Der "Goldene Palme" Gewinner von 2016,
I, Daniel Blake,
hat es mittlerweile auf drei Veröffentlichungen aus dem Hause I've
Entertainment gebracht. Eine davon möchte ich Euch
vorstellen.
Bilder (Slipbox B):
Was die Einzelteile klar der Edition zuordenbar macht, ist der
wiederkehrende Titelschriftzug
I, Daniel Blake. Er findet
sich auf fast allen Bestandteilen wieder. Die einzige Ausnahme ist
die Banderole.
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Auslieferungszustand, OVP.
I've Entertainment hat die notwendigen Angaben zur Altersfreigabe
und die technischen Details nicht auf eine J-Card oder direkt auf
die Rückseite des Schubers gedruckt ...
... sondern auf diesen semitransparenten Streifen. Dieser ist mit
den Enden in und um die Slipbox Unterseite gelegt. Finde ich eine
sehr schöne Lösung. Dass unter dem "Butterbrotpapier" dennoch
Angaben auf der Box zu erkennen sind, wird vermutlich gewissen
Vorgaben geschuldet sein. Das ist zwar noch nicht perfekt, aber ich
bin eher ein Vertreter der "Glas halb voll Fraktion", will heißen:
Jede Angabe auf der Banderole steht schon mal nicht auf dem
Schuber. Das "Region A" Logo ist übrigens wieder mal irreführend;
die Blu-ray spielt auf Geräten jeglicher Region problemlos
ab.
Der Film ist wahrlich nicht arm an Höhepunkten, aber diese
spezielle Szene ist besonders stark. Es freut mich sehr, dass sie
in dieser Form verewigt wurde. Noch schöner es aber gewesen, wenn
a) der Hinweis auf die Goldene Palme nicht so prominent (sprich:
gar nicht) auf dem Cover gelandet wäre und b) selbiges ein paar
Veredelungen erhalten hätte.
Ein Blick auf die Rückseite, ohne Banderole. Nun sind die fest
aufgedruckten Angaben zu erkennen. Credits mussten anscheinend
sein, aber immerhin durften sie in kleiner Schriftgröße gedruckt
werden. Nett ist übrigens die Platzierung der Auszeichnungen in
perspektivisch korrekter Weise. Zumindest auf den ersten Blick
erwecken sie den Anschein, ebenfalls auf die Wand gestencilt zu
sein.
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Wenn man die Slipbox in der Hand hält und umdreht, kann man das
komplette Graffiti lesen, das "Daniel Blake" an die Hauswand
gesprüht hat. Umlaufende Artworks sind einfach spitze!
Obwohl es eigentlich gut zum Film und seiner Schnörkellosigkeit und
Direktheit passt, hätte es sich natürlich angeboten, den
Titelschriftzug mit Glanzlack hervorzuheben. So bleibt "nur" ein
knackscharfer Druck, der sogar die Verschmutzung des Bürgersteigs
erkennen lässt.
Typischer Inhalt einer Slipbox-Edition: Keep Case (hier: Scanavo
Case) und Booklet. Oben links ist die Banderole nochmal zu
sehen.
Vorder- und Rückseite des Inlays.
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Theoretisch ließe sich auch dieses Inlay wieder umdrehen.
Im Keep Case steckt der weiße Umschlag (rechts oben zu sehen), in
dem sich die hier zu sehenden vier Character Cards befinden. Auf
den Rückseiten herrscht gähnende Leere, nicht einmal ein
Copyright-Vermerk ist dort untergekommen.
Allein der Nummerierungssticker klebt unten an der Slipbox. Meine
Edition ist die Nr. 561 von 1.000 Exemplaren.
Ich bin ausgesprochen zufrieden mit diesem Release. Der oben
genannte Verbesserungswunsch ist ein "Kann", kein "Muss". Auch im
Ist-Zustand überzeugt die Slipbox auf ganzer Linie, genau wie der
Film. Obwohl
I, Daniel Blake ein zunächst sehr fremdes
Thema behandelt, nämlich das soziale Sicherungsnetz in
Großbritannien, schafft er es doch, auch den nicht-Briten von der
ersten Minute an in seinen Bann zu ziehen. Das zeugt davon, dass
einerseits die Charaktere glaubwürdig sind und andererseits
Drehbuchautor und Regisseur die richtigen Entscheidungen getroffen
haben, als es um die Umsetzung des nicht ganz einfachen Stoffes in
ein semifiktionales Unterhaltungsprodukt ging. Hut ab, starke
Leistung. Sehr bewegend. Ein verdienter Sieger im "Goldene
Palme"-Wettbewerb von Cannes.