So habe mir den Film heute Abend dann endlich im Extended Cut
angeschaut und am Ende bin ich dann doch froh NICHT im Kino gewesen
zu sein. Mich hatte der Trailer schon nicht so wirklich abgeholt,
obwohl die Werbekampagne über die Zeit besser wurde. Jetzt nachdem
ich den fertigen Film gesehen habe, muss ich sagen das ich einen
komplett anderen Film erwartet hätte. Irgendwie passt der Trailer
nicht zu dem was der Film dann am Ende ist.
Erst mal die coolen Dinge. Ryan Gosling. Meine Fresse spielt er den
Colt Seavers extrem geil. Was man allerdings beachten muss: er hat
nichts, aber auch gar nichts mit dem Original zu tun. Er hätte auch
jeden x-beliebigen anderen Namen haben können. Und so muss da auch
ran gehen, weil Fans der Serie werden hier bitterböse enttäuscht
werden. Nun gut, also es macht schon Spaß Ryan durch diesen irren
Trip eines Drehs zu folgen. Aber die ganze Story um ihn drum herum
ist einfach nur Mist und Mittel zum Zweck, das wirklich nur ein
Gerüst dafür ist, von einer coolen Stuntszene zur nächsten zu
wechseln. Bei 2,5 Stunden kommen da natürlich etliche Längen auf.
Dann haben wir den Soundtrack. Auch hammer, hammer geil und die
Songs passen da richtig gut rein. Mein Highlight ist aber natürlich
das Rearrengement von "The Unknown Stuntman" im Anspann. Scheiße
was habe ich da zu diesem Country-Song mitgewippt. Das ist
natürlich Fanservice pur.
Wie auch so manch andere Sache. Ich meine sowohl der klassische
Jeep als auch das aktuelle Modell sind eine riesen Verneigung. Aber
eben auch die ganzen Stunts die da gemacht werden und die die
Essenz des Films sind. Geil waren immer wieder die Anspielungen an
andere Filme, die sich die Protagonisten zuwarfen. Anfangs sehr
oft, später leider nicht mehr so oft. Aber als Filmfan erkennt man
natürlich sofort, von welchen Filmen gesprochen wird (z.B. "
sie
kommen hier nicht vorbei") . Dann gefiel mir auch der
komplette Film im Film, wo natürlich DER 2024er Blockbuster von
Warner mächtig aufs Korn genommen wird. Hach und was habe ich die
Post It's in Tom Ryders Bude abgefeiert und das sie am Ende auch
noch DEN Cameo da echt für bekommen haben. Herrlich.
Aber ihr merkt schon das ich irgendwie nur Songs, Cameos,
Referenzen und die Action abfeiere. Das ist leider auch so. Mit
Emily Blunt kann ich per se in keinem Film was anfangen.
Schreckliche Frau. Auch fand ich das die Chemie zwischen Blunt und
Gosling so gar nicht vorhanden war. Gut sie hatten auch nicht
wirklich viele Szenen in Anbetracht der Laufzeit zusammen. Zumal
der Fokus auch klar auf Gosling lag. Und wie gesagt, die Story ist
so an den Haaren herbeigezogen das man schreien möchte.
Insgesamt aber immer noch ein solider Film, den man mal Samstag
abends schauen kann. Aber eben auch nichts was länger im Gedächtnis
bleibt. Und für wirkliche Fans der 80er Serie ist das hier eh
Blasphemie pur. Was ich dem Film allerdings nicht verzeihe ist
natürlich der Cameo am Ende. Das hätte wirklich nicht sein sollen,
denn seien wir ehrlich zu uns selber: sooooo will man die Stars
nicht mehr sehen.
Ich zumindest möchte sie für immer und ewig so in Erinnerung
behalten:
Was der Film aber eindrucksvoll schafft, ist die harte Arbeit von
Stuntleuten zu ehren und auch mal ne Minute oder zwei drüber
nachzudenken. Klar das hat auch die Serie damals gemacht, trotzdem
ist das Geschäft ja immer noch gleich geblieben. Die kassieren
Prügel, werden angezündet, brechen sich die Knochen und erhalten
keinen Lohn dafür. Es gibt da eine Szene über die kurz über Oscars
gesprochen wird. Und in der Tat gibts keine Oscar-Kategorie für den
besten Stunt im Jahr. Auch aktuelle Themen wie Bluescreen und
Deep-Fake werden im Film verarbeitet. Somit bietet der Film
zumindest auch ein ernstes Sub-Thema neben den ganzen Gags. Und ich
fände es gut wenn der Film zumindest bei den Visual Effects Oscars
in 2025 zumindest bedacht wird. Weil hier wurde wirklich viel Liebe
zum Detail reingesteckt.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists
