Endlich hat Marvel wieder einen Film abgeliefert, der mich voll und
ganz überzeugen konnte, Deadpool & Wolverine klammere ich da
bewusst mal aus. Thunderbolts* funktioniert aus mehreren Gründen
erstaunlich gut. Zum einen sind die Figuren durchweg sympathisch
und harmonieren wunderbar miteinander, was für eine tolle
Gruppendynamik sorgt. Besonders gefallen hat mir, dass die Action
nicht nur aus digitalen Explosionen besteht, es gibt zwar viele
Spezialeffekte, aber diese sehen hochwertig aus und werden durch
reichlich handgemachte Action ergänzt. Diese Mischung macht die
Actionsequenzen besonders überzeugend und abwechslungsreich. Ein
weiteres Highlight ist für mich der Winter Soldier, der hier
endlich wieder sinnvoll eingesetzt wird und als einer meiner
MCU-Lieblinge hatte ich grosse Freude daran. Der gesamte Cast ist
stark besetzt und liefert durchweg gute Leistungen, wobei Bob der
heimliche Star des Films ist, über den man besser nicht zu viel
verrät. Die Story selbst ist zwar nicht aussergewöhnlich komplex
und die Antagonistin bleibt eher blass, doch das wird durch eine
erfrischende Grundidee ausgeglichen. Spannend ist vor allem, dass
Ängste und unverarbeitete Traumata eine zentrale Rolle spielen, was
der Handlung emotionale Tiefe verleiht. Besonders im Finale wird
dieses Thema stark ausgespielt und obwohl es nicht in einem
typischen, bombastischen Spektakel gipfelt, funktioniert es
hervorragend. Dadurch wirkt das Ende persönlicher und intensiver,
als man es von vielen MCU-Filmen kennt. Der Humor sitzt ebenfalls,
ohne die ernsten Momente zu untergraben. Optisch überzeugt der Film
mit einem stimmigen Look, der den düsteren Untertönen gerecht wird.
Alles in allem bin ich richtig happy mit diesem Film, er hat mir
gezeigt, dass es für das MCU durchaus noch Hoffnung gibt.
8.5/10

LG, Raffi
Letterboxd: VincentVega84