Korrekt. Hatten wir schon vor Monaten drüber geschrieben das Folie
à Deux bei einem Gesamtbudget von 320 Mio. $ erst einen BEP mit 800
Mio. $ Boxoffice erreicht. Ausgeschlossen bei projektierten 50 - 60
Mio. $ Opening Weekend.
Ich habe in meiner Rechnung weiter oben mal ganz grob durch 2
geteilt. Also die erwartbaren 340 Mio. $ Boxoffice wovon 170 Mio. $
wieder zurück ans Studio gehen. Der Rest behält der Verleiher und
die Kinos ein. Und 320 Mio. $ Kosten minus 170 Mio. $ Nettoeinnamen
macht einen Nettoverlust von 150 Mio. $. In Wirklichkeit verschiebt
es sich wohl etwas. Auch WB erhält aus dem US Raum etwas mehr als
50 % vom Ticketpreis zurück. Aber dafür halt in Asien weniger. Grob
angenährt dürfte die Rechnung am Ende aber stimmen.
Mit dem Multiplikator x2,5 ist man sich immer auf der sicheren
Seite. Aber das sind dann halt die erwähnten 800 Mio. $ Einspiel.
Aber WB kratzt sowas wenig. Das ganze DCEU war eine Katastrophe und
unterm Strich nicht erfolgreich. Gerade die letzten Filme aus der
Phase wo das JGDCU bereits angekündigt wurde und niemand sich mehr
die vier abgedrehten Streifen angeschaut hat, haben ja nochmal
massive Verluste verursacht. Trotzdem scheinen die Geldtöpfe
unendlich zu sein, weil anders erklärt es sich nicht das WB noch
Geld hat um einen Film wie Folie à Deux mit 200 Mio. $
Produtkionsbudget auszustatten. Ich meine
@agentsands hat das anfangs hier im Thread auch
mal geschrieben: völlig irre. Aber anscheinend glaubte jemand in
den WB Chefetagen das der 2019er Überraschungshit mit > 1 Mrd. $
Boxoffice nochmal passiert.
Was an der Rechnung schon völlig bescheuert ist. SELBST wenn der
zweite Teil das Kunststück der Milliarde nochmals vollbracht hätte,
wären es am Ende nur ca. 20 % Reingewinn geworden. 20 % Gewinn sind
sehr gesund und meist über Durchschnitt (kommt ein wenig auf die
Branche an). Keine Frage. Aber eben auch nichts was Aktionäre in
Entzückung versetzt. Zum Vergleich Teil 1. Da waren es es um die
330 % (grob 830 Mio. $ Reingewinn nach Abzug der Gesamtkosten von
250 Mio. $). Also genau das was sich Cashcow nennt und wo Aktionäre
einen richtig einer drauf abgeht. To da moon und sowas. Somit war
von vorne herein klar das Folie à Deux eher ein normaler
Bilanzgewinn werden wird und eben keine Gewinnrakete. Auf der
anderen Seite aber wurde mit dem hohem Budget massiv ins Risiko
gegangen. Jeder Risk Manager (dt. Risikoanalyst) hätte hier den
Full Stop einlegen müssen. Und ich gehe davon aus das ein Konzern
wie WB Heerscharen von Risk Managern unter Vertrag hat. Und da sind
wir dann bei dem allgemeinen Branchenproblem in Hollywood der
völlig absurd ausufernden Budgets angekommen. Das macht die ganze
Branche kaputt und führt am Ende leider zum Aussterben ganzer
Genres. Weil einige wenige aber dafür sehr große Fehlentscheidungen
getroffen werden, wodurch der ganze Rest leidet. Das ist ja der
Grund warum es kaum noch filmische Experimente gibt. Und so sehr
ich Folie à Deux dafür Danke das der Film ein einziges kreatives
Experiment ist und wir so was viel mehr brauchen, so sehr
kritisiere ich das Budget. Dieser Film hätte ebenfalls mit den 55
Mio. $ des Vorgängers umgesetzt werden müssen. Meinetwegen noch mit
nem Inflationsaufschlag der letzten 5 Jahre. Dann wären wir bei
grob 68 Mio. $ gelandet. Unter der Prämisse das ebenfalls 100 Mio.
$ Marketing angefallen wären, hätte der Film einen BEP bei 420 Mio.
$ gehabt. Was unter den aktuellen Umständen ebenfalls nicht
erreichbar gewesen wäre. Aber man hätte wohl zumindest knapp die
schwarze Null erreicht:
340 Mio. $ erwartete Gesamteinnahmen
/ 2
= 170 Mio. $ Einnahmen für WB
- 168 Mio. $ Gesamtkosten (68 Mio. + 100 Mio.)
= knappes Nullsummenspiel
Welcher Vogel da 200 Mio. + 100-120 Mio. zu verantworten hat,
gehört geteert und gefedert. Vor 300 Jahren wären solche Leute
unter die Guillotine gekommen. Ach was red ich. Vor 30 Jahren wären
solche Leute hochkant aus allen Ämtern geflogen und hätten nie
wieder einen seriösen Job bekommen.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists