Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich finde der Stellenwert
eines Films ändert sich für mich nicht durch das Medium. Er gefällt
mir entweder oder eben nicht. Im Kino schaue ich eigentlich nur
Filme von denen ich sicher bin, dass sie mir gefallen, ein
Kinobesuch bleibt was Besonderes und ist selten, weil ich nicht
direkt neben einem Kino wohne. Durch das Streaming kann man einfach
viel mehr schauen und schaut dann auch mal häufiger in was
unbekanntes rein, was dann doch nicht so richtig zum Geschmack
passt. Das ist wirklich Konsum. Aber zuletzt haben mich Killers of
the Flower Moon und zum Teil Maestro nachhaltig beeindruckt, ein
Rebel Moon hätte mich im Kino noch mehr enttäuscht als im Stream.
Für mich persönlich verliert ein Film nicht an Stellenwert was die
Qualität angeht, es betrifft höchstens den finanziellen Erfolg -
der mich selbst aber nur peripher tangiert.
Für mich hat sich durch das Streaming aber als gegenteilige
Entwicklung der Stellenwert von Serien massiv erhöht. Ich mag die
Möglichkeiten dieser ausführlichen Erzählung und die Bindungen, die
man bei guten Serien zu den Charakteren aufbauen kann. Was ich
nicht mag ist wenn mir über Monate jede Woche eine Folge zu einer
ungünstigen Zeit gezeigt wird, da verliere ich das Interesse und
die Serie an Wucht. Ich möchte weitgehend am Stück schauen wie ich
Zeit habe. Dadurch haben Serien einen ganz anderen Stellenwert
bekommen. Stranger Things, Better Call Saul, das Yellowstone
Universum hinterlassen nachhaltig Wirkung. Mit Hilda und Kipo habe
ich zwei Serien für Kinder gefunden, von denen ich als Erwachsener
lerne und begeistert bin ob der Kreativität und
Phantasie.
Ich denke der Stellenwert hängt vom Publikum ab, viele sind einfach
nur Konsumenten. Ein Filmfan wird einen guten Film im Kino wie auch
im Stream schätzen. Und der sammelwütige Filmfan kauft sich eine
schöne Edition, die er sich ins Regal stellen kann aber ich denke
diese Gattung wird seltener, gefühlt geht der Trend Richtung Konsum
aber ganz allgemein und nicht nur auf das Kino bezogen.