, dass ich mit dem Ende
zunächst nur wenig anfangen konnte. Die Pointe war mir dann doch
ein wenig banal - wahrscheinlich war jedoch genau das die Intention
des Drehbuchschreibers und Regisseurs McDonagh. Je mehr ich darüber
nachdenke und
The Banshees of Inisherin Revue passieren
lasse, desto cleverer erscheint mir die Auflösung des ganzen.
Trotzdem kann ich mich noch nicht ganz zu einer finalen Wertung
durchringen. Ich schwanke zwischen
8 bzw.
9/10 Punkten. In beiden Fällen ist das eine klare
Empfehlung. Für mich wäre es keine Überraschung, wenn der Film bei
der anstehenden Oscar-Verleihung den ein oder anderen Goldjungen
einheimsen würde.