Geschrieben: 11 Dez 2023 15:30
Wo wird nochmal genau der Film kaputt gemacht? Wurde der jetzt
geändert?
Anstatt eine Erklärung zu liefern wo sich Frau Zegler jetzt konkret
widersprochen hat springt man auf das letzte Zitat an, welches
übrigens keinerlei Interpretation bietet, sondern lediglich eine
inhaltliche Beschreibung. Das könnte man sachlich diskutieren und
versuchen sich in verschiedene Perspektiven zu versetzen um so zu
einer differenzierten Meinung zu gelangen.
Es waren andere Zeiten als Schneewittchen animiert wurde, obwohl
manche irgendwo an dem Punkt hängen geblieben sind hat sich die
Gesellschaft weiterentwickelt und heutzutage werden Frauen immer
noch systematisch benachteiligt aber immerhin wird die Problematik
öffentlich diskutiert.
Natürlich gibt es unendlich viele Situationen in denen ein Kuss
etwas Schlimmes oder sehr Schlimmes ist, grundsätzlich könnte man
sagen sobald das Einverständnis von egal welcher Seite fehlt wird
es kritisch. Fragt mal den ehemaligen spanischen
Fußballverbandspräsidenten Rubiales oder noch besser die
Fußballerin Hermoso.
Ich sehe keinerlei Notwendigkeit an einem alten Zeichentrickfilm
Änderungen vorzunehmen, man könnte aber trotzdem vernünftig mit
einem Kind darüber sprechen und zwar kindgerecht. Trotzdem spricht
meiner Meinung nach absolut nichts dagegen die Geschichte nochmal
zu erzählen, aus Schneewittchens Sicht, etwas moderner mit einer
selbstbewussten Prinzessin. Das schmälert das Original nicht im
Geringsten, es wird auch niemand gezwungen sich den neuen Film
anzusehen. Deswegen ist diese ganze politische Kritik im Vorfeld
für mich schwer zu begreifen, niemand kennt den Film und könnte
etwas zur Qualität sagen.Darum kann es also nicht gehen, es ist
wohl mehr eine Kampagne gegen den Wandel von Leuten, die nicht
damit klarkommen, dass sich Meinungen und Ansichten ändern können,
weil die Welt nicht still steht.
Geschrieben: 11 Dez 2023 21:23

Blu-ray Starter
Aktivität:
Der letzte Satz ist halt mehr als zutreffend auf Belphegor.
Gedanklich 1950 stehen geblieben, als weißer Mann fühlt er sich eh
bedroht, da er nicht mehr die alleinige "Herrschaft" hat und nicht
weiß, wie er mit der fortschrittlicheren Welt klar kommen soll. Da
regt man sich künstlich über Kleinigkeiten auf, selbst wenn es nur
Filme sind in denen eine schwarze Nonne für ein paar Sekunden zu
sehen ist und keinen Text hat, weil es halt in seiner Weltsicht
völlig falsch ist. Durch und durch traurig.
Und die sogenannte Memekultur hat er ja auch nicht im Ansatz
verstanden, wie man hier sieht.
Geschrieben: 11 Dez 2023 23:03

Blu-ray Junkie
Aktivität:
Geschrieben: 26 Juni 2025 19:49
Habe den Film auf Disney+ gesehen
Die Geschichte dreht sich um Schneewittchen, die nach dem Tod ihrer
Mutter bei ihrer Stiefmutter, der bösen Königin, aufwächst. Die
Königin ist eifersüchtig auf Schneewittchens Schönheit und
beauftragt einen Jäger, sie zu töten. Schneewittchen entkommt und
findet Unterschlupf bei den sieben Zwergen.
Musical Realverfilmung von den Gebrüder Grimm. Den Inhalt braucht
man nicht zu erläutern. Entspricht 1:1 der Geschichte vom
Trickfilm.
Fangen wir bei den Schauspielern an. Über die Qualitäten von Rachel
Zegler & Gal Gadot in dem Film spalten sich ja die Meinungen,
aber beide spielen echt gut. Nicht überragend und keine ist besser
als die andere. Schneewittchens Charackternetwicklung fand ich
gelungen. Gadot als Hexe sehr authentisch, bösartig, elegant und
charismatisch. Beide sehe ich da gleichauf. Andrew Burnap
gehopst wie gesprugen. Hätte jeder spielen können. Optisch kann man
hier nix gegen sagen. Ich fand das alles stimmig. Auch wenn die
Welt mir viel zu künstlich erschien.
Jetzt kommen wir zu den negativen Aspekten.
Schneewittchen als Latina. Ich habe ja nix gegen Veränderungen,
aber man sollte schon beim Original bleiben und das hat nix mit
Rassismus zu tun, falls mir einer so kommt. Ich bin da etwas
altmodisch. Bei Arielle fand ich das auch sehr zwiespaltig. Das hat
aber nix mit den Fähigkeiten der Schauspieler zu tun, denn die war
gut.
Die 7 Zwerge sehen in CGI absolut grottig aus. Hier hätte ich mir
mehr transparenz bei Disney gewünscht und es mit echten Menschen
probiert. Authentisch wäre hier der richtige Weg gewesen.
Die Musikeinlagen waren mir too much. Es hätte weniger sein können.
Zudem war die Lippensynchro schrecklich und so gut wie kaum
vorhanden.
Gadot's Sychronstimme empfand ich als schlecht gewählt. Ihre WW
finde ich sweet und wesentlich besser.
Durch das viele CGI und die künstliche Welt geht die Atmosphäre
stark verloren.
Was bleibt am Ende...Keine Frage an Gadot und Zegler, die wirklich
stark spielen, aber alles andere ging voll in die Hose. Disney
schaft mit der Realverfilmung eine schlechte
Neu-Interpretation des Trickfilmes. Es fehlt der Charme, die
Originalität, die Magie...Das alles bietet der Trickfilm wesentlich
besser.
Daher nur 3/10 Zwergen
Geschrieben: 30 Juli 2025 13:47
Um die Wissenslücke zu schließen und sich eine eigene Meinung zu
bilden, habe ich mir den neuen Schneewittchen auf Disney+
angeschaut.
Mir persönlich gefällt der original Zeichentrick sehr und hat in
meinen Kindheitstagen für prächtig gute Unterhaltung gesorgt.
Die Neuinterpretation sieht optisch nicht schlecht aus und
erschafft eine bunte, kindergerechte Märchenwelt.
Rachel Zegler kann zwar gut singen, aber Ihre schauspielerische
Leistung als Schneewittchen ist leider alles andere als
gelungen.
Hölzern und eindimensional in Ihrer Mimik versprüht Sie keine
Warmherzigkeit und mit zunehmender Laufzeit entsteht ein Gefühl der
Neutralität gegenüber ihrer Figur. Selbst als Sie der Königin mit
Wut im Bauch gegenüber steht, verzieht Sie das Gesicht ungekonnt,
als hätte Ihr jemand kurz zuvor den Lolli weggenommen.
Im Vergleich liefert Gal Gadot die weitaus bessere Performance
ab und auch wenn Sie sich wiederholte Male im Overacting verliert,
ist Ihre Darbietung insgesamt stimmiger.
Die restlichen Charaktere sind nicht der Rede wert und haben nur
einen beiläufigen Sinn im Film.
Selbst die Zwerge, die eigentlich eine starke Bindung zu
Schneewittchen haben, bleiben als Animationsfiguren blass und
seelenlos.
Auf der emotionalen Ebene können Sie in digitaler Form keine
Gefühle transportieren und die Freundschaft wirkt letztendlich
unecht oder eben künstlich.
Zwar gibt es immer wieder kurze, schöne Momentaufnahmen, doch
leider verlieren sich diese Szenen im Film, weil einfach so vieles
unstimmig ist.
Ein weiteres sehr großes Problem sind die Musikeinlagen, die ca.
60% des Films ausmachen und das nervt irgendwann.
Es folgt ein Gesang, ein Lied nach dem nächsten und die Musikstücke
haben größtenteils keinen Wiedererkennungswert - gerade gehört und
gleich wieder vergessen. Letztendlich habe ich sogar
zwischenzeitlich vorgespult, weil es einfach nicht ins Geschehen
reingepasst hat.
Das Ende und die Erweiterung der klassischen Geschichte hat mir
sehr gut gefallen, doch diese ist inszenatorisch völlig missraten,
weil zuvor nichts davon greifbar oder erzählerisch thematisiert
worden ist.
Die Idee der Kehrtwende ist grundsätzlich löblich, doch die
Umsetzung ist wirklich verblödet in ihrer Art.
Also Disney hat sich mit dem Film wirklich keinen Gefallen
getan und das Zeichentrick, wenn auch in mancherlei
Hinsicht nicht mehr zeitgemäß, ist der Live-Action-Variante
definitiv vorzuziehen.
4/10