Sooo, ich habe gestern nun ebenfalls
Alien: Romulus
gesehen und möchte kurz meine Eindrücke schildern. Vorab: Ich bin
nicht tief im
Alien Universum drin, verehre aber den
ersten Film. Den hochgelobten zweiten Teil hingegen finde ich schon
deutlich schlechter, der Rest rangieren bei mir unter der Kategorie
"ferner liefen".
Obwohl das Bildmaterial und der Trailer vorab ein Gefühl
vermittelten, die Atmosphäre des ersten Films einzufangen, regte
sich bei mir kein Gefühl des unbedingt sehen müssens. Zu viele
Beiträge zum
Alien-Universum haben zunächst Hoffnung
gemacht, ultimativ aber enttäuscht. Nun hat sich jedoch spontan die
Gelegenheit ergeben.
Ausstattung, Look und Ton stimmen auf jeden Fall. Mir hat auch die
Einbettung der minimalistischen Handlung recht gut gefallen. Obwohl
Alien: Romulus das Rad nun wahrlich nicht neu erfindet,
fieberte ich doch mit und hätte mir für ein, zwei Figuren ein
anderes Schicksal gewünscht. Eine echte Bindung kam trotzdem nicht
auf, weder zu den Nebenfiguren, noch zur Hauptakteurin. Das ist in
dieser Art von Film vielleicht gar nicht so wichtig, denn es geht
eigentlich um etwas anderes, nämlich den Überlebenskampf gegen
einen schier übermächtigen Gegner. Da muss ich leider sagen, dass
der Film am Ende nicht das liefert, was er eingangs verspricht. Ein
echtes Gefühl der Bedrohung, des Ausgeliefertseins und der
Klaustrophobie hat sich - zumindest bei mir - nicht eingestellt.
Bezeichnenderweise war das Durchkriechen eines engen
Lüftungsschachts zu Beginn die nervenaufreibendste Szene (nochmal:
allein meine Wahrnehmung). Eine nette Idee war zweifelsohne das
Spiel mit der künstlichen Schwerkraft.
Es ist aller Ehren wert, dass die Macher sich deutlich am ersten
Teil orientiert und versucht haben, dessen Stil einzufangen. Zurück
zu den Wurzeln, sozusagen. Die Rechnung ist aber nicht ganz
aufgegangen. Zumindest nicht in Gänze. Es gibt immer wieder gute
Szenen, ich denke z.B. an die erste Begegnung mit den Facehuggern,
oder auch gelungene Bildzitate (Rain mit Pulse Rifle vor dem Aufzug
vs. Ripley in
Aliens). Es bleiben jedoch Versatzstücke,
die sich nicht zu einem durchweg gelungenen Gesamtwerk fügen
wollen. Am Ende steht für mich ein Film, der die Reihe nicht
wirklich weiterbringt, ein wenig die wohlige Erinnerung an Teil 1
(und meinetwegen auch 2) schürt, dabei aber immerhin sehr gut
aussieht und ein klasse Sounddesign vorweist. Das mag am Ende
ziemlich negativ klingen, ist so aber nicht unbedingt gemeint. Ich
meine lediglich, dass
Alien: Romulus nicht der große Wurf
geworden ist, aber trotz mancher Schwäche mehr Unterhaltungswert
bietet als die vorangegangenen Beiträge zum Filmuniversum.
6/10.
p.s.: Ich konnte nicht anders und habe mir nach dem Kinobesuch
nochmal das Original angesehen -
Alien bleibt unerreicht
in seiner Intensität und Originalität.